Nummer: 2310 Erschienen: 25.11.2005   Kalenderwoche: 47 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,75 €

Strukturpiloten
Sie überleben in der Charon-Wolke - nur sie besitzen die Gaben
Leo Lukas     

Zyklus:  

34 - TERRANOVA - Hefte: 2300 - 2399 - Handlungszeit: 1344 - 1346 NGZ (4931 - 4933 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Nahe der Charon-Wolke               
Zeitraum: Februar bis Juni 1344 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601753
EAN 2: 52310
Ausstattung:  Journal Nr.91 / NATHAN: Wichtige Ereignisse vom 25. November bis 1. Dezember
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf der Erde und den Planeten der Milchstraße schreibt man das Jahr 1344 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - dies entspricht dem Jahr 4931 alter Zeitrechnung. Eine Epoche des Friedens und der Forschung scheint angebrochen zu sein, da werden diese Hoffnungen jäh zerstört. Erste Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR treffen in der Milchstraße ein. Sie sind Abgesandte der Chaosmächte, die nach der Galaxis greifen und diese komplett ausbeuten wollen. Den Terranern gelingt es zwar, das für das Solsystem vorgesehene Kolonnen-Fort zu vernichten. Damit stellen sie jedoch die Ausnahme dar. Überall in der Milchstraße entstehen Kolonnen-Forts, agieren die Söldner des Chaos. In den Tagen der Krise erinnert man sich des unzugänglichen Sternhaufens Charon. Seit knapp 13 Jahren ist er zurück im Standarduniversum, doch bisher hat er seine Geheimnisse bewahrt. Eines seiner Geheimnisse sind seine Bewohner - und zu diesen gehören die STRUKTURPILOTEN ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Marc London Ein junger Psiont, der sich dem Erwartungsdruck nicht gewachsen fühlt
Kempo Doll'Arym Ein Charonii, der an seinem Talent zu zerbrechen droht
Sheerdurn Ein Mentor, der für seinen Schützling allerhand auf sich nimmt
Yllay Hor'Boran Eine Ausbilderin, die erbarmungslos ihre Pficht erfüllt

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die Charon-Wolke
PR-Kommunikation: Die Atlan-ebook-Edition
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 5.Auflage Heft 1208 / 1209
Witzrakete:
Leserbriefe: Ralf Lohmann / Dierk Holzwarth / Hans-Gerd Roderburg / Michael Schulz / Petra Reber / Jörg Amelung / Barometer zu PR 2299 & 2300 (E-Mails)
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Doll'Arym, Kempo    Hypersturm  - Stärke    Milchstraße  - Raumfahrt   Tryortan-Schlund                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 91 / Seite: 11
Journalgrafik: Nils Uellendahl: Smart for me
Journaltitel: Hartmut Kasper: Journal-Intro / Robert Hector: Wasserstoff - die Energie der Zukunft / Frank G.Gerigk: Strahlenwaffen Teil 3
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
Cartoon :
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Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
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Reportriss: :

Innenillustrationen

Sheerdurn unterweist seinen Schützling (als Strukturpilot)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:19
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Von da an trafen sie sich etwa einmal die Woche; stets nachts. Sheerdurn führte Kempo durch die Kavernen von Aram Tachady, erklärte ihm die Peripherie der beiden Reparaturdocks und ließ sich nahezu pausenlos Löcher in den Bauch fragen. Aus aktuellem Anlass ging es hauptsächlich um die Charon-Prüfung, derentwegen sich die Oberfläche der Pilotenstadt in einen grellbunten Jahrmarkt verwandelt hatte. Kempo wusste natürlich bereits einiges darüber. Sheerdurn ergänzte dies durch nur Eingeweihten bekannte Details und Hintergründe. Er erachtete es für richtig, den Bengel vor der Zeit aufzuklären. Jener war erstens außerordentlich frühreif und zweitens unzweifelhaft mit den Pilotengaben gesegnet, was nicht zuletzt sein häufig wiederkehrender Alptraum bewies.


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Inhaltsangabe

Die BUENOS AIRES mit Reginald Bull und Gucky trifft bei der Charon-Wolke ein. Marc London erhält dort immer wieder Kontakt zu Psi-begabten Lebewesen, in deren Wahrnehmung er sich mit seiner Paragabe „einklinken“ kann. Noch weiß er es nicht, aber er sieht das Strukturgestöber in diesen Momenten durch die Augen der Charonii. Diese Bewohner der Charon-Wolke sind besonders begabte Nachkommen von Epha-Motana. Die Schutzherren von Jamondi hatten sie seinerzeit in diesem Bereich angesiedelt, der ursprünglich als Rückzugsgebiet für Schutzherrenvölker gedacht war. Durch den ständigen Aufenthalt in der Nähe der Hyperwirbel hat ein Teil der Charonii (die Strukturpiloten) Kräfte entwickelt, die es ihnen ermöglichen, das Strukturgestöber mit speziellen Raumschiffen (den Strukturdolben) zu befahren. Mit dem Pilotensinn und der Pilotenkraft können sie kilometergroße ruhige Zonen im Strukturgestöber erzeugen und dort navigieren. Seinerzeit hatten sie die Aufgabe, das inzwischen für verboten erklärte Goldene System im Zentrum Charons zu erreichen und das Salkrit von dort in den Normalraum zu transportieren. Diese Epoche ist - für die Charonii - nur etwa 12.000 Jahre her, denn innerhalb des Hyperkokons, in dem Charon bis zum Hyperschock verborgen war, ist die Zeit erheblich langsamer vergangen.
 
Die Charonii fühlen sich in ihrem kleinen, von der restlichen Galaxis abgeschotteten Reich absolut sicher. Viele weigern sich sogar, die Existenz eines Universums außerhalb der Charon-Grenze anzuerkennen. Ihr Volk ist zweigeteilt. Nur die Strukturpiloten haben die besonderen Kräfte, durch die eine Raumfahrt innerhalb der Wolke möglich wird, sie sind aber auch abhängig von der Nähe des Strukturgestöbers. Sie leben deshalb in riesigen Raumstationen, den Pilotenstädten. Auf den Planeten leben all jene Charonii, die keine Paragaben besitzen und für die die Nähe des Strukturgestöbers gesundheitsschädlich wäre. Die Schutzherren haben für alle Charonii den Status legendärer Götter. Ein besonders wichtiger Wesenszug der Strukturpiloten ist die Fähigkeit, jegliche Aggressionen zu unterdrücken. Einmal pro Generation wird nämlich ein Charonii geboren, der noch eine dritte Paragabe besitzt: die Explosive Kraft. Mit dieser zerstörerischen Fähigkeit, die eng mit dem Aggressionstrieb verknüpft ist, kann das Strukturgestöber in eine Waffe verwandelt werden, doch dies ist kaum kontrollierbar und führt zu schrecklichen Zerstörungen. Auch sonst ist die Raumfahrt im Strukturgestöber eine gefährliche Sache, denn es kommt immer wieder zu Strukturstürmen, bei denen Raumschiffe von den hyperdimensionalen Wirbeln zerschmirgelt werden und bei denen Charonii den Verstand verlieren oder sterben.
 
Der aufmüpfige junge Kempo Doll’Arym, der die isolationistischen und auf Stabilität bedachten Dogmen seines Volkes nicht anerkennen und eines Tages aus der Charon-Wolke ausbrechen will, besitzt alle drei Paragaben in besonders starker Ausprägung. Er hat darüber hinaus eine hohe Intelligen- - aber auch einen starken Aggressionstrieb. Deshalb wird seine Ausbildung zum Strukturpiloten zunächst hintertrieben, denn manche Leute fürchten seine enormen Kräfte. Er wird auf eine Agrarwelt abgeschoben, wo er wegen der zu hohen Entfernung vom Strukturgestöber schwer erkrankt. Durch die Unterstützung seiner Familie und des alten Sheerdurn, der seine Gaben in einem Struktursturm verloren hat, schafft Kempo die Charon-Prüfung doch noch. Es gelingt ihm, seinen Zorn mit Hilfe von Gesängen zu kontrollieren, ganz ähnlich wie seine Vorfahren, die Motana. Als er zusammen mit dem Mädchen, in das er sich verliebt hat, an einem Flug im Strukturgestöber teilnimmt, gerät das Schiff in einen unglaublich starken Struktursturm. In der Nähe des Goldenen Systems muss die Strukturdolbe den Linearflug unterbrechen, aber dort darf das Schiff nicht Schutz suchen, denn das System ist tabu.

Johannes Kreis

 
Rezension

Das Strukturgestöber ist ein Wirbel unterschiedlicher hyperenergetischer Energiezustände, in dem die Raum-Zeit-Struktur sich auflöst und in dem stark schwankende Strangeness-Werte auftreten. Jedes größere Objekt wird sofort zerrieben und vernichtet. Sogar das Licht ist davon betroffen, was den optischen Eindruck eines flimmernden Gestöbers hervorruft. Schwerefelder und Hyperstrahlung der Sonnen Charons schaffen freie Zonen, in denen die Raum-Zeit-Struktur stabil bleibt. Jetzt darf man sich fragen: Wodurch werden diese ziemlich ungewöhnlichen (um nicht zu sagen: unglaubwürdigen) Phänomene verursacht? Müssen wir das Strukturgestöber einfach als gegeben hinnehmen oder erhalten wir noch eine plausible Erklärung?
 
Nur soviel zum Roman selbst: Der etwas geschwätzige Stil von Leo Lukas ist zugegebenermaßen anders als der aller anderen Autoren und seine Formulierungen sind teilweise wirklich gut gelungen. In diesem Roman zum Beispiel ist es eine Szene mit Atlan, der die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich lenken kann, indem er nur eine Augenbraue um zwei Millimeter hochzieht. Nur: Die Lukas’schen Formulierungen sind immer dieselben. Er schildert alle Figuren immer gleich, egal ob es Terraner, Ilts, Kybb-Traken oder eben Charonii sind. Ebenso gut könnten es auch Wiener sein, aber das nur nebenbei... Und die Gags (sei es nun Sprachwitz oder plattester Slapstick) wiederholen sich ebenfalls ständig. So allmählich nutzt sich das ab. Oder, anders gesagt, es nervt immer mehr

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Kurzhandlung:
11. Juni 1344 NGZ: Außerhalb der Charon-Wolke versucht Marc London, die Bewohner der Wolke zu spüren, doch es gelingt nicht wirklich. Am 14. Juni trifft die BUENOS AIRES ein, Reginald Bull und Gucky bringen die Koordinaten mit, die sie von den Cynos erhalten haben; sie sind identisch mit dem Sonnensystem, das genau im Mittelpunkt der Wolke steht. Doch das Strukturgestöber ist nach wie vor undurchdringlich.
 
Rückblende:
 
Die Charonii stammen von Epha-Motana ab, sie wurden von den Schutzherren von Jamondi besonders geschult, um in das Strukturgestöber eintauchen zu können. Die Charon-Wolke sollte eine Rückzugsbasis für die Schutzherren werden, außerdem wurde das wertvolle Salkrit entdeckt. Aus den Motana wurden Charonii, nur sie konnten in der Wolke navigieren und Salkrit bergen und liefern. Doch irgendwann kam der Hyperkokonverschluss, und die Schutzherren wurden mit der Zeit zur Legende.
 
Kempo Doll'Arym ist ein junger, mit besonders starken Fähigkeiten ausgestatteter Charonii. Für manche Charonii sind seine Fähigkeiten sogar beängstigend. Er besitzt nicht nur die Gaben der normalen Strukturpiloten, er besitzt auch die dritte Psi-Fähigkeit, die nur einmal pro Generation auftritt, die Explosive Kraft. Die beiden normalen Gaben sind der Pilotensinn und die Pilotenkraft, sie befähigen die Begabten unter den Charonii, einigermaßen sicher durch die Wolke zu navigieren. Dazu bauen sie mit ihren Gaben eine ruhige Zone um das Schiff auf. Manchen gelingt es, ruhige Augen von bis zu vier Kilometer Durchmesser zu erschaffen.
 
Als der Hyperkokon zusammenbricht, ist Kempo Doll'Arym in der Ausbildung. Er ist der beste Pilot, den es seit langem gab, vielleicht sogar der Stärkste überhaupt. Doch bei seinem Prüfungsflug gerät sein Schulschiff in einen heftigen Struktursturm.
 
Handlung:
Kempo Doll'Arym ist ein junger Charonii von 10 Jahren und lebt auf Aram Tachady. Geistig ist er seinen Altersgenossen haushoch überlegen, doch körperlich hängt er hinterher. Sein wacher Intellekt sorgt dafür, dass er Zweifel an der Schöpfungsgeschichte hegt, die ihm in der Schule indoktriniert wird. Er sucht nach der Wahrheit. Dabei trifft er im Planetarium auf Sheerdurn, einen ehemaligen Strukturpiloten, dessen Gabe durch einen Struktursturm unbrauchbar geworden ist. Der alte Charonii erzählt ihm die Geschichte Charons:
 
Vor über 10.000 Jahren subjektiver Charon-Zeit existierte in der Milchstraße der Orden der Schutzherren von Jamondi. Dieser wollte das seltene Material Salkrit abbauen, das sich im Goldenen System, im Zentrum der Charon-Wolke befindet. Da ein Eindringen in die vom Strukturgestöber umgebene und durchdrungene Charon-Wolke nicht möglich war, wurden die Motana in Raumhabitaten rund um den Sternhaufen angesiedelt. Die Hoffnung der Schutzherren, dass es dem Psi-begabten Volk gelingen würde, sich an die Bedingungen der Charon-Wolke anzupassen, erfüllte sich. Die Motana entwickelten den Piloten-Sinn und die Piloten-Kraft. Diese Fähigkeiten ermöglichten es den Strukturpiloten, Strukturaugen um die Strukturdolben, wie die Charonii ihre 175 m langen und 50 m dicken Schiffe nennen, aufzubauen und so im Strukturgestöber zu navigieren. Nach und nach emanzipierten sich die Motana-Abkömmlinge, die sich mittlerweile als Charonii bezeichneten, von den Schutzherren. Diese wurden zwar weiterhin mit Salkrit beliefert, aber ansonsten beschränkte sich der Kontakt auf das Nötigste. Die Charonii flogen ihre Habitate in die Charon-Wolke. Fortan lebten auf diesen die Strukturpiloten. Die Charonii, die nicht über die Psi-Gaben verfügen, leben auf Planeten, weil die Nähe zum Strukturgestöber sie schädigen würde.
 
Für die Bewohner von Charon unvorhergesehen, kam es zum Hyperkokonverschluss durch die Superintelligenz ES. Die Charon-Wolke wurde von Normaluniversum abgeschlossen. Nach einer Katastrophe wurde das Goldene System zur Tabu-Zone erklärt. Unter den Charonii konstituierte sich ein System, das vor allem auf Stabilität setzt.
 
Eben diese überaus konservative Gesellschaft stört Kempo. Er möchte die Welt verändern, einen Blick aus Charon hinauswerfen, die These, dort sei nichts, widerlegen. Doch das System bremst ihn aus, vor seinem zwölften Lebensjahr wird kein Charonii zur Charon-Prüfung zugelassen, in der seine Eignung zum Strukturpiloten bestimmt wird.
 
Die Tatsache, dass der Rücksturz der Charon-Wolke in den Normalraum ohne Konsequenzen bleibt, stachelt Kempo nur noch mehr an.
 
Kempo kommt in die Pubertät, was Sheerdurn in arge Bedrängnis bringt. Kurz vor der Charon-Prüfung büchst der Junge von zu Hause aus, weil er sich mit seinem Vater gestritten hat, der Kempo nach dessen Meinung zu wenig Emotionalität entgegengebracht hat. Sheerdurn gewährt ihm Unterschlupf, unter der Auflage, sich nach drei Tagen mit seinem Vater zu einem klärenden Gespräch zu treffen.
 
Auf dem zur Charon-Prüfung stattfindenden Rummel verliebt sich Kempo bei einem flüchtigen Kontakt unsterblich in die attraktive Auhara Mey'Deran. Er kann ihr aber nicht die ihr gebührende Aufmerksamkeit widmen, da sie von ihrer – im Gegensatz zu ihr höchst maskulinen – Gouvernante abgeschirmt wird. Das folgende Gespräch Kempos mit seinem Vater Danoit, der überaus erleichtert ist, seinen Sohn wohlbehalten wiederzusehen, fliegt nur so an ihm vorbei. Dank Sheerdurns Beziehungen kann Kempo schnell alles Nötige über Auhara herausfinden. Die Angebetete ist die Tochter von Khal Pif'Deran, einem hochrangigen Diplomaten vom Planeten Bocyn. Doch nicht die Herkunft steht wie eine Mauer zwischen Kempo und Auhara, sondern vielmehr die Gouvernante, die die Schutzbefohlene gegen jeden Verehrer abschirmt. Als Kempo erfährt, dass Auhara eine Veranstaltung im Planetarium besuchen will, bittet er Sheerdurn um Hilfe. Der Alte, der die Lokalität besser kennt als jeder andere, soll ihm helfen. Während Sheerdurn, der soziale Kontakte sonst eher scheut, die Gouvernante ablenkt, zieht Kempo Auhara in eine Besenkammer. Als die beiden wieder herauskommen, ist unverkennbar, dass es zwischen ihnen heftig gefunkt hat. Auhara stellt ihre Bewacherin vor eine Wahl. Entweder sie lässt sie 2 Stunden täglich mit Kempo zusammen sein – ungestört – oder sie wird ausbüchsen. Die Gouvernante stimmt notgedrungen zu, stellt aber eine Bedingung: Sheerdurn soll die Zeit, die die beiden zusammen sind, mit ihr verbringen. Dieser ist, vom Aussehen der Gouvernante abgeschreckt, nicht gerade begeistert, willigt aber ein, als er das stumme Flehen in den Augen des jungen Glücks sieht.
 
Die Wochen bis zur Charon-Prüfung vergehen wie ihm Flug. Kempo und Auhara sind überglücklich, und auch Sheerdurn erkennt, dass die Gouvernante durchaus eine nette und intelligente Person ist. Schließlich kommt der Tag der Prüfung. Während dieser muss Kempo die Abtastung mit dem Psi-Generator, mit dem die Befähigung als Strukturpilot geprüft wird, zweimal absolvieren. Als die Ergebnisse bekannt werden, am Tag der Tränen, fließen ebendiese in Massen. Zuerst aus Freude, weil Auhara die Prüfung bestanden hat, dann aus Trauer, weil Kempo nicht zu den Berufenen gehört. Während Auhara bei den Doll'Aryms unterkommt, findet Kempo bei ihren Eltern Unterschlupf. Vollkommen frustriert, bricht er alle Beziehungen zu seinem alten Leben ab. Nach einigen Wochen erkrankt Kempo schwer. Sheerdurn besucht seinen Schützling, der dem Tode nahe ist, und erkennt die Wahrheit. Khal Pif'Deran hat die Ergebnisse der Prüfung manipuliert und so Kempos Ernennung zum Strukturpiloten verhindert. Die Motivation des Diplomaten war jedoch keinesfalls die, einen unliebsamen (baldigen) Schwiegersohn loszuwerden, sondern lag vielmehr darin begründet, dass bei Kempo die Explosive Kraft im Übermaß festgestellt wurde. Bei dieser handelt es sich um eine Fähigkeit, die überaus selten auftritt. Sie ermöglicht es dem Betroffenen, das Strukturgestöber zu kontrollieren. Jedoch wendet sie sich meistens auf zerstörerische Weise gegen die Charonii. Sheerdurn und der Gouvernante gelingt es, Kempo zu retten und dessen Aufnahme an der Akademie der Strukturpiloten zu ermöglichen. Kempo lernt schnell und scheint seinen Rückstand zu Auhara aufholen zu können. Nur mit der Aggressionsbewältigung im Rahmen des Baggerball-Spiels hat er seine Probleme, da die Explosive Kraft sich bei ihren Trägern durch gesteigerte Aggressivität zeigt. Dank der Hilfe seines Vaters, der ihm eine Meditationstechnik zeigt, die auf Gesang beruht, kann Kempo jedoch auch dieses Problem meistern und besteht die schwere Prüfung bei Yllay Hor'Boran. Bald darauf steht die Abschlussprüfung an. Auhara, Kempo und ihre Kommilitonen meistern diese anstandslos und dürfen sich fortan Strukturpiloten nennen.
 
Direkt nach der Prüfung gerät die Strukturdolbe, die unter dem Kommando von Kempos Vater Danoit steht, in einen Struktursturm. Der Linearflug der CELOWEZ muss unterbrochen werden. In unmittelbarer Nähe zum Goldenen System befinden sich Kempo und seine Kumpane inmitten eines Struktursturms.
 
*
An Bord der VERACRUZ bricht Marc London wegen der Anstrengungen der letzten Tage zusammen. Nach einer kurzen Pause ist er wieder einsatzbereit, was jedoch keine Verbesserung bewirkt. Der Alltag bleibt monoton, es gelingt nicht, Kontakt zu den Charonii herzustellen. Die Monotonie an Bord der VERACRUZ wird unterbrochen, als die BUENOS AIRES mit Reginald Bull und Gucky an Bord eintrifft. Sie bringen einen Datenkristall, den ihnen Cynos auf einem Planeten in Jamondi überlassen haben. Dieser enthält Koordinaten, die einen genau in der Mitte der Charon-Wolke liegenden Ort bezeichnen. Bei einer Lagebesprechung bittet Marc London darum, nach Terra zurückkehren zu dürfen. Seine Bitte wird jedoch abgeschmettert. Hajmo Siderip liest ihm die Leviten und zwingt dem Jungen so neuen Mut auf. Mit dem Willen, notfalls den Einsatz zu erhöhen, reift in Marc ein Plan, um mit den Charonii Kontakt aufzunehmen.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Die Charon-Wolke

Atlan hat zwar keine Beweise, aber aufgrund der während seiner Verbannungszeit auf der Erde mit ES gemachten Erfahrungen - zu denen diverse Eingriffe, von Wanderer geflüchtete Androiden und dergleichen mehr gehörten – vermutet er angesichts des Datenmaterials, dass der Begriff »Charon« der griechischen Mythologie für den »Fährmann, der die Toten über den Grenzfluss der Unterwelt fährt« keineswegs eine zufällige Übereinstimmung ist. Die weiteren Basisdaten fallen deutlich prosaischer aus. Im etwa 800 Lichtjahre unterhalb der galaktischen Hauptebene gelegenen Sektor der Charon-Wolke beträgt die durchschnittliche Distanz zwischen den Sonnen etwa eineinhalb bis zwei Lichtjahre; der Wolkenmittelpunkt ist 988 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum und 29.987 Lichtjahre von Terra entfernt. Der Durchmesser der Wolke ist mit 24 Lichtjahren im Vergleich zu den übrigen ehemaligen Hyperkokongebieten vergleichsweise klein; die endgültige Materialisation der Charon-Wolke fand am 16. Dezember 1331 NGZ um 19.12 Uhr statt.
 
Von außen betrachtet ist sie jedoch kein Haufen von Sternen, sondern ein fast exakt kugelförmiges Gebilde, das im All wie matt illuminiertes Schneegestöber aussieht – deshalb als Strukturgestöber umschrieben. Die Grenze der Charon-Schranke ist hierbei eine langsam wabernde Zone, jenseits deren der normale Zustand des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums zu »etwas anderem« wechselt. Die Messwerte sind hierbei absolut widersprüchlich. Permanent werden aus kleinsten Teilbereichen der Wolke und oft nur für kleinste Bruchteile einer Sekunde unterschiedliche Strangeness-Werte gemessen. Der Wert der Kosmischen Hintergrundstrahlung, die aus der Charon-Wolke empfangen wird, entspricht einmal in kleinsten Ausschnitten den Werten eines sterbenden Universums, dann wieder finden sich Werte, die denen eines stark expandierenden Universums entsprechen – also genau das Gegenteil. Aber auch das ist jeweils nur eine Momentaufnahme.
 
Nur die neun Planetensysteme und das Umfeld der übrigen planetenlosen Sonnen sind nicht betroffen, da neben der starken Hyperstrahlung der Sterne hier die Schwerefelder der Sonnen und Planeten in einem gewissen Umkreis die Raum-Zeit-Struktur stabilisieren – offenbar die einzige Möglichkeit einer großräumigen »Normalisierung« dieser Umgebung. Außerhalb der Systeme mixen sich dagegen Strömungen des veränderten Raum-Zeit-Kontinuums und (Hyper-) Energie zu einem unglaublich komplexen, sogar für die Charonii rätselhaften Durcheinander, einem höherdimensionalen »Quirl«. Die Strukturpiloten können diese Strömungen lediglich erspüren – aber das macht sie zu den ungekrönten Herrschern der Wolke. Bei 24 Lichtjahren Durchmesser weist die Konstellation für den Zentrumsbereich der Milchstraße eine eher geringe Dichte auf; auffallend ist allerdings, dass sämtliche Sonnen starke Hyperstrahler sind. Ursprünglich gab es zweifellos einmal mehr Sonnen, von denen die meisten jedoch vom »Quirl« des Strukturgestöbers vernichtet wurden. Fest steht, dass alles, was größer als ein paar Meter ist, von den Strömungen der Wolke gleichsam zerlegt wird. Sogar die Ausbreitung von Licht ist betroffen – was wiederum von außen wie von innen den optischen Effekt des Strukturgestöbers erzeugt. Wer in dieses eindringt, gleich ob von außen oder aus einem der Systeme in der Wolke, wird »einfach zerlegt« – was allerdings einer Vernichtung gleichkommt.
 
Dass es die Superintelligenz ES oder die von ihr beauftragten Unbekannten geschafft haben, ein solches Objekt scheinbar ohne sonderliche Wechselwirkungen in einem Hyperkokon verschwinden zu lassen, stimmt zwar verwunderlich, aber im Nachhinein wird sich vermutlich nicht mehr aufklären lassen, welche Technologien dafür verwendet wurden. Die acht Spendersonnen des »Sonnenwürfels«, die bis 1331 NGZ den Hyperkokon aufrechterhalten haben, gehörten jedenfalls nicht zum ursprünglichen Sternhaufen. Ihre Position befindet sich knapp außerhalb der Charon-Wolke, in der die vor Ort vorgefundenen Bedingungen für eine Hyperkokon-Einlagerung also nicht ausreichten. Deshalb wurden die Sterne künstlich platziert – eine Konstellation von »fast exakter« Würfelform mit den acht blauen Riesensonnen von 250 Millionen Kilometern Durchmesser als Eckpunkten bei einer Kantenlänge von etwa sieben Lichtmonaten. Im Zentrum der Wolke befindet sich das als tabu geltende Goldene System. Von ihm heißt es, dass Charonii, die ihm zu nahe kommen, dem Untergang geweiht seien – und daran glauben sie fest. Für die Charonii ist das Goldene System der Sitz des Unheils und des Todes – aber auch Fundort des Salkrit genannten Materials …
 

Rainer Castor

   
NATHAN

NATHAN 2310

Das Wissen der Menschheit - Quelle: PR 2310          NATHAN - Historienspeicher - Übersicht


Folge 11 - Thema:

Wichtige Ereignisse vom 25.November bis 01.Dezember


Realwelt:

 

Am 30.November Chr. erscheint mit Band Nummer 795 der erste PERRY RHODAN-Roman von Marianne Sydow


 

Perryversum:


Am 25.November 1982 wird Terrania Sitz der Terranischen Weltregierung mit Perry Rhodan als Administrator.


(Zyklus »Die Dritte Macht«, PERRY RHODAN-Band 34 »Levtan, der Verräter«)


Am 29.November 3440 n. Chr. um 00.23 Uhr bricht die vom Schwarm ausgelöste Verdummungsstrahlung über die Milchstraße und ihre Bewohner herein.

 

(Zyklus »Der Schwarm«, PERRY RHODAN-Band 500 »Sie kamen aus dem Nichts«)


Am 30.November 428 NGZ erreicht die Endlose Armada das Verth-System. Die Aktivierung des Chronofossils Eastside löst einen Evolutionssprung aus, der aus den relativ gefühlsarmen, zweckorientiert handelnden Blues emotionale, spontane Wesen macht.

 

(Zyklus »Die Chronofossilien«, PERRY RHODAN-Band 1233 »Rückkehr in die Minuswelt«)
 


Seite © Schroty's PR-Materiequelle

 

    
Vorschau

In Charons schützendem Mantel ahnt man noch nichts von den Gefahren, die auch die Sternenwolke bedrohen. Und diejenigen, die verzweifelt Zugang zu den Charonii suchen, können sich mit jenen nicht ins Verständnis
setzen.
Mehr über die Kultur in der Charon-Wolke und die seltsamen Bewohner der einzelnen Planeten erzählt Leo Lukas im zweiten Teil seines PERRY RHODAN-Doppelbandes, der in der nächsten Woche erscheint. Der Titel des Romans lautet:
 
DIE EXPLOSIVE KRAFT

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