Nummer: 2240 Erschienen: 23.07.2004   Kalenderwoche: 30 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Der Graue Autonom
Perry Rhodan und Atlan in der Schattenstadt - im Zentrum einer uralten Macht
Frank Borsch     

Zyklus:  

33 - Der Sternenozean - Hefte: 2200 - 2299 - Handlungszeit: 1331 - 1333 NGZ (4918 - 4920 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  09 - Die Friedensfahrer / Hefte: 2200 - 2499 / Zyklen: 33 - 35 / Handlungszeit: 1331 NGZ (4918 n.Chr.) - 1347 NGZ (4934 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Mykronoer               
Zeitraum: 1332 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 42240
Ausstattung:  Report Nr.368 mit Datenblatt
Anmerkungen: 
Hörspiel »Sternenozean« Teil 31
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Im Jahr 1332 NGZ sind Perry Rhodan und Atlan, Unsterbliche und ehemalige Ritter der Tiefe, schon seit vielen Wochen verschollen im - noch - vom Standarduniversum entrückten Raum des so genannten Sternenozeans von Jamondi. Hier stehen sie den menschenähnlichen Motana im Kampf gegen die Unterdrücker Jamondis zur Seite, gegen die Kybb. Vor langer Zeit stürzten die Kybb und ihre Herrscher das Regime Jamondis, das von den Schutzherren und deren Schildwachen geleitet wurde. Heute künden nur noch Mythen von der Zeit vor der »Blutnacht von Barinx«. An der Seite des Nomaden Rorkhete und der prophezeiten Befreierin Zephyda helfen Rhodan und Atlan dabei, eine Flotte der legendären Bionischen Kreuzer zu bemannen. Doch was sind sechzig Schiffe gegen eine Armada, was Hunderte Motana gegen Hunderttausende Kybb? Ohne die Schutzherren von Jamondi und deren Schildwachen werden sie verlieren. Der seltsame Nomade Rorkhete glaubt, in Rhodan und Atlan die künftigen Schutzherren Jamondis erkannt zu haben. Den Beweis dafür kann angeblich nur einer liefern: Es ist DER GRAUE AUTONOM ...

PR-Redaktion

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Terraner folgt einem mysteriösen Ruf
Rorkhete Der einsame Nomade leidet still
Venga Die junge Motana erweist sich als hilfreich
Keg Dellogun Ein Vater bekennt sich zu seinen Taten
Ka Than Ein Vater hat sich der Neutralität verpflichtet

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Zur Lage im Mai 1332 NGZ (I)
PR-Kommunikation: Der Perry-Surfer
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 5.Auflage Heft 1138 / 1139
Witzrakete:
Leserbriefe: Andreas Weiß / Volker Wille / Michael Schulz / Daniel Herrmann / Tobias Kersten / Dietmar Brünken / Wolfgang Ruge / Peter Behn / Barometer zu PR 2229 & 2230 / Internet-Bewertungen
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Beistand    Bionische Kreuzer     Mykronoer    Ozeanische Orakel    Teich der Trideage    Todbringer    Vanidag, Karel                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Report

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Reportdaten: Nummer: 368 - Seiten: 11
Cartoon : -
Reporttitel: Hubert Haensel: Vorwort / Achim Schnurrer: Für ein paar Groschen … - Science Fiction in gewerblichen Leihbüchereien (Teil 1)
Reportgrafik: Grafik: »Exodus« (Michael Fey, Idar-Oberstein)
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen August 2004
Reportriss: Gregor Paulmann : Die terranische Raumflotte im September 1331 NGZ

Innenillustrationen

Die Ozeanischen Orakel - Am Teich der Trideage
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:11
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Kaum zu glauben. Venga war fassungslos. Wesen, die nicht gehen, nicht rennen konnten. Was für ein armseliges Dasein! Aber Rhodan hatte gesagt, dass sie ganz und gar nicht armselig seien, sondern mächtig. Die Orakel konnten per Gedankenkraft von einem Ort zum anderen »springen« - so, wie sie es in den Teich der Trideage getan hatten -, und sie besaßen Wissen. »Wissen«, hatte Rhodan gesagt und Venga ernst angeblickt, »das über das Schicksal deines Volkes, ja des gesamten Sternenozeans entscheiden könnte. Wissen, das viel mächtiger ist als die Paramag-Werfer der Bionischen Kreuzer.«


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Inhaltsangabe

Bei den Motana von Tom Karthay im Sternenozean herrscht emsige Betriebsamkeit. Die 60 in einem Nachbarsystem entdeckten Bionischen Kreuzer sind nach Tom Karthay überführt worden und die Ausbildung der künftigen Besatzungen ist in vollem Gange. Rorkhete bittet Keg Dellogun, den Patriarchen der Ozeanischen Orakel, Rhodan und Atlan noch einmal auf ihre Schutzherren-Aura hin zu prüfen. Würden die beiden nämlich offiziell als Schutzherren von Jamondi anerkannt werden, dann wären sie ein Symbol, um das sich alle Völker des Sternenozeans im Kampf gegen die Kybb scharen würden. Dellogun stimmt zu, will die Prüfung aber einer höheren Instanz überlassen. Der Graue Autonom, der sich auf dem 33 Lichtjahre von Tom Karthay entfernten Planeten Mykronoer befindet, soll entscheiden. Ka Than, so der Name dieser Entität, soll schon lange vor der Blutnacht gelebt haben, angeblich ist er die mächtigste neutrale Macht des Sternenozeans.
 
Die Orakel machen den Flug nach Mykronoer auf der SCHWERT mit. Keg Dellogun tritt stets als ihr Sprecher auf, ist aber mindestens genauso ruppig und knauserig mit Informationen wie ein gewisser Algorrian… Erst der Anblick Lotho Keraetes, der Dellogun zu faszinieren scheint, entlockt dem einem See-Elefanten gleichenden Wesen etwas über seine Vergangenheit: Die Ozeanischen Orakel waren vor der Blutnacht Vermittler und Friedensstifter. Ihr Volk, das sich selbst Schota-Magathe nennt, wurde von den Kybb gnadenlos verfolgt. Heute leben nur noch Splittergruppen versteckt auf einem Dutzend Planeten. Auf Rorkhete hat der Bericht einen seltsamen Effekt. Der Shozide wirkt plötzlich niedergeschlagen, fast depressiv. Venga, die sich einen Platz auf der SCHWERT ergaunert hat, findet durch pure Hartnäckigkeit heraus, wo der Schuh drückt: Rorkhete hat von alldem nichts gewusst. Während Rhodan, Atlan und Zephyda sich auf Mykronoer auf den Weg zum Grauen Autonom machen, wobei sie Lotho Keraete mitnehmen, weil sie annehmen, die besondere Aura des Boten einer Superintelligenz würde Ka Than vielleicht zur Kooperation bewegen, nervt Venga den Shoziden so lange, bis er Keg Dellogun zur Rede stellt. So erfährt er, dass die Orakel von ihrem Volk ausgestoßen worden sind, weil sie Rorkhete nach dem Tod seiner Eltern aufgenommen haben. Durch ihr Eingreifen haben sie nämlich gegen die für alle Schota-Magathe zwingenden Gebote der Unsichtbarkeit und Nichteinmischung verstoßen. Daraufhin versöhnen die Orakel und ihr Ziehsohn sich wieder.
 
Der Graue Autonom residiert auf dem ansonsten unbewohnten und energetisch toten Planeten Mykronoer in der so genannten Schattenstadt, die in einem seltsamen Nebelfeld liegt und für jeden Betrachter ein anderes Aussehen hat. Die Gefährten können ohne weiteres zum Autonom vordringen. Er ist nur undeutlich als riesige humanoide Gestalt erkennbar. Ka Than spürt zwar die Auren der Zellaktivatorträger, geht jedoch nicht auf ihre Bitte ein, sie zu Schutzherren zu weihen. Er will sich überhaupt nicht in die Belange Jamondis einmischen, seit sein letzter dahingehender Versuch katastrophale Folgen hatte: Er war es nämlich, der Vanidag erschaffen hatte! Dieses Wesen hätte eigentlich nur sein Bote sein sollen… Ka Than gibt wenigstens ein paar vage Informationen preis. Angeblich kann die Schutzherrenweihe ohnehin nur von den Schildwachen verliehen werden, von denen es sechs gibt: Die Mediale, die Eherne, die Blutende, die Liebende, die Brennende und die Stählerne Schildwache. Diese müssen gefunden werden, außerdem brauchen Rhodan und Atlan noch das verschollene Paragonkreuz. Ka Than warnt die Gefährten, denn die Kybb-Cranar sind nicht die einzigen Gegner. In den Kybb-Traken, den Kybb-Titanen und den Motoklonen von Kherzesch haben die Motana noch viel mächtigere Feinde…
 
Damit sind die Gefährten entlassen. Sie lassen Lotho Keraete auf Bitten des Autonoms widerstrebend zurück. Ka Than will versuchen, den Metallmenschen wiederzubeleben. Zyphyda gibt er den Rat mit auf den Weg, einen Konvent aller Majestäten der Motana einzuberufen. Auf dem Rückweg nach Tom Karthay wird die SCHWERT von Einheiten der Kybb angegriffen. Offenbar bekommen die Igelwesen ihre technischen Schwierigkeiten allmählich in den Griff. Dem Bionischen Kreuzer sind sie allerdings nicht gewachsen.
 
Zu guter Letzt übernimmt Atlan die Aufgabe, Rorkhete Lesen und Schreiben beizubringen - das hat der Shozide bei seinen Pflegeeltern nämlich nie gelernt! Und sobald er erst einmal lesen kann, wird er die Archive in der Feste von Shoz nutzen können, um sich all das Wissen anzueignen, das die Ozeanischen Orakel ihm bisher vorenthalten haben…

Johannes Kreis

 
Rezension

Das Schöne an Romanen von Frank Borsch ist, dass meine Erwartungen nie enttäuscht werden. Auch diesmal erzählt er eine unterhaltsame Geschichte, in der immer wieder Humor aufblitzt und die auch einige wichtige Informationen enthält.-Gut - die Aufgabe, die sich Rhodan und Atlan jetzt stellt, klingt ein wenig nach den Missionen, die man in Computerspiel-Adventures abklappern muss… Die Suche nach den sechs Schildwachen wird wohl einen großen Teil der nächsten Jamondi-Romane ausmachen. Leider wird noch nicht geklärt, wer oder was der Graue Autonom eigentlich ist. So wirkt er ein bisschen wie ein „Deus ex Machina“, der unseren Helden die benötigten Informationen zuspielt, damit es mit der Handlung weitergehen kann.
 
Rorkhete und Venga werden allmählich zu richtigen Hauptfiguren aufgebaut, und ich muß zugeben, dass auch die junge Motana-Botin mir allmählich sympathisch wird, seit sie nicht mehr nur als naives Dummchen dargestellt wird, das für Slapstick-Einlagen zuständig ist. Ich würde sagen, Frank Borsch hat die Nachfolge von Susan Schwartz in Sachen einfühlsamer und lebendiger Schilderungen fremder Völker und neuer Charaktere sehr gut übernommen.

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Die sechzig auf Ham Erelca gefundenen Bionischen Kreuzer sind von den Motana nach Tom Karthay gebracht worden.
 
Venga, eine junge Botin der Planetaren Majestät Kischmeide, hat den Auftrag, am Teich der Trideage auf eine Botschaft der Ozeanischen Orakel zu warten. Nach einer Woche des Wartens taucht der Vater Keg Dellogun auf und fordert Venga auf, Perry Rhodan zu holen. Auf dem Weg zur SCHWERT verstaucht sich die Botin den Fuß, hält allerdings tapfer durch.
 
Als Perry Rhodan, Atlan, Zephyda und Rorkhete am Teich einlangen, ist von den Schota-Magathe nichts zu sehen. Irgendwann – Atlan wird schon ungeduldig – tauchen die seekuhartigen Wesen auf. Rorkhete bittet Keg Dellogun, seinen Stiefvater, noch einmal die Auren von Perry und Atlan zu prüfen. Dellogun lehnt ab, er sieht keinen Sinn darin, die Auren nochmals zu prüfen. Das Ergebnis der ersten Prüfung sei eindeutig, die beiden Ritter besäsen zwar eine Aura, aber es sei keine Schutzherrenaura. Um aber weitere Sicherheit zu haben, verweisst der alte Schota-Magathe auf den Grauen Autonom Ka Than. Er gibt den Rückzugsort des Autonomen bekannt, es ist der Planet Mykronoer, nur 33 Lichtjahre von Tom Karthay entfernt.
 
Die SCHWERT macht sich auf dem Weg ins Myk-System, mit an Bord auch Venga und die Ozeanischen Orakel. Während des Fluges bittet Perry Rhodan Keg Dellogun, den Boten von ES, Lotho Keraete, auf eine Aura zu prüfen. Der alte Weise kann nichts feststellen, erkennt aber etwas Besonderes an dem Boten der Superintelligenz. Aufgrund des unnachgiebigen Bohrens Perry Rhodans gibt Keg Dellogun die Geschichte seines Volkes preis:
 
Früher waren die Schota-Magathe die Friedensvermittler in Jamondi. Aufgrund ihrer Teleporterfähigkeit wurden sie von vielen Völkern verehrt. Allerdings rankten sich auch unwahre Legenden um die Macht der Orakel. Sie sind keine Hellseher, die in die Zukunft schauen können. Nach der Blutnacht von Barinx wurde ihr Volk von den Kybb gejagt. Nur wenige Splittergruppen überlebten.
 
Venga macht sich derweil an Rorkhete heran, sie will sein Geheimnis lüften, erfahren, warum er so verschlossen ist. Dies gelingt ihr auch zum Teil. Sie macht ihm Mut, seinem Ziehvater entgegenzutreten und ihn zur Rede zu stellen. Rorkhete sucht die Kabine der Orakel auf und es kommt zu einem heftigen Austausch von Meinungen. Rorkhete erfährt von den Gesetzen, die die Herrin der Ozeanischen Orakel erlassen hat, und dass Keg Dellogun gegen eine der zwei Regeln verstoßen habe und ein Ausgestoßener sei – alles nur wegen Rorkhete.
 
Auf Mykronoer angekommen, versuchen Rhodan, Atlan und Zephyda, zum Grauen Autonom vorzudringen. Mit dabei haben sie den Boten von ES auf einer Antigravliege. Der Autonom soll auch ihn genau untersuchen.
 
Durch eine Welt der Schatten erreichen die Gefährten den Thronsaal des Autonom, einer humanoiden Gestalt ohne rechte Konturen. Auch Ka Than prüft die Auren und kommt zu dem Ergebnis, dass sie zwar ähnlich denen der Schutzherren seien, aber mehr auch nicht. Den Vorstoß Perrys, die Auren zu modifizieren und die beiden Ritter doch zu Schutzherren zu erklären, lehnt Ka Than mit einer einfachen Begründung ab: Er könne gar keine Schutzherren weihen. Er sei zwar eine große Macht, aber nicht allmächtig. So offenbart er den Gefährten seine Geschichte, auch seinen verheerenden Fehler: die Erschaffung von Karel Vanidag. Nach diesem Fehlschlag zog er sich in die Neutralität zurück. Trotzdem gibt er Informationen weiter, die die Gefährten benötigen; er berichtet von den Schildwachen und dem Paragonkreuz. Zum Thema Lotho Keraete äußert er sich zurückhaltend. Das Wesen sei etwas besonderes, er will es untersuchen. Vielleicht kann Ka Than ihn wieder erwecken, dazu braucht er aber Zeit. Nach einigem Zögern lassen sich Atlan und Perry darauf ein, den Boten von ES zurückzulassen. Bevor sie den Grauen Autonom verlassen, bittet dieser Zephyda zu einem Gespräch unter vier Augen. Er gibt ihr indirekt zu verstehen, dass sie einen Konvent der Majestäten einberufen soll. Er deutet an, dass sie die nächste Stellare Majestät sein könnte.
 
Auf dem Rückflug zeichnet sich ein weiteres positives Ereignis ab: Venga kommt mit Atlan in Rorkhetes Kabine. Der Arkonide setzt sich mit dem Shoziden an einen Tisch und fängt an, diesem Lesen und Schreiben beizubringen, damit er in der Feste von Shoz die alten Unterlagen selbst durchforsten kann, auf der Suche nach seiner Vergangenheit.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Zur Lage im Mai 1332 NGZ (I)

Rund acht Monate nach dem Hyperimpedanz-Schock vom 11.September 1331 NGZ kann zwar von einer »Normalisierung der Lage« noch bei weitem nicht gesprochen werden. Es zeigt sich allerdings mehr und mehr, dass auch unter den neuen Bedingungen eine »ganz passable« Raumfahrt möglich ist -zumindest für jene, die nichtjammernd alten Leistungsdaten hinterhertrauern. Wer sich voll und ganz auf die veränderte Situation einlässt, wird sie zweifellos früher und besser in den Griff bekommen - und ebenso zweifellos mit am Tisch sitzen, denn derzeit werden die Karten neu gemischt, wissenschaftlich, wirtschaftlich, technisch, galaktopolitisch. Ob sich die neuen Verhältnisse zu einem stabilen Bild entwickeln werden, bliebt abzuwarten. Noch ist vieles im Fluss und kann sich mit dem nächsten großen Hypersturm wieder komplett ändern. Insbesondere das Auftreten dieser Naturgewalten, so musste inzwischen schmerzlich erkannt werden, hat in vielen Fällen Vorbereitungen und Planungen ziemlich über den Haufen geworfen.
 
Die erhöhte Hyperimpedanz und die mit ihrverbundenen maximalen Leistungsdaten sind nämlich leider nur eine Seite der Medaille. Stark erhöhter Energieverbrauch bei allen hyperphysikalischen Anwendungen vor allem im unteren Bereich des hyperenergetischen Spektrums, verbunden mit der beschleunigten Auslaugung der für diese Wirkungen notwendigen Hyperkristalle, sind nur ein Aspekt. Zweifellos wichtig für die weitere Forschung sowie die Entwicklung leistungsfähigerer Aggregate, aber eben nicht alles. Die beste Vorbereitung nützt jedoch leider herzlich wenig, wenn bei Hyperstürmen mit 100, 150 oder noch mehr Meg Wirkungen zu beobachten sind, die auch konventionelle Anwendungen massiv »aus dem Ruder werfen« - sei es durch das Auftreten von raumzeitlichen Verzerrungen, normalphysikalische Störstrahlung, durch das Aufklaffen von Tryortan-Schlünden oder schlicht und einfach, weil es zu EMP-ähnlichen Schlägen kommt. Mindestens drei dieser Megastürme toben derzeit im Bereich des Kristallimperiums und der Liga Freier Terraner - Orkane, die nicht nur durch ihre Stärke und Größe auffallen, sondern mit nun zum Teil schon fast einem Jahr eine Dauer erreichen, wie sie in vergleichbarer Weise nur aus der Zeit der Archaischen Perioden bekannt waren. Ebenso Pech wie starke Behinderung für die Terraner .ist jener mit rund 2000 Lichtjahren Durchmesser fast den gesamten LFT-Innenbereich umfassende Hypersturm, dessen »Epizentrum« sich im direkt vor Terras »Haustür« gelegenen Antares-Sektor offenbar dauerhaft festgesetzt hat - ein Ende ist nicht in Sicht. Nicht viel kleiner, inzwischen aber in seiner Stärke etwas zurückgegangen, ohne jedoch komplett abzuflauen, ist der Qa'pesh genannte, der den Hayok-Sternenarchipel als Zentrum hat und seinen Höhepunkt kurz vor dem Hyperimpedanz-Schock bei der Schlacht um Brocken 44 erreichte.
 
Der dritte schließlich erweist sich als mit Abstand größte, richtet aberzum Glück die wenigsten Schäden an. Mit einer Länge von rund 20.000 und einer maximalen Dicke von bis zu 5000 Lichtjahren erstreckt er sich von der Milchstraßenhauptebene durch den sternenarmen Weltraum bis »hinauf« zum Kugelsternhaufen M 13 alias Thantur-Lok. Seine Stärke pendelt zwischen Werten von 90 bis zu 125 Meg, lokale Einzelspitzen erreichen weiterhin bis zu 150, auch hier verbunden mit wiederholt aufklaffenden Tryortan-Schlünden. Bereits Anfang Juli 1331 NGZ entstanden, konnten die Arkoniden von Glück sagen, dass dieser Hypersturm beim Hyperimpedanz-Schock nicht Thantur-Lok selbst heimgesucht hatte wie sein Vorgänger Anfang 1331 NGZ, der den gesamten Kugelsternhaufen hatte erzittern lassen.
 
Wie sich die Situation in weiter entfernten Gebieten der Milchstraße darstellt, muss bis auf weiteres offen bleiben, weil noch Nachrichten aus diesen Sektoren fehlen. Fest steht allerdings, dass kurz vor dem Hyperimpedanz-Schock Dutzende sehr starke Hyperstürme aus der Southside gemeldet worden waren, Gleiches galt für den gesamten Einzugsbereich des Galaktischen Zentrums, welches sich in einen nahezu unzugänglichen Raumsektor von mehr als fünftausend Lichtjahren Durchmesser zu verwandeln drohte. Während mindestens vier Hyperstürme in der Eastside tobten, kamen insgesamt noch viele kleine, nur lokal wirksame Sturmgebiete hinzu, die völlig willkürlich auftraten, kurz und heftig aufflackerten und nach kurzer Zeit wieder verschwunden waren. Und es sieht nicht so aus, als würde sich an dieser Situation so bald etwas ändern

Rainer Castor

   
NATHAN