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Innenilluszeichner: | Michael Wittmann |
Kommentar / Computer: | Rainer Castor: Hyperkristalle |
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Banther Richsen, ein eher unbedeutender Techniker der APFER-Werft, bekommt den Moment der arkonidischen Invasion fast nicht mit. Auf seinem Schiff, das im Mittelmeer kreuzt und genug Vorräte für mehrere Wochen geladen hat, ist Banther völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Erst als er zufällig den Trivid aktiviert, erfährt er von der Flucht der Solaren Residenz und der Niederlage der Heimatflotte. Banther ist geschockt. Er kann die Wahrheit fast nicht glauben und entschließt sich spontan, vorerst nicht an Land zurückzukehren. Sollen ihn die Arkoniden ruhig suchen wenn sie etwas von ihm wollen! Als kurz darauf ein arkonidisches Raumschiff das Mittelmeer überfliegt und Banthers Jacht durch den Überflug beschädigt wird, muss der Techniker seinen Plan aufgeben und an Land zurückkehren. Im Hafen von Malta wartet bereits eine Nachricht auf ihn, sich schnellstens in der APFER-Werft einzufinden.
Die Werft ist spezialisiert auf Kleinraumschiffe vom Typ Space-Jet, die mit speziellen, hochsensiblen Ortungseinrichtungen erweitert werden. Als Banther im Büro der Geschäftsleitung erscheint, wird er bereits von Kinda Apfer, der Besitzerin, und einem Arkoniden erwartet. Der Arkonide wird von einem Kampfroboter begleitet und es ist offensichtlich, wer jetzt die Führung der Werft in den Händen hält. Banther ist sehr beunruhigt, denn er kann sich nicht vorstellen, was der arkonidische Verwalter von ihm will. Dieser eröffnet ohne Umschweife und in der für ihn typischen, arroganten Art, dass Banther zum neuen Leiter der Werft ernannt wird. Der Techniker ist schockiert. Grund für diese Entscheidung ist Banthers Abstammung, denn was niemand in der Werft wusste, er ist Halbarkonide! Es geht dem arkonidischen Verwalter, der einen Kampfroboter für Banthers Schutz abstellt, um die termingerechte Fertigstellung eines Kleinraumschiffes. Sollte der gesetzte Termin jedoch nicht erfüllt werden, dann droht Banther der Gerichtsplanet Celkar. Tia de Mym, eine junge, sportliche Frau, bewegt sich durch die Bergwelt des Altiplano in Südamerika.
In dieser Region ist sie von den Ereignissen in den Ballungszentren völlig abgeschnitten. Auf ihrer Bergwanderung trifft sie auf das Haus eines alten Eremiten namens Plato. Plato lebt ebenfalls völlig abgeschieden und ernährt sich ausschließlich von Naturprodukten. Der Eremit willigt in Tias Wunsch ein, einige Tage in seinem Haus zu verweilen. In einiger Entfernung fallen 3 arkonidische Raumer auf, die zwischen den Bergen seit Tagen scheinbar bewegungslos verharren. Plato nimmt keine Notiz von den Schiffen, dafür Tia de Mym umso mehr. Plato besitzt ein Bienenvolk, das für ihn Honig sammelt und sich vom Nektar einer bestimmten Kleesorte ernährt. Dabei müssen die Bienen weite Strecken zurücklegen. Tia de Myn, die keineswegs eine simple Bergtour unternimmt, sondern im Auftrag des TLD unterwegs ist, präpariert heimlich einige der Bienen aus Platos Stock mit speziellen Datensammlern und wertet die Ergebnisse aus. Das Terrain dieser Bergwelt ist hochsensibel und die 3 arkonidischen Schiffe, die noch immer in ihrer Position schweben, markieren den Standort von Para City! Als eine der Bienen eines Tages mit Daten der verlassenen Mutantenstadt zurückkehrt, macht sich Tia de Myn sofort auf den Weg zurück. Die erhaltenen Daten sind so brisant, das die TLD Agentin Plato empfiehlt, sofort diese Region zu verlassen. Banther Richsen hat einen schweren Stand in der Werft. Die ihm aufgezwungene Führungsposition, unterstrichen durch den arkonidischen Kampfroboter, führt zur Abkehr all seiner bisherigen Freunde.
Die Mitarbeiter, mittlerweile alle Angehörige der Organisation «Sanfter Rebell», verschleppen die Arbeit an dem Kleinraumschiff und gefährden den Abgabetermin. Das wäre jedoch für Banther gleichbedeutend mit seinem eigenen Todesurteil. Der Techniker wird so gezwungen gegenüber seinen früheren Kollegen fordernd aufzutreten, was die Gesamtsituation nur verschlimmert. Eine Kluft tut sich zwischen Banther und den früheren Kollegen auf , ein Spiel, mit dem die Arkoniden wohl gerechnet haben. Mascant Kraschyn hat ähnliche Sorgen, jedoch auf einem ganz anderen Level. Die Wirtschaft des Solaren Systems liegt durch den passiven Widerstand der Gruppe «Sanfter Rebell» am Boden. Die Arkoniden müssen ungeheure Summen investieren, um die Versorgungslage der Terraner zu sichern. Kraschyn vermutet hinter all dem einen Komplott von NATHAN. Unter Erfolgszwang, das Solaren System möglichst schnell in die Wirtschaft des Kristallimperiums einzuverleiben, entschließt sich der Mascant zu einem Exempel. Er droht NATHAN zu sprengen und fordert augenblicklich eine Erhöhung des Schwerindustrieausstoßes. Für Roi Danton und Noviel Residor ist der Mascant ein unberechenbarer Faktor. Danton gibt Anweisung an seine Organisation den Widerstand zu lockern und die Produktion zu steigern.
Diese Anweisung erreicht auch die APFER Werft, wo Banther Richsen schon fast mit seinem Leben abgeschlossen hat. Es gelingt den früheren Kollegen sich zu arrangieren, den arkonidischen Kampfroboter in Banthers Begleitung zu deaktivieren und die Jet zum geforderten Termin fertig zu stellen. Allerdings mit einem Funktionsfehler, den die Arkoniden erst später feststellen werden.
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Während der Schlacht um Sol hält sich Banther Richsen, ein Techniker der APFER-Raumschiffswerft auf Malta, mit seinem Motorboot im Mittelmeer auf. Verspätet hört er von der Eroberung Terras durch die Arkoniden, und aus Empörung bleibt der 85Jährige auf See. Erst am 17. Februar 1304 NGZ zwingen ihn Sturmschäden, Valetta anzulaufen. Auf der Werft trifft er später auf den arkonidischen Verwalter Baranon, der Richsen mit der fast vergessenen Tatsache konfrontiert, dass sein Vater Arkonide war. Obwohl er ihn nie kennen lernte und Richsen sich auch als Terraner fühlt, erklärt Baranon, er als Halbarkonide stehe zwangsläufig auf der Seite des Göttlichen Imperiums, und setzt ihn als Verwalter der Werft ein. Danach fordert Baranon, eine in Reparatur befindliche Space-Jet habe bis zum 15. März fertig gestellt zu sein. Andernfalls drohe Richsen ein Verfahren auf dem imperialen Gerichtsplaneten Celkar. Zur Kontrolle lässt Baranon einen Roboter zurück, dem Richsen den Namen Mistkerl gibt.
Die 150 Kollegen Richsens, die wie die Firmenchefin Kinda Apfer der Gruppe Sanfter Rebell angehören, begegnen ihm plötzlich mit Ablehnung und verzögern die Arbeiten an der Jet. Richsen identifiziert sich dadurch mehr und mehr mit dem Auftrag, zusätzlich angespornt durch Mistkerl.
Mascant Kraschyn, der vergeblich auf die Entsendung eines Tatos für das Solsystem wartet, beobachtet indessen mit wachsendem Missfallen den zunehmenden wirtschaftlichen Niedergang der solaren Planeten. In einer Rede am 21. Februar an die terranische Bevölkerung droht er damit, NATHAN sprengen zu lassen, falls die Produktion bis zum 15. März nicht steige.
Der TLD-Chef Noviel Residor nimmt die Drohung Kraschyns sehr ernst und fordert Roi Danton und seine Sanften Rebellen auf, die Produktionsbeeinträchtigungen zu minimieren.
Auch auf der APFER-Werft kommt es zu einer Einigung. Richsen schraubt sein Gehabe zurück, und es gelingt, den Roboter umzuprogrammieren. Am 15. März erscheint Baranon wieder und übernimmt die einsatzbereite Space-Jet, die allerdings einige gravierende Minderleistungen besitzt. Aber der Arkonide erkennt den Sachverhalt nicht, und eine weitere Jet wird zur Reparatur geliefert.
Die Arkoniden riegeln seit Ende Januar das Gebiet um Para-City hermetisch ab, und ständig schweben drei Korvetten über der einstigen Mutantenstadt. Der TLD entsendet am 17. Februar die Agentin Tia de Mym auf den Altiplano. Ungefähr 20 Kilometer westlich von Para-City trifft sie auf einen 140jährigen Einsiedler, der sich Plato nennt. Er betreibt eine Imkerei und baut Gemüse an. Die beiden Menschen freunden sich an, und de Mym lernt die Vorzüge des einfachen Lebens schätzen. Nach einiger Zeit kann sie einige Bienen mit winzigen Aufzeichnungsgeräten versehen. Plato weiß, dass die Insekten auch bis nach Para-City fliegen. Doch vorerst hat de Mym keinen Erfolg.
Erst am 16. April ist es soweit, und eine der Bienen liefert eine Bildaufzeichnung aus Para-City. Erschreckt fordert de Mym Plato auf, den Altiplano zu verlassen, weil dessen Vernichtung unmittelbar bevor stehen könnte. Der Eremit lehnt ab, und die Agentin startet nach La Paz, um von dort aus Alpha Karthago zu informieren.
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Hyperkristalle Allgemein versteht man unter Kristallen Festkörper, deren Bausteine - Atomrümpfe, Ionen, Moleküle - sich periodisch in einem Raumgitter wiederholen. Dieses enthält einen kleinsten Bereich, durch dessen Aneinanderlegen der ganze Kristall dargestellt werden kann. Neben Form- und Farbvarietäten gibt es solche der Einschlüsse, die von Einzelatomen bis zu Gasen und Flüssigkeiten reichen. Das Kristallgitter von Quarz als der bei Temperaturen unterhalb von 870 Grad Celsius stabilen Form kristallisierten Siliziumdioxids wird beispielsweise von nahezu regulären Tetraedern gebildet, bei denen ein Silizium-Ion von vier Sauerstoff-Ionen umgeben ist, die jeweils zwei Tetraedern gemeinsam angehören. Durch die Einlagerungen von Anionen oder Neutralteilchen sowie den Austausch von Silizium durch andere geeignete Elemente ergibt sich eine außerordentlich große Mannigfaltigkeit verschiedener Quarzformen.
Den Hyperkristall genannten Mineralien gemeinsam ist, daß es sich zwar um solche auf Quarzbasis handelt, ihre Einschlüsse jedoch hyperenergetischer Natur sind und als »pseudomaterielle« Struktur mehr oder weniger stabile Stofflichkeit gewinnen. Chemische und physikalische Messungen führen deshalb stets zu stark schwankenden Ergebnissen. Weil sich die Einschlüsse nicht ins Periodische System der Elemente einordnen ließen, definierten die praktisch orientierten Arkoniden diese »Hyperelemente« als »hyperenergetisch-pseudomaterielle Konzentrationskerne«. Howalgonium als nicht synthetisch herzustellende Quarzform hat überdies ein ungewöhnliches Silizium-Isotopenverhältnis: Es besteht zur Hälfte aus dem Isotop Si-30, das in der Natur nur rund drei Prozent des Silizium-Bestandes ausmacht. Während der Kristallaufbau einem normalen Raumgitter entspricht, kann der eingelagerten »Pseudomaterie« zwar atomähnliche Feinstruktur zugewiesen werden, doch selbst exakteste Messungen erbringen ein zwischen 208 und 513 schwankendes Atomgewicht.
In Abhängigkeit von dieser (»Pseudo«-)Masse variiert die natürliche Hyperstrahlung, weshalb von einer »hyperenergetischen Vario-Konstante« gesprochen wird. Diese ist klar von jener zu unterscheiden, die sich durch äußere Anregung - konventionell und/oder hyperphysikalisch - ergibt. Howalgonium mit der Spezifikation RT-0066 bedeutet beispielsweise, daß die Bandbreite der Vario-Abweichung nicht mehr als 66 Kalup beträgt; ein fast kaum noch zu unterbietender Wert. Howalgonium mit »überwertiger Drosselkonstante«, ÜDK-Howalgonium genannt, wurde dagegen für das Solare Antitemporale Gezeitenfeld benötigt. Payne Hamiller beschrieb die Einschlüsse als pseudostabile, »am Rand des Hyperraums« angesiedelte Konzentration von Hyperbarie - jene Hyperenergie, deren Äquivalent im Standarduniversum Masse und Schwerkraft ergibt: Die hyperenergetische Strahlung beruht auf der ständigen Verwandlung von Hyperbarie in (»Pseudo«-)Masse und umgekehrt, weil nicht die gesamte Hyperbariemenge als Masse plus Gravitation auftritt, sondern stets ein Rest - Zufallsgesetzen folgend - im übergeordneten Kontinuum verbleibt.
Ein Teil der Emissionen ergibt sich aus diesem Umwandlungsprozeß, ein anderer als Resonanz mit der übrigen Howalgonium-Hyperbarie-Konzentrationen. Ihr Mitschwingen führt zu Sekundär-»Entladungen« in Gestalt von Hyperjets - Hyperstrahlung, deren Quintronen über Zwischenstufen sehr rasch zu konventionellen Lichtquanten »degenerieren«. Neben der allgemeinen Lichtbrechung am Kristallgitter beruht vor allem hierauf die meist als »grünlich leuchtend« beschriebene Farbe des Howalgoniums. Gleiches gilt für die Farbvarietät der übrigen Hyperkristalle: Die Violettfärbung von Criipas ergibt sich aus Hyperjets, deren Degeneration Lichtquanten der Wellenlänge von etwa 411 Nanometern erzeugt; bei blauen Mivelum sind es solche von 470 Nanometern, bei grünen Skabol 502, bei gelben Losol 547 und bei roten Khalumvatt 684, während in weißlichen oder bergkristallklaren Kyasoo Lichtquanten des gesamten sichtbaren Spektrums auftreten.
Für die Hyperkristalle insgesamt heißt das, daß es sich um die Kombination von konventioneller Materie mit variabler, zufallsbedingter Hyperbarie-Materialisation handelt, wobei die Bandbreite der Masseschwankung und der prozentuale Anteil im Quarz das Kriterium sind, ob von Howalgonium oder anderen Hyperkristallen die Rede ist. Beim »Hyperfrequenzwandler« der Arcoana - einer magentafarbenen Scheibe von der Dicke einer Schreibfolie und einem Durchmesser von 4,5 Metern, bei der sich funkelnde Elemente spiralförmig vom Zentrum zur Peripherie erstreckten - wurden schließlich Hyperkristalle vorgefunden, die eindeutig belegten, daß die Einteilung noch erweitert werden muß und die Forschung erst am Anfang steht.
Die als n-Exagonium bezeichneten Schwingquarze hatten nämlich im Vergleich zum Howalgonium eine ungleich höhere Schwingfolge und Dichte, das Gewichtsverhältnis betrug eins zu dreißig, und der Unterschied in den Leistungsmerkmalen wurde von Myles Kantor als noch viel höher eingeschätzt. Angeordnet auf einer Skala der »Hyperelemente« liegen Howalgonium und die anderen bekannten Hyperkristalle am unteren Ende, während n-Exagonium am Ende dieser Skala zu suchen ist. Dort muß wohl auch das seinerzeit durch Quintronenbeschuß aus Howalgonium gewonnene Sextagonium plaziert werden. In den letzten Jahrzehnten forcierte Untersuchungen erwiesen sich jedoch als problematisch: Es gelang nämlich nicht (mehr), stabiles Sextagonium herzustellen (wobei allerdings erwähnt werden muß, daß selbst das »hochstabilisierte« Sextagonium der Cappins - in der Suprastruktur erheblich dichter als die terranische Version - keineswegs dauerhaft stabil war, sondern eine Zerfallszeit von 80 Millionen Jahren aufwies). Ob sich daran etwas ändern läßt, ist derzeit offen...
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