Nummer: 2289 Erschienen: 01.07.2005   Kalenderwoche: 26 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,75 €

Der eiserne Finger Gottes
Sie kämpfen für die geistige Freiheit - das Eisenbuch wird gesucht
Gisbert Haefs     

Zyklus:  

33 - Der Sternenozean - Hefte: 2200 - 2299 - Handlungszeit: 1331 - 1333 NGZ (4918 - 4920 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Dyons Erde               
Zeitraum: 1333 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601753
EAN 2: 52289
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.381
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Die Bewohner der Erde leben unter der neu errichteten Herrschaft des angeblichen Gottes Gon-O, der aus der Verbindung eines wahnsinnigen Nocturnenstocks mit einem unsterblichen Kunstgeschöpf entstanden ist. Gon-O giert nach ARCHETIM, dem seit mehr als 20 Jahrmillionen in der Sonne existierenden »Leichnam« einer mächtigen Superintelligenz. In einer Verzweiflungstat opfern sich Myles Kantor und sein Wissenschaftler-Team, um den drohenden Untergang des gesamten Solsystems aufzuhalten. Am Entstehungsort des »Gottes«, in der Großen Magellanschen Wolke, weiß die terranische Expedition unter Malcolm S. Daellians Leitung nichts von diesen dramatischen Ereignissen. Die Terraner an Bord der RICHARD BURTON mussten zuletzt sogar vor den überlegenen militärischen Kräften des Gegners fliehen. Ihr Ziel bleibt allerdings, das Übel an der Wurzel auszurotten: Die Vernichtung des Nocturnenstocks Satrugar, der das Zentrum von Gon-Os Wahn darstellt, scheint derzeit die einzige Herangehensweise zu sein. Während die RICHARD BURTON zwischen fremden Sternen kreuzt, spielen sich auf einem vergleichsweise unbedeutenden Planeten Dramen ab, die mit einem Artefakt in besonderem Zusammenhang stehen: Es ist DER EISERNE FINGER GOTTES ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Tum-Tawalik Der Erste Knecht seines Herrn wird in die Machtkämpfe in Grachtovan verwickelt
Geon-Durn von Taraon Der Grundherr und Wissenschaftler ist einer der Großen des Reiches
Hy'valanna Die Ewige Sklavin besitzt einen sehr eigenen Kopf
Taban-Tselayu Der Edle von Orontz verfolgt eigene Pläne
Sarrukhat Der Große Dunkle herrscht mit harter Hand über die Grache

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Kantors Erbe
PR-Kommunikation: Die Atlan-ebook-Edition
Statistiken: Kurzvorstellung von Gisbert Haefs / Diese Woche am Kiosk: Das neue Atlan-Heft / PR - 3.Auflage Heft 1692 - 1693
Witzrakete:
Leserbriefe: Dr.Joachim Paul / Harald Wulf
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Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Dyon    Dyons Erde     Dyons Erde - Monde   Hyperkristalle    Hyperraum                                                   
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Nachrichten: Hermann Ritter: Vorwort
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Innenillustrationen

Der Mittelpunkt der Erde (Die Stadt Grachtovan auf Dyon I)
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:17
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Geon-Durn legte die Hand auf den mittleren Kontinent: Khadinya, geformt wie ein ausgefranster rechteckiger Lappen, ein Rhombus, dessen obere rechte - östliche - Spitze weit ins Mittlere Meer ragte, nördlich des Äquators. »Das sind wir«, sagte er. »Khadinya, der Kontinent, den die Priester und Mond-Deuter am liebsten umbenennen würden. Vielleicht heißt es demnächst Grachinya. Die Umrisse stimmen, aber alles andere, alles, was wirklich zählt, ist falsch.«


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Inhaltsangabe

Auf einem vermutlich im Parrakhon-Sternhaufen gelegenen Planeten ist vor Tausenden von Jahren der mit Hyperkristallen beladene Frachter DRAGUUN des Imperiums Orbhon abgestürzt, hat sich dort senkrecht in den Boden gebohrt und wird seitdem von den Eingeborenen des Planeten als „Eiserner Finger Gottes“ verehrt. Ein Überlebender des Absturzes hat den Eingeborenen, die vermutlich von Groß-Raubkatzen abstammen, einiges über Technologie und Raumfahrt erzählt. Diese Berichte sind im so genannten „Eisenbuch“ niedergeschrieben worden, doch der Inhalt des Buchs ist durch Missverständnisse, mehrfache (fehlerhafte) Neuübersetzungen usw. derart verfälscht worden, dass er kaum noch Sinn ergibt. In den Jahrtausenden seit dem Absturz hat sich auf dem Planeten, den seine Bewohner Dyons Erde nennen, eine Kultur entwickelt, die in Etwa mit dem terranischen klassischen Altertum oder mit dem Mittelalter vergleichbar ist. Die Bruderschaft der Eisensucher bemüht sich seit langer Zeit, die Geheimnisse des Eisenbuchs zu entschlüsseln, bewegt sich dabei aber auf gefährlichem Terrain, denn die herrschende Priesterkaste verurteilt die Beschäftigung mit dem Eisenbuch als Ketzerei.
 
Der Edle Geon-Durn von Taraon ist ein angesehener Wissenschaftler aus der Bruderschaft der Eisensucher. Er findet durch genaue Messungen heraus, dass die um den Eisernen Finger Gottes herum erbaute Stadt Grachtovan keineswegs auf dem Äquator des Planeten Dyons Erde liegt und auch nicht als Zentrum der Welt bzw. des Universums angesehen werden kann. Als er dies öffentlich verkündet und auch noch behauptet, der Eiserne Finger Gottes müsse ein Sternenschiff sein, stellt er damit die Existenz Gottes und den Herrschaftsanspruch der Priesterkaste in Frage. Geon-Durn wird eingekerkert, gefoltert und auf einen Scheiterhaufen gestellt, der aus den Fetzen seiner eigenen Schriften besteht. Doch Grachtovan wird in diesen Stunden von Aufständischen angegriffen, die schon für einen Machtwechsel in den umliegenden Ländereien gesorgt haben. Außerdem hat die DRAGUUN von ihrer Leitstelle den Schwarmbefehl erhalten und startet, nachdem sie sich unter Zuhilfenahme der geladenen Hyperkristalle selbst repariert hat. Als der vermeintliche Gottesfinger sich aus der Planetenoberfläche erhebt, wird dadurch die gesamte Stadt Grachtovan vernichtet. Das ist auch das Ende der Gewaltherrschaft der Priester. Geon-Durn kann noch rechtzeitig von seinen Freunden befreit werden. Für sein Volk bricht ein neues, liberaleres Zeitalter an.

Johannes Kreis

 
Rezension

Dieser Erstlings-Gastroman von Gisbert Haefs hat zwar fast nichts mit der laufenden Zyklushandlung oder überhaupt mit der Perry Rhodan - Serie zu tun, d.h. man hätte den Roman auch in jeder beliebigen anderen Serie unterbringen oder als völlig eigenständiges Werk veröffentlichen können. Außerdem werden die Bewohner von Dyons Erde wahrscheinlich niemals wieder eine Rolle spielen. Aber all das hat in diesem speziellen Fall erstaunlicherweise mein Lesevergnügen überhaupt nicht geschmälert. Das hat zwei Hauptgründe: Der Stil, in dem der Roman geschrieben ist, hebt sich angenehm vom Serien-Einerlei ab und die Kultur der Katzenabkömmlinge mit ihren Relikten aus der Zeit, als die Vorfahren der jetzigen zivilisierten Wesen als räuberische Rudeltiere in der Wüste gelebt haben, wird mit viel Liebe zum Detail und absolut überzeugend geschildert. Hinzu kommen die herrlich verqueren Textauszüge aus dem Eisenbuch, an deren Beispiel man die Schwierigkeiten erkennen kann, die mit der Übersetzung uralter Texte verbunden sind. Die Geschichte selbst ist eigentlich nicht besonders spannend, da vorhersehbar, aber sie wird zielstrebig durchgezogen und hat immerhin ein Happy End. Was will man mehr? Für mich war der Roman jedenfalls ein Genuss!
 
Nur eines fand ich unlogisch: Beim Absturz der DRAGUUN hat es mindestens einen Überlebenden gegeben, außerdem waren die Schiffscomputer und die robotischen Systeme zur Selbstreparatur in all den Jahrtausenden, die seit dem Absturz vergangen sind, intakt. Warum also musste da erst der Schwarmbefehl abgewartet werden, bevor mit der Reparatur des Schiffs begonnen wurde? Warum hat man das nicht viel früher gemacht? Selbst wenn die Vorräte an Hyperkristallen, die zur Reparatur erforderlich sind, nicht hätten angetastet werden dür-en - hätte ein verzweifelter Überlebender sich nicht bestimmt über ein derartiges Verbot hinweggesetzt?

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Tum-Tawalik ist der erste Knecht des Edlen Geon-Durn von Taraon. Für seinen Herrn ist er unterwegs in die Stadt Grachtovan, um auf dem Markt die Dinge zu besorgen, die für ein großes Fest am nächsten Tag benötigt werden.
 
Während Tagelöhner und Sklaven die Waren zurück an den von den Reichen bewohnten Stadtrand bringen, sucht Tum-Tawalik noch einen Händler auf, um eine Landkarte und Schreibwerkzeuge zu kaufen, denn sein Herr ist Wissenschaftler und Forscher. Am morgigen Tag will er auf einem Fest von seinen neuesten Erkenntnissen berichten.
 
Zurück bei seinem Herrenhaus, legt er seinem Herrn die Utensilien vor. Am Nachmittag trifft der Edle Taban-Tselayu von Orontz bei Geon-Durn ein. Er will mit seinem Freund über den morgigen Tag reden, denn Geon-Durn gehört zur Bruderschaft der Eisensucher. Dies ist ein Geheimbund Edler, die sich darauf verschrieben haben, das EISENBUCH zu entschlüsseln, eine uralte Schrift, die viel Macht verspricht für den, der die alten Schriftzeichen entschlüsseln kann. Dieses Buch wird immer von einem Mitglied bearbeitet und versteckt. Zur Zeit ist dies die Aufgabe von Geon-Durn. Sein Freund ist gekommen, um Geon-Durn eindringlich daran zu erinnern, dass er nichts aus dem Buch verrät. Er weiß, dass Geon-Durn ein »Bekenner« ist, also jemand, der mit seinem Wissen und seiner Meinung nicht hinter dem Berg halten kann und für den nur die Wahrheit zählt, egal ob diese gehört werden will oder nicht. Vor allem als Geon-Durn von seinen neuesten Erkenntnissen berichtet, gerät Taban-Tselayu in Rage, denn Geon-Durn betreibt Ketzerei – zumindest aus der Sicht der Priester und Mond-Deuter, die die Macht in Grachtovan in ihren Händen halten. Ihr Glaube basiert auf der Annahme, dass Grachtovan der Mittelpunkt der Welt und des Universums ist. Denn im Mittelpunkt von Grachtovan steht der »Finger Gottes«, ein 50 Mann hohes Artefakt aus Eisen, dem Metall, das auf ganz Dyons Erde am seltensten ist, weit seltener als Gold. In Grachtovan dürfen deshalb nur Landkarten verkauft werden, die die Null-Grad-Äquatorlinie durch Grachtovan ziehen. Dies ist aber falsch, wie Wissenschaftler und Seefahrer der anderen Ländereien festgestellt haben, ebenso wie Geon-Durn von Taraon.
 
Als Taban-Tselayu das Haus Taraons verlässt, sieht er das Unglück schon kommen: Der Bekenner wird alles verraten, wenn er sich in Fahrt geredet hat. Deshalb schmiedet der »Freund« einen perfiden Plan. Er will Geon-Durn durch Zwischenfragen sogar noch locken und ihn dann als ketzerischen Narren bloßstellen, um die Priester von der Bruderschaft abzulenken. Denn Taban-Tselayu weiß im Gegensatz zu Geon-Durn, dass die Ländereien der von Taraons, die zehn Tagesreisen von Grachtovan entfernt liegen, von Aufständischen erobert wurden. Anscheinend kommt es zum Aufstand gegen die Edlen und die Kirche. Auch die Kirche heuert Krieger an, ebenso wie die Edlen.
 
Am anderen Tag treffen die Edlen und Priester im Hause Taraons ein und Geon-Durn beginnt mit seinem unheilvollen Vortrag. Zunächst redet er über die Gradeinteilungen, was noch durchgehen mag. Doch durch geschickte Fragen wird er in die Enge getrieben, bis der größte Frevel aus ihm herausbricht: Er behauptet, der Finger Gottes sei ein Raumschiff. Das ist zu viel, der Hohe Priester Sarrukhat beendet abrupt das Fest und verlässt es ebenso wie die anderen Gäste.
 
*
»Frachter DRAGUUN; Schwarmbefehl erhalten; Status Nicht Gefechtsbereit; Reparatur eingeleitet.« (Textzitat)
 
*
Geon-Durn ist enttäuscht und frustriert. Aber er glaubt nicht, dass man ihn, ein Mitglied des Rats, der Ketzerei anzeigt und verurteilt. Doch Hy'valanna, die »ewige Sklavin«, die bei ihm lebt, bis sie als Priestermutter an die Priester abgegeben werden muss, hat Angst um ihren heimlichen Liebhaber. Sie bittet ihn zu fliehen, doch von Taraon lehnt ab. Er weiß nicht, dass sich in den Tempelanlagen bereits die Edlen des Rates und die Hohen Priester einig sind. Geon-Durn soll am Tag des Ein-Mond verbrannt werden. Als der Finger Gottes sich »schüttelt«, wertet Sarrukhat das als Bestätigung ihrer Verurteilung.
 
Am nächsten Tag wird er abgeholt. Seine Knechte und Mägde werden zu Freien, die Sklaven verkauft, Geon-Durn in den Kerker gesteckt und gefoltert. Doch er sagt nichts. Seine ehemaligen Freunde der Bruderschaft suchen nach dem Buch, können es jedoch nicht finden. Tum-Tawalik geht zu seiner Geliebten, nachdem er mit einigen Bettlern geredet hatte, um Informationen aus dem Kerker zu erhalten. Die Bettler sind gut auf Geon-Durn zu sprechen, da er sie oft mit Frischwasser aus seinem Tiefenbrunnen versorgte, dem besten Wasser der Wüstenstadt Grachtovan. Tum-Tawalik ist außerdem aufgefallen, dass Hy'valanna nicht zusammen mit den anderen Sklaven abtransportiert wurde, sie hatte sich wohl erfolgreich versteckt. Er geht zurück ins Herrenhaus und findet die ewige Sklavin wirklich. Sie verlässt Grachtovan, weil es so aussieht, als könnte man ihren Geliebten nicht mehr retten.
 
*
»Frachter DRAGUUN; Hyperkristalle fehlen; Werden aus Frachtbestand genommen;« (Textzitat)
 
*
Immer wieder bebt das Artefakt und sendet unglaublichen Krach aus. Die Priester deuten dies, wie es ihnen gerade passt. Dann steht der Tag der Verbrennung an, der Tag, an dem die sieben Monde in einer Reihe stehen und als ein einziger Mond erscheinen.
 
Der Scheiterhaufen brennt bereits, als eine Armee Freischärler in die Stadt einfällt. Mit dabei ist die ewige Sklavin Hy'valanna. Und auch ein Trupp der Edlen und der Bruderschaft rückt an, um die Macht der Priester zu brechen. Mitten in der Schlacht kommt es dann zu einer weiteren Katastrophe: Der Finger Gottes erhebt sich mit brennenden Flammenzungen in den Himmel.
 
*
Zitat: [...] »Frachter DRAGUUN; Reparatur erfolgreich; Start eingeleitet« [...]
 
*
In all dem Chaos gelingt es Tum-Tawalik, seinen Herren zu retten. Der Hohe Priester Sarrukhat wird gestellt und getötet, die Edlen und die Freien gewinnen den Kampf. Alle Bewohner werden frei, es gibt keine Priesterkaste mehr, und auch die Edlen werden ihrer Macht beraubt. Sie werden jedoch verschont, denn man braucht ihr Wissen und Können.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Kantors Erbe

Myles Kantor, am 1.Dezember 1147 NGZ als Sohn des Synergistiker-Duos Enza Mansoor und Notkus Kantor geboren, lebt nicht mehr. Am 30.April 1333 NGZ löste sich eine gigantische rötliche Lichterscheinung aus der Sonne, die an eine Spiralgalaxie erinnefte, sich unter Strukturerschütterungen immer mehr ausdehnte und schließlich verpuffte. Für die Informierten war somit klar, das der Zellaktivatorträger gestorben sein musste - und mit ihm die übrigen Besatzungsmitglieder der INTRALUX. Im Gegensatz zu einem Arno Kalup, Geoffry Abel Waringer oder Payne Hamiller ist es Kantor nicht vergönnt, dass sein Name mit bahnbrechenden Erkenntnissen oder technischen Entwicklungen wie die nach Kalup benannte Hyperfrequenzeinheit, einem Kompensationskonverter oder einer neuen Algebra verbunden bleiben wird. Nicht einmal die neuen Hawk-Lineartriebwerke wurden nach ihm, sondern nach Tangens dem Falken benannt - in dieser Hinsicht haben ihn selbst Tautmo Aagenfelt mit der Aagenfelt-Barriere, Attaca Meganon mit dem Meganon-Faktor und sogar schon Malcolm S.Dael lian mit dem Daellian-Meiler übertroffen.
 
Stets als eher »blass« eingestuft, war Myles Kantors Arbeit - ungeachtet aller sonstigen unbestrittenen Leistungen - mehr eine im Hintergrund gewesen. Er hatte unermüdlich Daten gesammelt wie seine Uhren; Daten, die in dieser Vielfalt und Komplexität anderen nicht zur Verfügung standen. Mögen auch die Auswertung und eine daraus abgeleitete neue Systematik noch ausstehen, so dürfte es doch gerade Kantor zu verdanken sein, dass in Vorbereitung auf die erhöhte Hyperimpedanz die Umsetzung in die Praxis problemloser gelang als von einigen Kollegen befürchtet. Zwei Dinge spielen hier hinein, von denen erst die Zukunft zeigen wird, welche Bedeutung sie haben - dann nämlich, wenn sich nach der eingehenden Analyse herausstellt, was genau Kantors Erbe ist, zu dem auch stapelweise handschriftliche Notizen gehören …
 
Als am 23.März 1304 NGZ die SOL von Dommrath zu ihrer langen Reise nach Wassermal aufbrach und die Galaxis der Pangalaktischen Statistiker am 20. November 1311 NGZ erreichte, hatte Myles Kantor in den vielen Jahren die Gelegenheit, das Vertrauen Mohedeh Kaschas zu erringen. Der Mitteilsamste war der letzte Kimbaner zwar nie, aber es gelang Kantor und den anderen Wissenschaftlern der SOL immerhin, die Aura-Zange zu konstruieren, die die Grundlage für die Weiterentwicklung des Ultra-Giraffe genannten UHF-N-2-Ortungsgeräts darstellte. Kernstücke sind hierbei die von dem Kimbaner gelieferten, »psimateriell angereicherten Ultrakristalle« - Alpha- und Beta-Exagonium genannt. Wichtig ist hierbei, dass beide im Gegensatz zu normalen Hyperkristallen bislang nicht von der Hyperimpedanz-Erhöhung betroffen sind. Mit ihnen versucht man gezielt den Effekt auszunutzen, bei einer Messung zum Beispiel auf der Hef-Skala im »scheinbar« niederfrequenten Bereich mit. der gleichzeitigen Kalup-Bestimmung dort die UHF- und SHF-Bänder zu erreichen und umgekehrt.
 
Neben den von Kascha im Laufe derJahre erhaltenen und auch aus winzigen Andeutungen und Bruchstücken zusammengesetzten Informationen stand Myles Kantor eine zweite, vermutlich noch wichtigere Quelle zur Verfügung. Nach der Vernichtung der Brücke in die Unendlichkeit und dem Ende der Superintelligenz THOREGON begann für die SOL am 27.Mai 1312 NGZ der Heimflug zur Milchstraße, der erst am 24. Juni 1325 NGZ sein Ende fand - und mit an Bord waren die beiden Algorrian gewesen. Le Anyante und ihr notorisch knurriger Partner Curcaryen Varantir waren zwar hinsichtlich der Mitteilsamkeit noch schwierigere Partner als Kascha, aber in den dreizehn Jahren Flugdauer konnten nicht einmal sie vermeiden, dass ihnen wiederholt Informationen »herausrutschten« - immerhin betraf die Ankündigung der Hyperimpedanz-Erhöhung auch sie. Und sie führten Simulationsrechnungen durch, die wiederum SENECA nicht verborgen blieben …
 
Zunächst musste alles pure Theorie bleiben, obwohl sich die gemessenen Auswirkungen umso deutlicher zeigten, je mehr Zeit verstrich. Seit dem eigentlichen Hyperimpedanz-Schock jedoch können aus der Beobachtung der Phänomene theoretische Modelle abgeleitet werden, die diese Phänomene in logischer Weise zu erklären versuchen, so dass sich dann Voraussagen, die sich wiederum aus diesen Modellen ergeben, durch geeignete Experimente verifizieren lassen.
 
Es bleibt abzuwarten, ob und auf welche Weise Kantors Erbe hier hilfreich sein wird

Rainer Castor

   
NATHAN