Nummer: 2066 Erschienen: 27.03.2001   Kalenderwoche: 13 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Der Thronfolger
Intrigen im Kristallimperium - eine Journalistin auf heißer Spur
H.G.Francis     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Arkon   Urankan            
Zeitraum: Januar 1304 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 12066
Ausstattung:  Journal Nr.37
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Seit die Menschheit zum ersten Mal ins All vorstieß, wurde sie immer mit fremden Mächten konfrontiert, viele von ihnen stärker, älter und erfahrener als die Menschheit selbst. Die erste dieser Mächte waren die Arkoniden - und für Perry Rhodan ist es besonders schmerzhaft, die ehemaligen Freunde nun als erbitterte Feinde wahrzunehmen.
Zu Beginn des Jahres 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das dem Jahr 4890 alter Zeit entspricht, hat sich die Situation weiter verschärft. In der Milchstraße ist eine neue Macht entstanden, und dies ausgerechnet im Zentrum des arkonidischen Imperiums: die junge Superintelligenz SEELENQUELL, die offensichtlich ihren Einfluß auf die Galaxis ausbreiten will. Wenn Perry Rhodan nicht will, daß die Terraner unter den Einfluß von SEELENQUELL geraten, muß er reagieren. In einer Kommandoaktion gelingt es ihm mit einer Gruppe von Agenten, den wichtigsten Mann auf der Seite des Gegners gefangenzunehmen: Imperator Bostich I.
Es ist nachvollziehbar, daß die Arkoniden diese Aktion schnellstmöglich reagieren werden. Ein hervorragend eingespielter Geheimdienst kann hier Wunder wirken. Und zu diesen Wundern gehört eben DER THRONFOLGER ...

 
Die Hauptpersonen
Sargor da Progeron Der Geheimdienstchef leitet einen verwegenen Plan ein
Marchany da Camquoa Die junge Journalistin steht treu zum Göttlichen Imperium
Yinkall Der ehemalige Kommilitone Marchanys spielt ein seltsames Spiel
Mercarit Der Positronik-Koordinator wittert Unheil
Oltra Rimelyke Die Regisseurin fordert volle Leistung

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die arkonidische Monarchie
PR-Kommunikation: -
Statistiken:
Witzrakete: Boris Dienes: Guckys Fehlteleportationen Folge 2
Leserbriefe: Dipl.-Ing. Fritz Quereser / Peter Raunecker / Tobias Kersten / Alexander Streb / Jürgen Schaak / Marino Broll
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Arbaraith    ARK SUMMIA     Bauchaufschneider    Bekkar    Gosner    Khasurn    Larsaf    da Progeron, Sargor    Suut    Zhdopanthi                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: 37 / Seite: 11
Journalgrafik: Markus Winter: Überlichtantrieb
Journaltitel: Hartmut Kaspar: Journal-Intro / Matthias Pätzhold: Auf dem Weg zum Überlichtantrieb Teil 5 / Daniela Rost: Europa - Mond der Ozeane ? / Rüdiger Vaas: RHIC, die Urknall-Maschine
Journalnews: Rüdiger Vaas: Risse im Standardmodell der Materie / Eine Riesenstruktur im Universum / Kosmische Großfamilien / Lasersignale von ET / Himmlische Ameise / Uran-Datierung eines uralten Sterns / Der Rand des Sonnensystems / Uralter Kristall

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

Arkon - Imperator Bostich I. (Attentat 1304 NGZ)
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:33
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Die Kameras liefen. Mit rein professionellem Instinkt sprach die Journalistin in schier unvorstellbarem Tempo ihren Kommentar zu dem Geschehen.
Das Gesicht des Imperators schälte sich aus dem Staub. Marchany sah es, als sei sie nicht meterweit von ihm entfernt, sondern ganz nah vor ihm. Sie verfolgte, wie ein Energiestrahl in seinen Hals fuhr und den Imperator tötete.
Das war der Moment, in dem das Entsetzen ihr die Stimme verschlug und ihr Kommentar abrupt endete.


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Inhaltsangabe

Die ehrgeizige Journalistin Marchany da Camquoa, eine Arkonidin von hinreißender Schönheit, ist Abkömmling eines verarmten Adelsgeschlechtes aber dennoch eine überzeugte Patriotin. Der arkonidischen Geheimdienstchef Sargor da Progeron beschließt sie für seine Zwecke zu verwenden. Progeron reizt an Merchany auch, dass diese ein Geheimnis in Zusammenhang mit Imperator Bostich umgibt, das er trotz aller Bemühungen noch nicht enträtseln konnte. So verfügt Merchany über eine journalistische Akkreditierung, die nur der Imperator selbst aussprechen kann. Progeron richtet es ein, dass Marchany exklusiv von der Einweihung des neuen Palastes des Ta-moas von Urankan-5 im Hayok-Sternenarchipel berichten darf. Die Einweihung soll durch Imperator Bostich selbst vorgenommen werden.
 
Progeron informiert Marchany über Gerüchte von terranischen Selbstmordkommandos, die es auf Bostich abgesehen hätten. Während der Vorbereitungen für die Berichterstattung trifft Marchany auf Yinkall, ihren früheren Kommilitonen, der jetzt ein einfacher Geheimdienstler ist. In glühender Verehrung für Bostich berichtet Marchany, wie sich die Thronflotte ARK’IMPERION nähert. Dabei denkt sie zurück… Vor Jahren rief sie Bostich zu sich und verführte die junge Frau gekonnt. Es blieb allerdings bei einer einzigen Liebesnacht… Als Bostich erscheint, geschieht vor den Augen Journalistin das Unglaubliche - aus dem Boden wühlen sich bizarr aussehende Roboter hervor und eröffnen das Feuer auf Bostich. Dessen Schutzschirme brechen zusammen und Marchany muß geschockt mit ansehen, wie ein Energiestrahl seinen Hals durchbohrt. Ehe die Roboter vernichtet werden, lösen sich ihre Tarnungen ab und zum Vorschein kommen terranische TARA-V-UH Kampfroboter. Trotz des Schocks  wegen des Todes des geliebten Imperators schafft Marchany im Chaos eine beeindruckende Reportage über das Attentat. Yinkall ist einer ihrer Augenzeugen und Interviewpartner, der sofort und voller Haß die Terraner für das Attentat verantwortlich macht.
 
Anscheinend gegen den Willen des Geheimdienstchefs läßt es sich Merchany nicht nehmen, den Bericht über das infame Attentat auszustrahlen. Natürlich dementieren die LFT und Perry Rhodan sofort und stellen den Bericht als infame Fälschung dar. Marchany darf auch in vorderster Front berichten, als die führenden Adelsfamilien des Imperium über die Nachfolge Bostichs streiten. Doch dann platzt die Bombe: der Khasurnmeister verkündet plötzlich, dass Bostich I einen nichtehelichen Sohn, den bislang völlig unbekannten einundzwanzigjährigen Enzon hinterlassen habe, der die Nachfolge antrteten werde. Marchany ist wie vor den Kopf geschlagen, denn sie erkennt dies sofort als Lüge. Was nicht einmal der Geheimdienstchef ahnt: Marchany wollte nach der Liebesnacht wissen, ob sie von Bostich schwanger geworden sei. Der Arzt teilte ihr dabei mit, der Samenspender sei unfruchtbar.
 
Bostich konnte folglich gar keinen Sohn haben! Marchany spioniert daraufhin Enzon nach. Sie findet bei ihren Recherchen keinerlei Informationen über Enzon. Er scheint aus dem Nichts heraus entstanden zu sein. Nachdem Enzon als Bostich II inthronisiert wurde, erklärt er in seiner Antrittsrede Terra den Krieg. Marchany berichtet auch hiervon, nachdem sie zuvor mittels einer Spionsonde herausbekommen hatte, dass Enzon ein Roboter ist. Sie vertraut sich teilweise Yinkall an, und dieser eröffnet ihr, er sei kein kleiner Geheimdienstler, sondern Kralasene - eine der gefürchteten Bluthunde des Imperators. Ehe er Marchany kaltlächelnd umbringt, erklärt er Marchany noch, dass sie unwissentlich hervorragend im Sinne von Progeron mitgespielt habe, bis sie den Fehler mit den Spionsonden gemacht habe.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Marchany da Camqoa ist im Huhany'Tussan eine hochgeschätzte Trivid-Journalistin, die einer glänzenden Karriere entgegensieht. Sie entstammt einer einst hoch angesehenen Familie, die aber vor 80 Jahren einer Intrige zum Opfer fiel. Niemand weiß, dass sie vor sechs Jahren eine einzige Liebesnacht mit Bostich I. hatte. Anschließend sah sie den Imperator nie wieder, doch Bostich verdankte sie die Berichterstattung zur Gründung des Göttlichen Imperiums.
 
Überraschend begegnet da Camqoa ihrem einstigen Geliebten Yinkall, der inzwischen für den Staat arbeitet. Er verschafft ihr die Exklusivrechte, über eine Einweihung auf Urankan-5 durch den Tai Moas zu berichten. Die schöne Arkonidin ahnt nicht, dass Yinkall ein Kralasene und alles durch Sargor da Progeron arrangiert ist.
 
Kurz nachdem Öllynam, die Tochter des Edlen Mhakurd, unter merkwürdigen Umständen auf Arkon I Selbstmord beging, fliegt da Camqoa nach Urankan-5 im Hayok-Sternenarchipel. Dort leben zumeist Kolonisten terranischer Abstammung. Begleitet wird sie von ihrem Team um Oltra Rimeiyke, wozu auch der Positronikkoordinator Mercarit gehört.
 
Am 23. Januar 1304 NGZ weiht Bostich I. den neuen Kelchpalast ein, was Live überall im Imperium zu verfolgen ist. Dabei geschieht das Unerwartete: terranische TARA V UH-Roboter gleiten aus dem Boden und töten in einem Feuerorkan den Imperator. Da Camqoa ist bestürzt, und die Tatsache, dass die verstorbene Öllynam eine Spezialistin für Bioforming war, weckt in ihr nur kurz den Verdacht, der Ermordete könne ein Doppelgänger gewesen sein. Zu groß ist außerdem ihre Verachtung gegenüber der LFT, deren Hauptwelt sie verächtlich Larsaf III nennt.
 
In der Folge kommt es zu diversen Dementis von Seiten der LFT-Führung, denen kein Arkonide Glauben schenkt. Die Journalistin selbst bekommt von da Progeron den Auftrag, über die mit ungewöhnlicher Eile einberufene Wahl eines neuen Imperators zu berichten.
 
Zu der Wahl versammeln sich schon am 25. Januar die Vertreter aller bedeutenden Familien im Kristallpalast, darunter die Ragnaaris, Zoltrals, Gonozals, Quertamagins, Orcasts, Monotos, Orbanaschols, Tutmors, Tereomirs, Anlaans, Metzats, Arthamins, Thetarans und die Arigas. Überraschend schnell enden die von Intrigen geprägten Verhandlungen, als der Khasurnmeister Optar da Ragnaari den 128 Mitgliedern des Tai Than beziehungsweise Großen Rats, den 21-jährigen unehelichen Sohn Bostichs, Enzon, präsentiert, der Anspruch auf den Thron erhebt.
 
Da Camqoa ist ebenso überrascht wie betroffen, denn sie weiß, dass soeben ein Betrug abläuft. Vor sechs Jahren hatte sie sich nämlich medizinisch untersuchen lassen und erfahren, dass das Sperma in ihr auf keinen Fall eine Schwangerschaft auslösen konntee, weil es von einem Mann stammte, der zeugungsunfähig war. Sie hatte es verschwiegen und gehofft, eine Aufwertung ihrer Familie zu erfahren, vor allem Hilfe für ihre schwerkranke Mutter, die als einzige das Geheimnis ihrer Liebesnacht kannte.
 
Da Progeron, Freund des entführten Bostich und Hand der Superintelligenz SEELENQUELL, hatte eine Vermutung bezüglich der Liebesnacht des Imperators. Darum setzte er Yinkall auf die Journalistin an, ebenso auf ihre Mutter Aranchael Sirquana da Camqoa. Nun kommt es zur Trauerrede auf Bostich I. durch Aktakul da Ertrus. Der Verstorbene wird anschließend verbrannt und Enzon wird als Bostich II. inthronisiert. In seiner Thronrede erklärt er Terra offiziell den Krieg und löst damit Begeisterungsstürme aus.
 
Da Camqoa stellt während der Thronrede fest, dass der junge Herrscher ein Roboter ist. Yinkall tötet sie und wenig später auch ihre Mutter.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Die arkonidische Monarchie

Die humanoiden, sehr menschenähnlichen Arkoniden, im Durchschnitt einen Meter achtzig bis zwei Meter groß, stammen von akonischen Kolonisten ab und gehören somit der lemurischen Völkerfamilie an, sind also Nachkommen der Ersten Menschheit. Werden altarkonidische Legenden berücksichtigt - vor allem die Heroen-Sagas - und dem »Land Arbaraith«, häufig als eigentliche Urheimat der Arkoniden bezeichnet, mehr als ein Körnchen Wahrheit zugeschrieben, muß einkalkuliert werden, daß es sich bei den Arkoniden um direkte Lemur-Nachkommen handelt, die sich jedoch mit den Akon Lemurern (Akonen) vermischten und schließlich als Arkoniden im Kugelsternhaufen Thantur-Lok (»Thanturs Ziel«; die terranische Bezeichnung dafür lautet M 13 oder NGC 6205) einen eigenen Weg gingen.
In der arkonidischen Gesellschaft sind beide Geschlechter gleichberechtigt; die im öffentlichen und politischen Leben nach außen hin scheinbar dominierende Rolle der Männer besitzt in der starken, wenn auch introvertierteren Stellung der Frau ein klares Gegengewicht, dem eine maßgebliche Bindungsfunktion zugeschrieben wird.
 
Im übrigen ist die Arkongesellschaft aristokratisch geprägt. Die Mitglieder der großen Familien - die Khasurn der Ragnaari, Zoltral, Gonozal, Quertamagin, Orcast, Monotos, Orbanaschol, Tutmor, Tereomir, Anlaan, Metzat, Thetaran, Arthamin, Ariga und viele mehr - kontrollieren die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Schlüsselfunktionen. Zum Teil haben wir es hierbei mit Familienverbänden von mehreren hunderttausend Einzelmitgliedern zu tun! Von Zeiten tyrannischer oder absolutistischer Herrschaft abgesehen, handelt es sich bei der Regierungsform Arkons um eine parlamentarische Monarchie, in der allerdings dem jeweiligen Imperator als Staats- und Regierungschef sowie Oberbefehlshaber der Flotte (Begam) stets eine starke Rolle zugewiesen war. Regierungssitz war und ist traditionell der Kristallpalast auf dem Hügel der Weisen (Thek-Laktran) von Arkon I. Neben dem Imperator an der Spitze fungiert der Berlen Than (Zwölferrat) im Sinne eines Unterausschusses des Tai Than (Großer Rat mit 128 Ex-officio-Mitgliedern) als maßgebliches Regierungsgremium - einem Kabinett mit seinen Ministern vergleichbar -, in dem die Entscheidungen vorbereitet und diskutiert werden. Im erweiterten Kreis des Großen Rates mit seinen »untergeordneten Ministern« folgt die weitere Debatte.
 
Wie stark ein Imperator tatsächlich werden konnte, hing weitgehend von dem Gegengewicht ab, das ihm seine direkte Regierungsmannschaft des Zwölferrates, der Große Rat sowie das frei vom Volk gewählte Parlament des Hohen Rates (Thi Than) entgegenstellten. Weiterhin war - schon unter dem Aspekt der immensen Größe des alten Arkon-Imperiums! - zu berücksichtigen, daß der Imperator zwar letztlich über Besitzansprüche, Handelsrechte, Autarkiebestrebungen und dergleichen entschied. Aber hierbei war als Entscheidungsträger die Imperiale Ebene - mit Imperator, Tai und Thi Than, Flottenzentralkommando, dem Präsidium der Justiz von Celkar sowie die Kontrollfunktion der Medien - von der der Planetaren Selbstverwaltung autonomer Welten und Ökoformsphären ebenso zu unterscheiden wie die der Herzogtümer völlig autarker Habitate der Raumnomadenclans oder der Herzoglehen des Adels, welche im allgemeinen mehr als hundert Sonnensysteme umfaßten. Sogar mit bester positronischer Unterstützung war es seinerzeit nicht möglich, sich um alle Einzelheiten zu kümmern. Aus den Herzogtümern ging nach Zerfall des Vereinten Imperiums in den Jahren nach 2329 ein Flickenteppich einander konkurrierender oder gar bekämpfender Duodez-Monarchien hervor.
 
Vor diesem Hintergrund war auch der verfassungsmäßig verankerte Grundsatz der Erbmonarchie zu sehen: Zwar war als Kristallprinz (Gos'athor) jeweils der leibliche Sohn eines Imperators designierter Nachfolger im Imperium, im Todesfall ohne Nachkommen bestimmte aber der Große Rat aus den Reihen der Adelsfamilien einen neuen Imperator; bei erwiesener Unfähigkeit und eklatantem Versagen konnte der Herrscher auf dem Kristallthron sogar abgesetzt werden. Die Ratsmitglieder waren und sind laut Verfassung grundsätzlich zwar wissenschaftlich ausgebildet, stammen aber aus Flotte, Kristallpalast, Diplomatie, Geheimdienst, Wirtschaft und Verwaltung. Zudem repräsentieren sie die wichtigsten Khasurn, so daß sie, mit dem Imperator als Vorsitzendem, in den »Rats-Ausschüssen« wie beispielsweise dem »Medizinischen Rat« oder dem »Thektran« des Flottenzentralkommandos das oberste Exekutivgremium darstellen. Zweimal je 36-Tage-Periode eines »Arkonmonats« sind Sitzungen anberaumt, in denen der Imperator Rechenschaft abzulegen, Sorgen, Nöte und Probleme zu besprechen hat, während die Ratsmitglieder im Gegenzug Vorschläge, Anträge und Ausführungsberichte liefern. Die ersten drei Tage einer jeden der zehn Perioden des Arkonjahres sind überdies der Generaldebatte von Großem und Hohem Rat vorbehalten; für Entschlüsse zu Richtlinien seiner Politik benötigt der Imperator qualifiziert-absolute Mehrheiten von 51 Prozent. Die endgültige Verabschiedung von Gesetzen erfolgt im Thi Than.
 
Überall besitzt der Imperator zwar Vetorecht, kann aber überstimmt werden. Im umgekehrten Fall kann ein Imperator durch Einsetzung und Förderung von Günstlingen, durch Korruption und dergleichen und mit Bezug auf »Notstandsgesetze« diktatorische Macht an sich ziehen: Solches war in der Früh- und Hauptexpansionszeit meist mit Krisenphasen verknüpft. Als Beispiel diente stets Orbanaschol III.; er ermordete mit seinen Helfern Atlans Vater, gleichzeitig weitete sich der Methankrieg aus. Mit Fortschreiten der arkonidischen Degeneration kam solches häufiger vor - bis auch die Imperatoren selbst zu träge wurden...

Rainer Castor

   
NATHAN