Nummer: 2244 Erschienen: 20.08.2004   Kalenderwoche: 34 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 2,2 DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Bürgergarde Terrania
Die Lage auf der Erde wird prekär - ein selbst ernannter Marschall greift an
Horst Hoffmann     

Zyklus:  

33 - Der Sternenozean - Hefte: 2200 - 2299 - Handlungszeit: 1331 - 1333 NGZ (4918 - 4920 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Terra               
Zeitraum: 1332 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 42244
Ausstattung:  Report Nr.369 mit Datenblatt
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Während die Milchstraße noch mit dem Hyperimpedanz-Schock und seinen Folgen zu kämpfen hat, dem völligen Versagen der galaktischen High Tech, steht Perry Rhodans Heimat wieder einmal im Fokus übergeordneter Mächte. Die Sonne Sol - umschrieben als »sechsdimensional schimmerndes Juwel« - birgt allem Anschein nach die seit Jahrmillionen toten Überreste der Superintelligenz ARCHETIM. Ebendiese Reste werden seit mehr als einem halben Jahr aus der Ferne angezapft. Der Verursacher dieses Vorgangs scheint identisch zu sein mit dem Gott eines geheimnisvollen Kultes, der seither auf Terra immer mehr Anhänger gewinnt. Die »Jünger« Gon-Orbhons, allen voran ihr charismatischer Verkünder Carlosch Imberlock, fordern den Verzicht auf alle Technik - und sie sind bereit, ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Obwohl es nicht direkt beweisbar ist, werden Anhänger Gon-Orbhons zu Selbstmordattentätern. Die Regierung der LFT kann offiziell nichts unternehmen - was die Bürger Terras immer stärker gegen den Kult selbst aufbringt. So entsteht die BÜRGERGARDE TERRANIA ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Chip Greuther Der Kommandant der WAYMORE bekommt einen neuen Auftrag
Bernie Schneider Der TLD-Agent besitzt einen Hang zu Zigarren und Spirituosen
Maggie Sweeken Eine Frau sucht nach der Wahrheit hinter den Dingen
Noviel Residor Der Geheimdienstchef muss versuchen, das Recht zu wahren
Carlosch Imberlock Der Verkünder eines seltsamen Gottes lehnt die Hilfe des TLD ab

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: »Medium« von GON-ORBHON?
PR-Kommunikation: SpaceShop der Perry Rhodan-FanZentrale - Exclusives Angebot für alle Sammler
Statistiken: Peter Terrid Gedenkband / Unsere Serie in der Zeitschrift Bunte / Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 5.Auflage Heft 1142 / 1143
Witzrakete:
Leserbriefe: Peter Behn / Ralf Stelling / Barometer & Internetbewertung zu PR 2233 & 2234
LKSgrafik: Cover - Peter Terrid Gedenkband
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Dscherro    Eysbir, Theorod     Energienadler    Residor, Noviel    TLD                                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 369 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops - der Außerirdische (Folge 238) (Reinhard Habeck)
Reporttitel: Hubert Haensel: Report-Intro / Michael Nagula: Rastatt ist eine Reise wert - Impressionen eines gereiften Team-Babys / Achim Schnurrer: Für ein paar Groschen … - Science Fiction in gewerblichen Leihbüchereien (Teil 2)
Reportgrafik: Grafik: »Ein Herz und eine Seele« (Michel Van, Liège, Belgien)
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen September 2004
Reportriss: Günter Puschmann : Lightning-Jet IX

Innenillustrationen

Warten auf den Einsatz - Kodewort: »Tiritomba« (Bernie Schneider)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:17
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Der Mann, etwa 40 Jahre alt, etwas korpulent, mit vollem dunkelbraunem Haar und einem mächtigen Schnauzbart, drehte sich mit seinem Schwenksessel um und blies demonstrativ eine Rauchwolke in die andere Richtung, mit dem Ergebnis, dass nun Maggie Sweeken sie voll mitbekam. Greuther schüttelte den Kopf und seufzte. Sein kantiges Faltengesicht wirkte nicht gerade freundlich. Mit Bernie Schneider arbeitete er seit fast zehn Jahren zusammen, aber so richtig verstehen konnte er ihn bis heute nicht. Ihre Meinungen waren immer schon auseinander gegangen, in vielen Fragen - aber noch nie so sehr wie in den letzten Wochen.


Zeichner:  
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeicher:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


 

 
 
 
Inhaltsangabe

Am 18.04.1332 NGZ erreicht das erste von außerhalb des Solsystems kommende Raumschiff seit dem Hyperschock die Erde. Es ist der terranische 500-Meter-Frachter TOMBA, er bringt 500 Millionen Mikro-Fusionsreaktoren von Ferrol. Bei dieser für Terra extrem wichtigen Fracht ist ein Anschlag der Orbhonisten sehr wahrscheinlich - und er findet auch tatsächlich statt (es kommt nur zu geringen Schäden), ist aber eigentlich vor allem eine Antwort auf ein Bombenattentat gegen Mitglieder der Sekte, welches von einem Mitglied der drei Tage zuvor gegründeten „Bürgergarde Terrania“ verübt worden ist. Unter der Leitung des geheimnisvollen Marschall Tellon, der stets anonym im Schutz eines Verzerrerfelds auftritt, finden sich immer mehr einflussreiche Terraner zusammen, die der Meinung sind, dass die LFT zu lasch gegen Carlosch Imberlock und seine Jünger vorgeht und die das Recht in die eigenen Hände nehmen wollen. Tellon plant eine große Aktion, durch die die gesamte Sekte ausradiert werden soll. Schon vor dem Tag X kommt es immer wieder zu Ausschreitungen. Es herrscht fast so etwas wie Bürgerkrieg in Terrania!   
 
TLD-Chef Noviel Residor schleust einige Agenten in die Bürgergarde ein. Im Gegensatz zu den Orbhonisten, denen man immer noch keine Straftat nachweisen kann, handelt es sich bei der Bürgergarde um eine illegale Untergrundorganisation, die öffentlich bekannt gibt, dass ihr Ziel die Vernichtung der Gon-Orbhon-Sekte ist. Zur Verbreitung dieser Nachricht überlagert Tellon alle terranischen Fernsehsender - er hat seine Leute selbst im TLD und kann mit ihrer Hilfe NATHAN manipulieren. Residor bietet Imberlock deshalb den Schutz des Geheimdienstes an. Der Prediger lehnt jedoch ab. Er meint, die Sekte könne sich selbst schützen. Irrtum! Am 30. April wird ein Sprengstoffanschlag auf den Tempel der Degression verübt, bei dem alle 14 Adjunkten und Dutzende Jünger ihr Leben verlieren. Imberlock kommt noch einmal davon. Doch der nächste Schlag, von Tellon persönlich vorbereitet, steht unmittelbar bevor. Erneut soll der Tempel das Ziel sein. Die Folgen wären grauenhaft, denn Tausende von Orbhonisten versammeln sich seit dem Anschlag im Tempelbezirk.   
 
Drei der eingeschleusten TLD-Agenten gelingt es gerade noch rechtzeitig, die Identität des „Marschalls“ zu ermitteln und ich- - oder besser: s-e - unschädlich zu machen. Tellon ist nämlich eine ehemalige TLD-Agentin, ein ehemaliges Teammitglied der Leute, die sie jetzt entlarven. So erklären sich auch die weitreichenden Einflussmöglichkeiten der Bürgergarde. Weitere Gewalt wird zwar vorerst verhindert, aber die einmal in Gang gesetzte Entwicklung ist nicht mehr zu stoppen und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich ein neuer Führer für die Bürgergarde findet…

Johannes Kreis

 
Rezension

Religion und Glaubensfragen sind ein Thema des Romans, Selbstjustiz ein anderes. Sie werden zwar eher oberflächlich behandelt, wenigstens wird aber die Bürgergarde nicht als positiv dargestellt. Sie unterscheidet sich in der Wahl ihrer Mittel ja auch kaum von den Gon-Orbhon-Terroristen. Dass der TLD gegen sie vorgehen muss, ist völlig richtig, auch wenn das manchem nicht gefallen mag. Nur frage ich mich: Was ist eigentlich aus dem vielbeschworenen „kosmischen Bewusstsein“ der Terraner geworden und aus ihrem „Evolutionssprung“ seit der Aktivierung des Chronofossils Terra? Damit scheint es nicht weit her zu sein; die Menschen benehmen sich immer noch so primitiv und barbarisch wie ihre Vorfa-ren - unsere Zeitgenossen.   
 
Kein Wunder, dass der TLD gegen die Orbhonisten nichts ausrichten kann, wenn seine Agenten sich denn alle so unprofessionell verhalten wie die Helden dieses Romans. Was stellt der Geheimdienst überhaupt für Leute ein? Chip Greuther ist ein Beinahe-Mörder, Bernie Schneider nimmt im Dienst immer wieder mal einen Schluck aus dem Flachmann und Meggie Sweeken wird von Minderwertigkeitskomplexen geplagt… Bernie Schneider ist übrigens Karnevalist. Auch im 14. Jahrhundert NGZ gibt es noch Brauchtumsschützer mit Narrenkappe wie ihn, die Jecken sind noch immer nicht ausgestorben. Damit wäre das also auch geklärt

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Unsere Geschichte beginnt mit zwei Morden. Das erste Opfer ist Jehad, einer der vierzehn engsten Mitarbeiter (Adjunkten) des Sektenführers Carlosch Imberlock; das zweite seine Lebensgefährtin Alisha, die zur falschen Zeit in ihr Appartement zurückkommt und eine Fremde vorfindet, die sich Dateien mit wichtigen Plänen aus dem Computersystem lädt.
 
In der Sagha-Eysbir-Halle – benannt nach der Tochter von Theorod Eysbir, der von ihr verraten wurde (siehe Band 2213) – treffen sich 200 maskierte Leute, die mit der Situation im Zusammenhang mit der Sekte um Gon-Orbhon unzufrieden sind. Der Einfluss derselben steigt stetig, und die Regierenden wollen oder können nichts dagegen unternehmen. Als erster Redner tritt Terrence auf, die rechte Hand von Marschall Tellon, dem Kopf der Bürgergarde Terrania. Der Marschall selbst erscheint in einem Verzerrerfeld als dunkler Schatten. Er will die Existenz der Bürgergarde bekannt machen und ruft zum offenen Kampf gegen die Sekte auf. Seine Rede endet mit den Worten: »Ab heute wird zurückgeschlagen!« Die Art des Auftritts und die Rede finden starken Anklang, und viele nehmen vor Begeisterung ihre Masken ab. Der Marschall verlässt die Versammlung, und Terrence als Kontaktperson übernimmt die weitere Organisation.
 
Unter den Anwesenden befinden sich viele bekannte Persönlichkeiten, einer von ihnen ist Arthur G. Darkoven, ein erfolgreicher Anwalt mit einem leichten Herzleiden. Darkoven ist der Idee vom »aktiven« Widerstand gegen den Kult um Gon-Orbhon regelrecht verfallen; sein Leben erhält von diesem Moment an einen neuen Fokus. Ungeduldig wird er zusammen mit einigen Gleichgesinnten unabhängig von der »offiziellen« Marschrichtung der Bürgergarde einen eigenen Anschlag planen, in der Hoffnung, anschließend vom Marschall bestätigt zu werden.
 
Im Orbit um Terra kreist seit mehreren Tagen mit unklarem Auftrag die Space-Jet WAYMORE mit drei Angehörigen des Terranischen Liga-Dienstes an Bord: Chip Greuther, der Chef der Truppe; Bernie Schneider, trinkender und Zigarre rauchender Mediker sowie traditioneller Anhänger des sogenannten »Karnevals«; und schließlich Maggie Sweeken, Funkerin und Ablösung für die überraschend abberufene Tamara Ortiz. Wichtigstes Gesprächsthema – neben den nervigen »Goodies« von Bernie über seine Zeit als erfolgreicher Stationsarzt – ist natürlich die Sekte um Gon-Orbhon. Dabei hat jeder der drei neben der offiziellen Haltung – also Religionsfreiheit, solange keine Gesetze nachweislich gebrochen werden – seine ganz privaten Ansichten.
 
Ein weiteres Thema ist die geheimnisvolle Baustelle am Mond, und zum ersten Mal fällt der Begriff Operation Kristallsturm, ohne allerdings mehr zu wissen als die Gerüchteküche hergibt.
 
In der WAYMORE geht das Warten weiter; Anfragen werden hinhaltend beantwortet. Dann endlich – das von Chip lang erwartete Signal »Tiritomba« geht ein und sie werden über die Hintergründe ihres Auftrags unterrichtet: Zum ersten Mal seit langer Zeit hat ein Raumschiff von außerhalb (!) des Sonnensystems den beschwerlichen Weg zur Erde zurückgelegt, genauer: Der 500-Meter-Frachter TOMBA von Ferrol (System Wega, Entfernung 27 Lichtjahre) mit 500 Millionen Mikro-Fusionsreaktoren an Bord, ein in der augenblicklichen Lage unermesslicher Wert. Die WAYMORE nun soll die TOMBA sicher bis zur Landung begleiten. Welch lohnenderes Ziel gäbe es für einen technikfeindlichen Attentäter, der noch im Solsystem oder kurz vor der Landung aktiv werden könnte? An Bord der TOMBA hat man noch nichts von Gon-Orbhon gehört, und dementsprechend ungehalten ist man über die »Belästigung«.
 
Die angespannte Lage wird deutlich, als Bernie Schneider auf der TOMBA überreagiert – er »stellt« den jungen Rechnerspezialisten Alonso, der sich seiner Meinung nach auffällig benommen hat. Das Ganze stellt sich allerdings als Missverständnis heraus, das von Elya Comarro, der Kommandantin der TOMBA (zudem noch Alonsos Mutter) aufgeklärt wird.
 
Die Ankunft auf der Erde wird mit großem Hallo gefeiert – der befürchtete Anschlag erfolgt NACH der Landung bei Löschung der Fracht. Das Resultat sind mindestens 31 Tote, 100 Verletzte und eine Menge zerstörter Reaktoren.
 
In einem persönlichen Treffen mit Noviel Residor wird Chip über die Lage und einige Hintergründe unterrichtet. Offiziell kann man nichts gegen die Sekte unternehmen. Zwar hat man nachweislich Spuren bzw. Rückstände einer direkten Mitarbeiterin aus dem inneren Kreis um Carlosch Imberlock gefunden, aber Imberlock selbst distanziert sich von solchen Taten und stellt sie als Einzelaktionen dar.
 
Dann wird Chip erklärt, dass man die Anhänger der Sekte im Prinzip nicht für ihre Taten verantwortlich machen kann, da sie wahrscheinlich unter fremdem Einfluss stehen. In der Sonne befinden sich die Überreste einer ehemaligen Superintelligenz Namens ARCHETIM, die wiederum von außerhalb über eine Brücke angezapft wird. Die Entstehung dieser Brücke und des Gon-Orbhon-Kultes fallen zeitlich zusammen, so dass ein Zusammenhang mehr als nur wahrscheinlich ist.
 
Als Nächstes wird ihm eröffnet, dass die Bürgergarde Terrania als illegale Vereinigung angesehen wird, die Selbstjustiz üben will. Chip und sein Team sollen eingeschleust werden, um mehr über die Pläne der Garde und speziell über Marschall Tellon in Erfahrung zu bringen. Alarmierend ist, dass es der Bürgergarde gelungen ist, die Tonkanäle öffentlicher Sender mit ihren eigenen Ausstrahlungen zu überlagern und dass Terrence, obwohl er offen auftritt, als unbekannt gilt! Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass die Garde heimliche Unterstützung durch TLD-Agenten bekommt, eventuell sogar aus höchsten Kreisen.
 
Arthur G. Darkoven hat seinen Anschlag durchgeführt, bei dem 13 Jünger umgekommen sind, konnte aber seitdem noch keinen Kontakt mit Terrence herstellen. Endlich zu einem Treffen mit Marschall Tellon geladen, wird er von diesem wegen seiner Einzelaktion getadelt, da er der Organisation hätte schaden können. Der Zulauf hatte kurzfristig nachgelassen, erst der Anschlag auf die TOMBA hat das Blatt wieder gewendet, ja die neuen Mitglieder der Garde könnten sich sogar als »brauchbarer« erweisen, da es Leute sind, die auch endlich zuschlagen wollen.
 
Chip und sein Team fliegen zum Tempel der Degression, um sich selbst ein Bild von der Umgebung und von Carlosch Imberlock zu machen. Die Gebäude im Umkreis des Tempels sind von ihren früheren Bewohnern verlassen worden und haben sich zu einem Ghetto für die Sektenanhänger entwickelt.
 
Chip unterbreitet Imberlock das Angebot, dass der TLD die Sekte vor weiteren Übergriffen der Bürgergarde schützt; im Gegenzug sollen sie auf Aktionen gegen die Garde verzichten. Imberlock lehnt hochmütig ab und das Team hat Mühe, sich angesichts derartiger Überheblichkeit zu beherrschen.
 
Als sie noch einmal das von der Bürgergarde zerstörte Haus untersuchen, bei dem die 13 Jünger getötet wurden, erkennt Bernie Schneider unter den am Tatort aufgefundenen Gegenständen einen kleinen Inhalator für Brust- oder Herzkranke.
 
Inzwischen erfolgen die Sendungen der Bürgergarde sogar mit überlagertem Bild.
 
Das Team will nun versuchen, sich in die Bürgergarde einzuschleusen, und die Kontaktaufnahme erfolgt erwartungsgemäß leicht. Sie erleben eine Anwerbeaktion, schreiben sich ein und warten. Mehrmals werden sie zu Treffen geladen und immer werden sie vertröstet. Die Aufträge, die sie erhalten, sind zumeist kleinere Dinge wie Botendienste. Zumindest bekommen sie so die Möglichkeit, Bilder zu machen und die eine oder andere Wanze anzubringen. Um auf sich aufmerksam zu machen, liefern sie sogar TLD-eigenes Material über geplante Aktionen der Sekte. Beim nächsten ereignislosen Treffen spielt Chip dann den ausrastenden Ungeduldigen, und tatsächlich erhält er von Terrence direkt den Auftrag, sich für »eine große Sache« bereitzuhalten.
 
Am Morgen des folgenden Tages dann die Nachricht: ein Attentat, bei dem Imberlock, seine vierzehn Adjunkten und weitere Jünger umgekommen sind.
 
Chip befürchtet noch einen weiteren großen Schlag – schließlich soll er selbst sich ja dafür bereithalten – und sieht nur noch eine Möglichkeit des Handelns. Allein macht er sich auf den Weg, als überraschend Imberlock unversehrt im Video auftaucht!
 
Chip wundert sich nicht mehr, dass der TLD den Aktionen der Bürgergarde macht- und einfallslos gegenübersteht – es MUSS einen oder mehrere TLD-Agenten im Dienste der Garde geben.
 
Er klappert mehrere Treffpunkte auf der Suche nach Terrence ab. Bernie Schneider wartet inzwischen auf Darkoven, den er wegen seines Herzleidens für Tellon hält. Chip spürt Terrence auf und entnimmt seinem Computer Hinweise auf den Aufenthaltsort des Marschalls. Dort angekommen, findet er Bernie Schneider – der ihm diesmal zuvorgekommen ist – und den in sein Feld gehüllten Marschall Tellon vor, ohne dass die beiden ihn bemerken. Der Marschall droht mit der Sprengung des gesamten Tempels, falls Schneider etwas gegen ihn unternehmen sollte. Bernie ist sich seiner Sache zuerst nicht sicher, aber dann erkennt er sein ehemaliges Teammitglied Tamara Ortiz! Bevor diese aktiv werden kann, greift Chip ein und entfernt mit einem Desintegrator ihre beiden Hände – zuerst die mit dem Sender zur Sprengung des Tempels, dann die mit der Waffe. Ein weiterer Wächter wird von der eintreffenden Maggie betäubt.
 
Später wird ihnen die ganze Geschichte erzählt: Tamara Ortiz war eigentlich auf Carlosch Imberlock und seine Jünger angesetzt, dann auf die Bürgergarde, aber zu der Zeit war sie schon in die Rolle des Marschall Tellon geschlüpft. Der Anschlag auf den Tempel war ihr ein Leichtes, da sie selbst die Überwachung des Tempelbezirks leitete.
 
Das Team wird belobigt, erhält drei Tage Sonderurlaub und soll anschließend weiter Schutzdienst für die Sekte verrichten.

Perrypedia


Kommentar / Computer

»Medium« von GON-ORBHON?

Carlosch Imberlock wurde am 8. April 1291 NGZ in Neu-London geboren, während der Diener der Mate-rie Ramihyn seine Schneisen des Todes über Terra zog. Er schloss sich, nicht einmal dreizehn Jahre alt, nach der Eroberung des Solsystems durch die von SEELENQUELL beeinflussten Arkoniden der von Roi Danton gegründeten Gruppe Sanfter Rebell an. Nach der Schulausbildung hatte er ab 1308 NGZ für viele Jahre als »Hausmeister« im Multi-Konfess-Zentrum von Neu-London gearbeitet, einer Begegnungsstätte vor allem für die terranischstämmigen Religionen, die am Tag seiner Geburt ebenfalls von Ramihyn .heimgesucht worden war. Zweifellos eine prägende Zeit, da hier auch die Bedürfnisse vieler Galaktiker auf Verständnis und Gegenliebe stießen. Ob in jenen Jahren sein Interesse für Religion geweckt wurde, bleibt unbekannt. Nach außen hin gab und gibt sich Imberlock stets unbeeindruckt, kühl und sachlich. In der Zeit zwischen 1320 NGZ und Anfang 1331 NGZ hatte er die Erde verlassen und bei einer Rundreise durch die Galaxis als »interstellarer Tramper« viele Planeten besucht. Einzelheiten sind nicht bekannt. Am 17 Februar 1331 NGZ geriet das Passagierschiff IMPRESSION, mit dem er zur Erde zurückkehren wollte, in einen der Hyperstürme und trieb für fast einen Monat antriebslos und nahezu ohne Energie durch das All, bis es am 15. März 1331 NGZ von einem Wachkreuzer der LFT aus der Raumnot gerettet wurde. Bei der Hypersturm-Havarie wurden die meisten an Bord getötet; Carlosch Imberlock gehörte zu den 27 Überlebenden.
 
Nach dem Hyperimpedanz-Schock begann er mit seinen öffentlichen Predigten, die die Zuhörerschaft stets in zwei tief verfeindete Lager spalteten. Die einen schimpften ihn einen Scharlatan, die anderen »wussten«, dass Imberlock die reine, vom »Gott Gon-Orbhon« eingegebene Wahrheit sprach. »Dies sind die Tage und die Jahre des Niedergangs. In nicht allzu ferner Zukunft wird der Gott Gon-Orbhon über diese Welt Terra und ihre ungläubigen Bewohner kommen, und er wird die Lebenden in zwei Klassen einteilen. In jene, die nach ihrem Tod würdig sind, Gon-Orbhon zu dienen, und jene, die einfach verlöschen werden und spurlos verschwinden, als hätten sie niemals existiert. Alle jene Narren, die Ingenieure, Techniker, Arbeiter, die Wissenschaftler und Wirtschaftsplaner, tun schlechte Werke. Sie verrichten nicht Gon-Orbhons Werk des Untergangs, sondern errichten lästerliche Werke, die sie Fabriken nennen. Damit versündigen sie sich gegen Gon-Orbhon und verurteilen sich zugleich, zum Nichts zu werden, so erbärmlich zu verlöschen, als wären sie niemals ein Licht gewesen.«
 
Ein Schwert vor einem flach liegenden grauen Oval wird von den Jüngern als Symbol des Gottes Gon-Orbhon interpretiert. Immer mehr Menschen träumen inzwischen von einem hünenhaften, makellosen Humanoiden, der über der Oberfläche eines ovalen, spiegelglatten Sees schwebt, während neben ihm aus dem Wasser der Knauf und die halbe Klinge eines riesigen Schwertes ragen. Und sie sehen in dieser Vision Gon-Orbhon als ein furchtbares, gewaltiges, vor allem aber allmächtiges Wesen. Noch sind Gon-Orbhons Augen verschlossen. Aber wenn er sie öffnet, heißt es, werden seine Blicke töten und alles auslöschen, was lebt …
 
Es steht inzwischen fest,, dass Imberlock kein Mutant ist. Von ihm geht keine Beeinflussung aus, die die Menschen verändert, zu Mitgliedern der »Kirche« macht oder gar zu Amok laufenden Attentätern werden lässt. Das Medium predigt zwar den Untergang - doch öffentlich und persönlich distanziert es sich von den Taten, verurteilt sie gar im Namen Gon-Orbhons, weil es das Werk Einzelner ist, die ohne den Auftrag der Kirche handeln. Dass mehr dahinter steckt, ergibt sich durch die Entdeckung, dass sich in Sol die Leiche der Superintelligenz ARCHETIM, befindet. Diesem Psi-Korpus wird von eineroffensichtlich in der Großen Magellanschen Wolke befindlichen Geistesmacht per Jetstrahl die gespeicherte Psi-Energie abgezapft, und bei dieser Geistesmacht handelt es sich zweifellos um keine Geringere als um »Gon-Orbhon«. Das würde zur Aussage des Shoziden-Generals Troshmoud passen, der im Zusammenhang mit dem »namenlosen Gegner«, der in der Bastion von Parrakh residiert haben soll, vom Imperium Orbhon sprach. Obwohl eindeutige Beweise noch fehlen, muss wohl davon ausgegangen werden, dass die Anhänger wie auch Imberlock selbst »in Kontakt« mit diesem Wesen stehen. Fragt sich nur, wer dieser makellose humanoide Hüne wirklich ist und ob die geschlossenen Augen auf eine Art »Schlaf« hindeuten, der womöglich bald beendet sein wird ...

Rainer Castor

   
NATHAN