Nummer: 2074 Erschienen: 22.05.2001   Kalenderwoche: 21 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Neun Tage des Zitterns
An den Kultstätten der Dryhanen - alte Feinde arbeiten auf Arkon zusammen
Hans Kneifel     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Arkon-System   Arkon-System   Arkon-System         
Zeitraum: März 1304 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 12074
Ausstattung:  Journal Nr.39
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Am 24. Januar 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung wird das Grauenvolle zur Wahrheit: Mit einer kampfstarken Flotte von rund 380.000 Raumschiffen, der größten wohl, die seit Jahrtausenden in der Milchstraße in eine Schlacht gezogen ist, greifen die Arkoniden das Solsystem an. Sie stehen unter dem Einfluß der negativen Superintelligenz SEELENQUELL, die seit einiger Zeit in der Milchstraße ihre Macht ausweitet.
Die Posbis, die treuen Verbündeten der Menschheit, auf deren Hilfe sich Perry Rhodan verlassen hat, entpuppen sich als Verräter. Erst als die Roboter mit ihren Fragmentraumern, die eigentlich die besiedelten Planeten schützen sollten, auf die Raumschiffe der Terraner schießen, wird den Verantwortlichen klar, daß SEELENQUELL auch auf der Hundertsonnenwelt aktiv geworden ist.
Zuletzt bleibt Perry Rhodan nichts anderes übrig, als die Flucht anzuordnen. Die terranische Flotte zieht sich unter erheblichen Verlusten aus dem Solsystem zurück, und die Heimat der Menschheit wird von den Arkoniden erobert.
Nun müssen die Terraner ganz anders vorgehen. Rhodan entwickelt unpopuläre Pläne - er arbeitet mit dem Ex-Imperator Bostich zusammen und schließt einen »Pakt mit dem Teufel«. Ein erster gemeinsamer Einsatz auf der Welt der Kralasenen endet erfolgreich, der nächste wird kurz danach eingeleitet. Es beginnen NEUN TAGE DES ZITTERNS ...

 
Die Hauptpersonen
Kelterom Champac Ein Weinhändler von Zalit wird gegen SEELENQUELL aktiv
Bostich I. Der ehemalige Imperator wird Teil einer seltsamen Allianz
Aurianne da Ithaba Die Vollkommene Dienerin der Dryhanen steht im Zentrum eines Plans
Pergader Lav Der USO-Spezialist sieht den Einsatz eher kritisch
Durren ter Uchat Die USO-Spezialistin kennt sich seit den Sternvogel-Einsätzen auf Arkon aus

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die Dryhanen
PR-Kommunikation: Das Jahrbuch 2001
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Gerhard Schäffer / Maik Krüger / Bonni Bondit / Matthias Adamczyk / Stephan Kutscher / Manuel Bianchi / Christian Matz
LKSgrafik: Christian Wolf: Meinungsverschiedenheiten / Tino Herrmann: Nummer 60903
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Insel der Dienenden    Kagel, Sumner     Mintcoo, Tynka    Orterprofile    USO-Katsugos    Ynkon-SAC                                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: 39 / Seite: 11
Journalgrafik: Markus Winter: Die Suche nach Atlantis geht weiter
Journaltitel: Daniela Rost: Smoghölle Titan / Martin Marheineke: Die Außenseiter von Atlantis - Teil 1: Die Seriösen
Journalnews: Rüdiger Vaas: Blinkende Sternleiche ? / Silvias Begleiter / Lunares Bombardement / Sternenstadt Stuttgart / Geschrumpft: der höchste Berg des Sonnensystems

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Impressionen - Kelterom Champac
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:33
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


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Inhaltsangabe

Kelteron Champac, ein Weinhändler von Zalit, der auf Arkon I ein renommiertes Restaurant unterhält, empfängt eine wertvolle Lieferung. Der Container, der edlen Wein geladen hat, wird direkt vom Raumhafen zu seinem Anwesen befördert. Kaum in der Lagerhalle angekommen, beginnen die Köche und Bedienungen die Container zu zerlegen und seltsame Gegenstände zu Tage zu fördern. Zunächst zwei Katsugos, dann eine Person, die den Transport in einer Art Überlebenstank verbracht hat. Für Kelteron Champac keine Überraschung, denn hinter dem Weinhändler verbirgt sich niemand anderes als ein Spitzenagent der Neuen USO. Sein Tarnname ist Managara, besser bekannt unter dem Codenamen Sternenvolgel. Managara alias Kelteron Champac, der schon bei der Befreiung Reginald Bulls aus dem Hochsicherheitsgefängnis auf Arkon I erheblichen Anteil hatte, muss sich erst an die neue Situation gewöhnen, die der bevorstehende Einsatz mit sich bringt. Denn die Person in dem Überlebenstank ist niemand geringeres als sein alter Erzfeind, Imperator Bostich, jetzt offizieller verbündeter Rhodan's im Kampf gegen SEELENQUELL.
 
Die beiden Katsugos, bemannt mit dem Spezialkommando der siganesischen Wildcats, und Imperator Bostich, stehen vor zwei unterschiedlichen und gefährlichen Missionen, bei denen sie die Unterstützung der auf Arkon I stationierten USO Agenten benötigen. Bostich, vom Einfluss des SEELENQUELL befreit, erweist sich als kluger Stratege und entschlossener Kämpfer für sein Imperium. Während das Ziel der beiden Katsugos der neu positionierte Kriegsplanet Arkon III ist, gleichzeitig auch Residenz der negativen Superintelligenz, plant Bostich seine «Auferstehung» vor den Augen der gesamten Milchstraße. Offiziell als Tod erklärt, wurde Bostich seiner Ämter enthoben und durch einen Robot im Auftrag SEELENQUELLS ersetzt. Natürlich birgt solch eine Aktion im unmittelbaren Einflussbereich der negativen Superintelligenz große Risiken mit sich. Dennoch sind die Agenten der Neuen USO und Bostich zu allem entschlossen. Kelteron Champac und Bostich einigen sich für die zeit des Kampfes gegen SEELENQUELL auf ein Zweckbündnis und gehen in den gemeinsamen Einsatz. Ziel Bostichs ist das Hanische Fest, gefeierte Zeremonie der Dryhanen zu Ehren des Imperators von Arkon.
 
Ein Auftreten Bostichs bei dieser Feierlichkeit erfüllt gleich mehrere Funktionen. Zum einen ist es den Dryhanen durch ihren speziellen Dryhanen-Sinn möglich, den Imperator zweifelsfrei zu identifizieren und somit Bostichs Tod als Lüge zu entlarven. Zum anderen findet die Feier großes Interesse und wird in der gesamten Galaxis übertragen. Tritt Bostich auf Arkon I auf, dann sieht es die gesamte Galaxis. Zum Dritten ist ein solcher; kühner Vorstoß eine offizielle Kampfansage gegen SEELENQUELL, der in seinem eigenen Machtbereich eine propagandistische Niederlage einstecken muss. Über die Oberste Dienerin und Führerin der Dryhanen, erlangen Bostich und Kelteron Champac Zugang zum Dryhanen-Fest. Am Abend der Veranstaltung herrscht große Anspannung, auch auf Seiten der Neuen USO, welche die Flucht von Bostich sicherstellen soll. Die Oberste Dienerin, eine wunderschöne Arkonidin die während des Einsatzes Gefühle für Kelteron Champac alias Sternenvogel entwickelt, gibt dem Imperator ihre volle Unterstützung. Als sich Bostich der Öffentlichkeit stellt und vor der gesamten Galaxis SEELENQUELL den Kampf ansagt, kommt es zur unerwarteten Wende.
 
Während die Wildcats ihre Mission auf Arkon III erfolgreich abschließen und die militärischen Pläne des geheimnisvollen Kristallschirms erbeuten, beobachten die Siganesen wie SEELENQUELL den Planeten verlässt und persönlich auf die Herausforderung Bostichs reagiert. Als SEELENQUELL über Arkon I und dem Hanischen Fest erscheint, gelingt es Bostich in letzter Sekunde durch den Fluchttransmitter der Neuen USO zu entkommen. Der Obersten Dienerin, die sich ebenfalls absetzen will, gelingt die Flucht nicht mehr. Von SEELENQUELL mental überwältigt, bricht sie vor den Augen Kelteron Champacs zusammen. Die Präsents der Superintelligenz ist so erdrückend und gewaltig, das Sternenvogel eine Entdeckung fürchtet und sich selbst kaum noch unter Kontrolle hat. Erst als sich SEELENQUELL von Arkon I zurückzieht, kann sich Sternenvogel um die Oberste Dienerin kümmern. Leider bleibt ihm nur noch die Möglichkeit ihren Tod feststellen. Bostich kann mit Hilfe Sternenvogels entkommen. Die Pläne des Kristallschirms befinden sich nun in den Händen der Neuen USO.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Ein halbes Jahr nach der Befreiung Reginald Bulls aus dem Golkana-Gefängnis hat sich der arkonidische USO-Spezialist Sternvogel eine Tarnidentität als zalitischer Weinhändler und Gastronom Kelterom Champac auf Arkon I aufgebaut. Zusammen mit der Spezialistin Durren ter Uchat und Leutnant Pergader Lav betreibt er in der Stadt Shulukai das Restaurant Wonnen des Edelgaumens.
 
Am 1. März 1304 NGZ treffen als Weinlieferung getarnt auf dem Frachter OUROBOROS Bostich I. und die beiden USO-Katsugos TOMCAT und SHECAT unter ihren siganesischen Kommandanten Sumner Kagel und Tynka Mintcoo auf Arkon I ein. Nach anfänglicher Skepsis entwickeln die USO-Spezialisten Respekt vor dem ehemaligen Imperator. Bostich will das Dryhanenfest auf der Insel der Dienenden besuchen, die im Sichelbinnenmeer Sha'shuluk auf dem Kontinent Laktranor liegt. Dort leben 5000 Dryhanen unter der geistigen Führung der Vollkommenen Dienerin. Ihre Herkunft führen die Dryhanen auf Tai Moas Yobilyn I. zurück, der, einer Seitenlinie des Quertamagin-Khasurns entstammend, von 11.508 bis 11.589 da Ark als 254. Imperator regierte. Den gesamten Dryhan eines jeden Arkon-Jahres widmen sie der Anbetung des göttlichen Imperators, und ihren Höhepunkt finden die von zahllosen Arkoniden besuchten Feierlichkeiten am 25. Prago des Dryhan in der Hanischen Zeremonie.
 
Während die USO-Spezialisten und Bostich in der Maskierung des Geschäftsmannes Lorts ter Royah mit einer Yacht zur Insel fahren, fliegen die beiden Katsugos nach Arkon III, wobei ihnen einige Befehlscodes des Imperators helfen. Auf der Suche nach dem Ark'Thektran stellen die Siganesen fest, dass sich mindestens 200 Millionen Arkoniden auf dem neuen dritten Arkon-Planeten befinden. Im Ark'Thektran verschaffen sie sich schließlich Zugang zu einem Knotenrechner. Dort können die Syntronikspezialisten Tyrjo Lushurn und Anzisko Modeno Dateien kopieren, die alle technischen Spezifikationen des Kristallschirms enthalten.
 
Bei den Dryhanen sehen die Vollkommene Dienerin Aurianne da Ithaba und ihr Kämmerer Eynam on Minshegur die Zukunft mit großer Sorge. Bostich II. hat alle Dryhanen aus dem Kristallpalast vertrieben und leistet auch keine finanziellen Unterstützungen mehr. Dann aber ist der tot geglaubte Imperator da, den sie dank ihres Sinnes sofort erkennen. Bostich weiht da Ithaba in sein Vorhaben ein, und die Dryhanen helfen, die Ausrüstung der USO-Agenten im Kristalldom, wo die Hanische Zeremonie stattfinden wird, zu deponieren. Im Dom finden bis zu 40.000 Zuschauer Platz.
 
Am 25. Prago des Dryhan, dem 8. März, präsentiert da Ithabe ihrem Publikum, unter anderem Sargor da Progeron, und über Trivideo auch systemweit, Bostich I. Geschützt durch einen Paratronschirm klärt der Imperator sein Volk über seinen vorgetäuschten Tod, SEELENQUELL und den Enzon-Roboter auf. Er ruft zum Kampf gegen die negative Superintelligenz auf und zieht sich über einen Transmitter in ein Versteck am Raumhafen von Shuluk zurück. Im gleichen Moment rast SEELENQUELL heran, zu einer metergroßen Kugel kondensiert. Champac muss erleben, wie die Dryhanin getötet wird, und zieht sich mit seinen Spezialisten zurück.
 
Bostich und die ebenfalls zurückgekehrten Katsugos verlassen am 12. März mit der OUROBOROS unerkannt das Arkon-System. Trotz der Kontrollen kann der Frachter den Kristallschirm ungeschoren passieren.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Die Dryhanen

Im Verlauf der mehr als 20.000jährigen Geschichte der Arkoniden gingen aus ihnen mehrere tausend Kolonialvölker hervor. Viele von ihnen waren und sind äußerlich nicht von den Bewohnern der Arkon-Welten zu unterscheiden, andere dagegen - Zaliter, Preboner, Ekhoniden und viele weitere - weichen mitunter recht deutlich vom »arkonidischen Idealtypus« ab. Diese Entwicklung blieb auch den Siedlern von Gorians Planet nicht erspart: Diese Welt - die zweite von insgesamt fünf - ist nur 132 Lichtjahre von Arkon entfernt und gehörte zu jenen, die mit den ersten Besiedlungswellen in der Zeit um 2300 da Ark (17.712 vor Christus) erschlossen wurden. Die Lage außerhalb des Kugelsternhaufens Thantur-Lok wurde zeitweise als »strategisch günstig« betrachtet, erwies sich dann jedoch als gravierender Nachteil, denn das Gorian-System befindet sich nahezu exakt oberhalb von Arkon, während spätere Kolonialbewegungen Richtung Milchstraßenhauptebene nach »unten« ausgerichtet waren.
 
Ohnehin schon »weit ab vom Schuß«, kam der zivilisatorische Rückfall in der Zeit der Archaischen Perioden hinzu sowie als weiterer Nachteil, daß die Planeten dieses Systems keinerlei wirtschaftliche oder wissenschaftliche Bedeutung erlangten. Die geringe Durchschnittstemperatur und die auf zwei kleine Hauptkontinente beschränkte Landmasse machten Gorians Planet für die Arkoniden erst recht unattraktiv - und so kam es, daß sogar nach dem Ende der Archaischen Perioden und der Wiederentdeckung der interstellaren Raumfahrt den Siedlern kein Aufschwung beschert war.
 
Trotz oder gerade deswegen erwiesen sich die »Gorianer« als außergewöhnlich imperatorentreu - von sich selbst sprachen sie als Dryhanen, benannt nach der vierten Periode (Monat) der Arkonjahres, dem Dryhan, weil am 1. Prago des Dryhan 3953 da Ark erstmals wieder ein arkonidisches Raumschiff auf Gorians Planet landete, verbunden mit der Nachricht, daß Seine Erhabenheit Imperator Zoltral II. verstorben sei und nun sein Nachfolger Barkam I. (später »der Große« genannt) den Kristallthron bestiegen habe. In jener Zeit wurde der Grundstein gelegt, daß die Dryhanen damals als personifizierte Loyalität angesehen wurden. Mit der Zeit entwickelte sich die Imperatorentreue zu einem von Außenstehenden eher belächelten Sektierertum, sahen die Dryhanen doch Seine Millionenäugige Erhabenheit bald nicht mehr als gewöhnliches Wesen, sondern als weltliche Vorstufe und Inkarnation eines der She'Huhan-Sternengötter.
 
Neben der zweifellos außergewöhnlichen (und mit 138 Arkonjahren sehr langen) Herrschaftszeit Barkams I. spielte hierbei die Entwicklung der als Dryhanensinn umschriebenen paranormalen Orter-Fähigkeit eine maßgebliche Rolle: Bei entsprechender Konzentration konnten sich alle Dryhanen auf ein anderes Bewußtsein einstimmen und dessen Gemütszustände spüren. Diese Fähigkeit reichte zwar nicht an Telepathie heran, nicht einmal an die vollwertiger Empathen, dennoch war es eine, die sie im Laufe der Zeit zu gefragten Leibdienern der Imperatoren machte, weil sie sich so sehr auf den Herrscher und seine Familie einstimmen konnten, daß umständliche Erklärungen fortfielen - zumal sich diese Begabung mit der sprichwörtlichen Treue bis in den Tod verband. Vermutet wurde, daß die Paragabe als Folge der in den Archaischen Perioden wütenden Hyperstürme ausgebildet wurde und zunächst nichts anderes darstellte als eine erhöhte Sensibilität für hyperenergetische Vorgänge.
 
In den Jahren um 4000 da Ark war diese spätere Entwicklung noch nicht abzusehen. Maßgeblich war aber, daß in jener Zeit der Paraphysiker Belzikaan (geboren 3861 da Ark, gestorben 4103 da Ark) am Faehrl-Institut auf der ARK SUMMIA-Prüfungswelt Goshbar seine epochalen Forschungen vornahm. Er nannte die Erforschung des Paranormalen und Transpersonalen die »Zwiespältige Wissenschaft«, um den Unterschied und die Trennung von den übrigen konventionellen und hyperphysikalischen Fakultäten zu markieren. Seine Forschung wurde maßgeblich beeinflußt vom erneuten massiven Auftreten der sogenannten Individualverformer, kurz IV, von den Arkoniden in Ergänzung ihrer vokallosen Sprache auch VeCoRat XaKuZeFToNaCiZ genannt: insektoide Geschöpfe, die die beängstigende Fähigkeit besaßen, rein geistig den eigenen Individualkörper zu verlassen und auf einen anderen überzuspringen - wobei es zum Austausch mit dem Bewußtsein des Opfers kam, das im Vecorat-Körper zur Handlungsunfähigkeit verurteilt war. Nur dem Eingreifen der Großen Feuermutter - unterstützt vom Dyhanensinn der »Gorianer« - war es zu verdanken, daß der Invasionsversuch der IVs aufgedeckt und abgewehrt werden konnte. Einen weiteren massiven Vorstoß dieser Art unternahmen sie erst rund dreitausend Erdjahre später und entwickelten sich letztlich zu den »Erzfeinden« der Arkoniden.
 
In den nachfolgenden Jahrtausenden wurden die Dryhanen zu jenen fast wie die Naat-Leibgardisten zum »Inventar« des Kristallpalastes gehörenden Dienern, denen die körperliche Veränderung hin zu kleinen, ausgezehrt und uralt wirkenden Gestalten das Flair der personifizierten Würde verlieh. Seit der Einführung der Hanischen Zeremonie, deren Höhepunkt das Erscheinen der Statue aus khygischem Kristall von Imperator Yobilyn I. war, auf dessen Regnum spätere Dryhanen ihre »Herkunft« zurückführten, gewannen sie auch mit Blick auf das an Festivitäten keineswegs arme Arkonjahr durch das Dryhanenfest Bedeutung. Die Zeit von Niedergang, Herrschaft des Robotregenten, des Vereinten Imperiums und - nach der Vernichtung von Arkon III durch die Blues - der »Epoche der Zersplitterung« blieb auch auf die Dryhanen nicht ohne Wirkung. Erst mit Erstarken der imperialistischen Tendenzen, vor allem in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts NGZ, erfuhren sie eine Renaissance - um so tiefer trifft sie naturgemäß die Ablehnung des neuen Imperators Bostich II.…

Rainer Castor

   
NATHAN