Nummer: 2009 Erschienen: 22.02.2000   Kalenderwoche: 8 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Der V-Inspekteur
In den Mondwerften - ein Terraner wächst über sich selbst hinaus
H.G.Francis     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Solsystem               
Zeitraum: Mai 1303 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 02009
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.314
Anmerkungen: 
Enthalten in Edition Terrania Band 3
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf der Erde und den Tausenden von Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 4890 alter Zeit. Seit dem Ende des Konstituierenden Jahres gehört die Milchstraße zur Koalition Thoregon, jenem Zusammenschluß von sechs Galaxien, der künftig für Frieden und Unabhängigkeit in diesem Bereich des Kosmos stehen soll.
Leider entspricht die Lage innerhalb der Menschheitsgalaxis nicht den Zielen Thoregons. Vor allem das aggressiv auftretende Kristallimperium dehnt seine Macht immer weiter aus. Zuletzt besetzten mehrere zehntausend Kampfraumschiffe das kleine Sternenreich der Topsider, gewissermaßen direkt »vor der Haustür« der Terraner.
Dann kam es zu einer Raumschlacht im Olymp-Sektor. Mit Hilfe der neuen Aagenfelt-Barriere konnten Tausende arkonidischer Raumschiffe schwer beschädigt oder vernichtet werden. Es ist allerdings klar, daß das Kristallimperium unter seinem machtgierigen Imperator nach diesem Rückschlag nicht einfach aufgeben wird.
Mittlerweile sind arkonidische Agenten direkt auf Terra aktiv. Sie jagen Monochrom-Mutanten, und sie greifen nach der Mondwerft. Aber sie rechnen nicht mit einem einzelnen Mann: Es ist DER V-INSPEKTEUR ...

 
Die Hauptpersonen
Sebustian Krovan Der arkonidische Geheimagent setzt alles auf eine Karte
Perry Rhodan Der Terraner muß sich einer brutalen Erpressung stellen
Eizo Vikaryo Der V-Inspekteur nimmt den Kampf um ein Raumschiff auf
Trim Marath Der Monochrom-Mutant muß Hologramme durchschauen
Blo Rakane Der weiße Haluter hilft den Terranern bei ihrer Suche
Gratwar-SIER Der kleine Roboter erweist sich als nervend und hilfreich zugleich

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Geheimdienste und Spione
PR-Kommunikation: 4.BuchmesseCon in Leipzig
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Karlheinz Rußwurm / Michael Schäfer / M.Stadlmair / Sonja Opperman / Ronnie Neumann / Michael Povazan / Harald W.Frank / Manfred Herbst / Torsten Ostendorf / Christoph Hassler / Horst Ziegler / Herrmann Schubert / Andrej Kilian / Karl Aigner
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Cel'Athor    Diäthyläther     Fabriken ohne Menschen    Gewerkschaften    Individualtaster    Mediatoren    Pedotransferer    Thora    V-Inspekteur    Zwillingsspiegel                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer: 314 / Seiten: 4
Clubgrafik: Erich Wallner: Titelbild des Diskussionsblattes 219
Nachrichten: PR-Stammtisch Chemnitz - Wolfgang Hähle / PR-Stammtisch Vince Garron in Achim - Michael Virchow / SFC Lübeck - Christian Luhr / PR-Stammtisch Graz - www.prsg.at / PR-Stammtisch Ernst Ellert in München - Erich Herbst
Fanzines: The Alien Critic - Dirk van den Boom / Raumpatrouille ORION Nachrichtenkurier 15 - Ralf Kramer / InfoTrek - Martin Stahl / Now! 7 - Erich Lloydl / Future Magic 26 - Eva Kalvoda / Äon intern 228 - Gerhard Börnsen / PR-Briefclub Bullys Schreibtisch - Uwe Brunzlow
Magazine: Dragon Magazines - Uwe Körner Verlag / Trek World 64 - Space Contact
Fan-Romane:
Internet: Mankind - http://www.LFT.nu / Thomas Grigat - http://members.aol.com/peelfan2
Veranstaltungen: PR-Tage Rheinland-Pfalz
Sonstiges: Weltraum-Philatelisten - Dieter Wengenmayr / Phantastik Club Guy Nelson - CD - Ralf Zimmermann / Terranischer Club Eden - CD - Joachim Kutzner

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
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Reportclubnachrichten:
Reportnews:
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Innenillustrationen

Unter Beschuß - Eizo Vikaryo und Nehle Asky (in der WAYLON JAVIER)
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:49
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


»Nicht schießen!« rief er. »Es sind Eizo Vikaryo, ein V-Inspekteur der Regierung, und Nehle Asky, eine Mediatorin. Keiner von ihnen ist als Kämpfer ausgebildet. Es kann nicht schwer sein, ihrer habhaft zu werden. Bevor du irgend jemanden von uns tötest, werde ich über Syntron mit ihnen sprechen und sie zu uns holen.«


Zeichner:  
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© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Auf dem Mond: Eizo Vikaryo ist ein sogenannter »V-Inspektor«. Der Terraner hat die Aufgabe, Schiffsneubauten vor der Übergabe an die Flotte nach allen Bestimmungen und Spezifikationen der LFT abzunehmen. Vikaryo gilt als überaus pingelig und steht im Ruf selbst kleinste Verstöße zu verfolgen. Auf der linken Schulter trägt Vikaryo einen kleinen Sessel, auf dem sein Roboter Gratwar-Sier trohnt, ein kleiner Roboter der aus dem Spezialmetal "Cool" gefertigt wurde. Gratwar-Sier macht einen sehr eigenwilligen Eindruck und erinnert in Punkto Beweglichkeit etwas an Moo, Rhodans Helfer des Blauen Anzugs der Galornen. Der »V-Inspektor« übernimmt die Aufgabe die WAYLON JAVIER, ein fabrikneues Schiff der WÄCHTER-Klasse, zu prüfen und entdeckt prompt einen Verstoß in der Nahrungsmittelversorgung des Schiffes. Eine Kleinigkeit, die normalerweise niemanden interessiert, wird unter Eizo Vikaryo zum ernsten Problem.
 
Auf Terra trifft zwischenzeitlich der Haluter Blo Rakane ein, der sich unverzüglich zu Rhodan in die Solare Residenz begibt. Der Haluter möchte Informationen über Morkhero Seelenquell sammeln und bittet Trim Marath befragen zu dürfen. Der Monochrom-Mutant hatte vor kurzem einer mentalen Attacke der Entität widerstanden und kurzzeitig durch die Augen seines Widersachers gesehen. Dabei hat der junge Monochrom-Mutant ein blaugeschupptes Wesen mit zwei Rüsseln erblickt, eine Tatsache die vielleicht Hinweise über die  Urspungswelt Morkheros geben könnte. Rhodan stimmt zu und Trim beantwortet bereitwillig alle Fragen des Haluters. Nach seinen Angaben wird ein Phantombild des Rüsselwesens erstellt, das mit den Daten der Computer-Archive verglichen wird. Selbst nach ausschliessen aller nicht wahrscheinlichen Lebensformen, gibt es noch immer unglaublich viele Wesen und Planeten, die auf Trims Beschreibung zutreffen könnten. Auf Trim kommt bei der weiteren Eingrenzung viel Arbeit zu.....
 
Auf dem Mond bahnen sich zur selben Zeit unheilvolle Ereignisse an. Sebustian Krovan, ein Agent des Kristallimperiums und eine Einsatzgruppe Celistas gelingt es, mit Hilfe zweier präparierter Fracht-Containern in die Mondwerft einzudringen. Krovans Ziel ist die WAYLON JAVIER, die fast fertiggestellt im Hangar der Mondwerft auf ihre Abnahme wartet. Der Arkonide ist kompromisslos und fest entschlossen das Schiff nach Arkon zu entführen um dem Kristallimperium das Geheimnis der Aagenfelt-Barriere zu erschließen. Die im Schiff arbeitenden Techniker und Ingenieure bilden für die kampferprobten Celistas keine ernsten Gegner und werden schnell überwältigt. Einziger Rückschlag für Krovan ist der Totalausfall seiner Kämpfer im zweiten Container, die durch eine Sicherheitseinrichtung vorzeitig paralysiert und handlungsfähig gemacht werden. Gehen die Arkoniden mit ihren mitgeführten Kampfrobotern zunächst noch skrupellos gegen die im Schiff befindlichen Techniker vor, erkennt Krovan jedoch bald das er die Terraner brauchen wird um das Schiff zu bemannen und flugtauglich zu machen. Durch einen Paratronschirm ausgesperrt, können die zur Hilfe eilenden terranischen Einsatzkräfte den eingeschlossenen Technikern nicht beistehen und müssen um das Schiff Position beziehen. Mit an Bord befindet sich der »V-Inspektor« Eizo Vikaryo, der sich mit einer Gruppe Terranern vor den Arkoniden absetzen und vorläufig verstecken kann. Besonders hilfreich erweist sich der kleine Roboter Gratwar-Sier, der sich in die Bordsysteme des Schiffes einklinken und wertvolle Informationen an die kleine Gruppe weiterleiten kann.
 
Sebustian Krovan beginnt unterdessen durch skrupelloses Vorgehen gegen seine Gefangenen, freien Abflug aus dem SOL-System zu erzwingen. Er tritt gegenüber Rhodan mit der Arkoniden eigenen Herablassung auf und droht bei Nichterfüllung seiner Forderung die Geiseln nach und nach zu erschießen. Rhodan sieht sich zunächst dieser gemeinen Erpressung machtlos gegenüber, da der Resident keine Menschenleben aufs Spiel setzen möchte. Im Schiff gelingt es Eizo Vikaryo einmal mehr sich den Verfolgungen der Arkoniden zu entziehen.  Gratwar-Sier wehrt einen Angriff der arkonidischen Suchroboter ab und ist bei der Flucht vor den Kommandotrupps sehr hilfreich. Während die Meinung der Flüchtlinge gespalten ist sich zu stellen oder zu kämpfen, versucht Eizo Vikaryo nur unbeschadet aus der Sache herauszukommen.
 
Die Beendigung der brutalen Geiselname wird durch eine ebenso simple wie effektive Aktion eingeleitet. Eizo Vikaryo und sein Roboter Gratwar-Sier programmieren einen Nahrungserzeuger derart, das er Äther erzeugt und leiten das Gas in die Klimaanlage des Schiffes. Bevor die Arkoniden reagieren können sind sie Schachmatt. Die terranischen Hilfseinheiten können nach abschalten des Paratrons in das Schiff eindringen und die Geiseln befreien. Auch auf Terra gibt es einen erfolg zu verzeichnen. Trim Marath kann das seltsame Rüsselwesen mit Hilfe Blo Rakanes identifizieren. Die Hinweise führen zum Planeten Morbienne III.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Am 21. Mai 1303 NGZ schmuggelt sich Cel'Athor Sebustian Krovan mit 128 Celistas und 200 halbmetergroßen Spezialrobotern an Bord des WÄCHTER-Raumers WAYLON JAVIER, der in der lunaren Werft AG-X seiner Fertigstellung entgegen sieht. Bis auf 30 Personen werden alle Techniker an Bord getötet, wobei die Arkoniden mit dem Quantenfiler eine neue Waffe einsetzen. Dann wird der Paratronschirm des WÄCHTERS aktiviert, und Krovan setzt sich über Funk mit Perry Rhodan auf Terra in Verbindung. Er fordert den freien Abzug aus dem Solsystem, ansonsten werde er alle Geiseln töten.
 
Indessen haben einige Menschen von dem Geschehen an Bord der WAYLON JAVIER noch gar nichts mitbekommen. Sie befinden sich in einem abseits gelegenen Raum, der auch im normalen Betrieb nie oft frequentiert wird, und sind von den Celistas übersehen worden. Bei ihnen handelt es sich um den kleinkarierten V-Inspekteur Eizo Vikaryo (V steht für Vorschriften, die Vikaryo haarklein umgesetzt haben will), die Techniker Arkid Stromm, Gordon Dorgan und Elaine Hoan sowie die Schlichterin Nehle Asky. Zwischen den Erstgenannten herrscht ein Streit, den Asky zu schlichten versucht.
 
Erst der kleine Spezialroboter Gratwar-SIER des V-Inspekteurs macht sie auf das Geschehen aufmerksam. Hoan zeigt sich sogleich den Arkoniden – und wird ohne Erbarmen getötet. Die anderen bleiben vorerst in Freiheit und lassen sich von dem Roboter führen. So kommt die Gruppe mit 33 weiteren Technikern in Kontakt, die die Arkoniden ebenfalls übersehen haben. Doch letztlich werden sie alle bis auf Vikaryo und Asky eingefangen.
 
Krovans Mission steht von Beginn an unter schlechten Vorzeichen. Tatsächlich stehen ihm nur 47 Celistas zur Seite, die anderen fielen in den Containern, in denen sie nach Luna gelangten, durch eine Sicherheitsschaltung in einen komaähnlichen Zustand. Aus diesem Grund benötigen die Celistas auch die Hilfe der gefangenen Techniker, um den WÄCHTER fliegen zu können.
 
Vikaryo und Asky sabotieren die Klimaanlage des Schiffes und fluten die WAYLON JAVIER mit Diäthyläther. Dieses betäubt sowohl Arkoniden als auch Terraner an Bord. Der V-Inspekteur hat zuvor aber seinen Roboter instruiert, der nun den Paratronschirm deaktiviert. Wenig später haben LFT-Soldaten die Lage an Bord unter Kontrolle, und die Arkoniden sind inhaftiert.
 
Inzwischen landet der weiße Haluter Blo Rakane mit seiner ZHAURITTER auf Terra. Im neu errichteten TLD-Tower trifft er mit Noviel Residor und Trim Marath zusammen. Der junge Monochrom-Mutant ist auch der Anlass für das Erscheinen Rakanes, denn er will alles über Morkhero Seelenquell in Erfahrung bringen. Gemeinsam kommen sie zu dem Schluss, dass Seelenquell ähnlich wie ein Pedotransferer agieren kann. Dabei ist es ihm nicht möglich, Mutanten zu übernehmen, wohl aber Mentalstabilisierte. Des Weiteren mutmaßt der weiße Haluter, Marath habe nicht Seelenquells Geburt erlebt, sondern dessen Auftauchen in der Milchstraße. Dabei ist Rakane davon überzeugt, Seelenquells Auftauchen sei nur möglich, weil sich die Superintelligenz ES in den PULS zurückgezogen hat. Die Lokale Gruppe beziehungsweise die Mächtigkeitsballung sei nun nämlich ohne Schutz.
 
Nach Klärung der Lage auf Luna, von wo Rhodan zurückkehrt, ist Marath bereit, sich in Hypnose versetzen zu lassen. So kann das exakte Aussehen des blau geschuppten Wesens eruiert werden, das Rakane als Kraverker identifiziert. Die Kraverker besitzen eine steinzeitliche Kultur und leben auf Morbienne III in der galaktischen Eastside, 64.048 Lichtjahre von Sol entfernt.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Geheimdienste und Spione

Kein Staat kann es sich leisten, ohne geheim- und nachrichtendienstliche Organisationen auszukommen, denn ihnen obliegt das Sammeln und Auswerten von Informationen über die Aktivitäten von Gegnern des eigenen Staates im Inneren wie im Äußeren. Kern ist somit das Befassen mit sämtlichen geheimen politischen und militärischen Plänen und sonstigen geheimgehaltenen Vorgängen. Ein zweites Zentrum ihrer Tätigkeit betrifft die Abwehr politischer, militärischer, wirtschaftler und wissenschaftlicher Spionage. Grob lassen sich deshalb die Bereiche Außenaufklärung, Innenaufklärung, Militärische Abschirmung und Geheimpolizei unterscheiden, dem als fünftes Element besondere Einsatzgruppen für Sabotage, Zersetzung, Infiltration, Terror und dergleichen hinzuzufügen sind. Während jedoch in parlamentarisch-demokratischen Staaten diese Organisationen einer Kontrolle des Parlaments unterstehen (meist in Form eines entsprechenden Ausschusses als dem vom Parlament bestellten Organ), so daß Kompetenzüberschreitungen, Eigenmächtigkeiten oder rechtsstaatlich zweifelhafte Aktionen aufgedeckt oder unterbunden werden können, ist der Spielraum in diktatorischen Staaten deutlich größer - zumal hier vielfach die Funktion zur Kontrolle und Überwachung der Bürger ebenso hinzukommt wie die Nutzung als Instrument zur Unterdrückung oppositioneller Strömungen und Kräfte.
 
Aber unabhängig davon, wer sich nun dieser Organisationen bedient - ihre Wichtigkeit ist in keinem Fall zu unterschätzen. Um sich diese Bedeutung zu veranschaulichen, ist es manchmal ganz hilfreich, bei den alten Meistern nachzuschlagen. Ein »Standardwerk« in dieser Hinsicht, das eigentlich nur jedem Staatsmann als Pflichtlektüre ans Herz gelegt werden müßte, ist der von Sunzi (auch Sun Dse und ähnlich geschrieben) um 500 vor Christus verfaßte Text Die Kunst des Krieges. Lassen wir ihn deshalb an dieser Stelle zu Wort kommen:
 
Was den weisen Herrscher und den guten General befähigt, zuzuschlagen und zu siegen und Dinge zu erreichen, die außerhalb der Fähigkeiten gewöhnlicher Männer liegen, ist Vorherwissen... Deshalb der Einsatz von Spionen, von denen es fünf Klassen gibt...
 
Eingeborene Spione zu haben bedeutet, sich der Dienste der Einwohner eines Landes zu versichern. Im Land des Feindes mußt du Leute durch freundliche Behandlung für dich gewinnen und als Spione benutzen.
 
Innere Spione zu haben bedeutet, die Beamten des Feindes zu benutzen... Auf diese Weise wirst du fähig sein, die Verfassung des feindlichen Landes zu erkennen und die Pläne zu erfahren, die gegen dich geschmiedet werden; und außerdem kannst du die Harmonie stören und einen Keil zwischen den Herrscher und seine Minister treiben...
 
Übergelaufene Spione zu haben bedeutet, die Spione des Feindes zu fassen und sie für eigene Zwecke einzusetzen: Mit großen Bestechungsgeldern und großzügigen Versprechungen müssen sie aus dem Dienst des Feindes gelöst und veranlaßt werden, falsche Informationen zurückzubringen und gleichzeitig gegen ihre Landsleute zu spionieren.
 
Todgeweihte Spione zu haben bedeutet, gewisse Dinge öffentlich zum Zwecke der Täuschung zu tun und zuzulassen, daß unsere eigenen Spione von ihnen erfahren und sie, da sie hintergangen wurden, dem Feind berichten. Diese Dinge sind auf die Täuschung unserer eigenen Spione ausgerichtet und sollen sie glauben machen, daß sie unabsichtlich bloßgestellt wurden. Wenn diese Spione dann hinter den Linien des Feindes gefangen werden, geben sie einen völlig falschen Bericht ab, und der Feind wird sich entsprechend verhalten, nur um festzustellen, daß wir etwas völlig anderes tun. Daraufhin wird man die Spione zum Tode verurteilen.
 
Überlebende Spione sind schließlich jene, die Informationen aus dem Lager des Feindes zurückbringen. Dies ist die übliche Klasse von Spionen, die in keiner Armee fehlen darf...
 
Die Spione des Feindes, die zum Spionieren zu uns kommen, müssen entdeckt, mit Geldbestechungen verlockt, fortgeführt und bequem untergebracht werden. So werden sie zu übergelaufenen Spionen und stehen uns zur Verfügung. Durch die Informationen, die der übergelaufene Spion bringt, können wir eingeborene und innere Spione anwerben... Seine Informationen machen es weiterhin möglich, den todgeweihten Spion mit falschen Informationen zum Feind zu schicken. Und schließlich kann durch seine Informationen der überlebende Spion zu bestimmten Zwecken benutzt werden. Das Ziel und der Sinn der Spionage in allen fünf Erscheinungsformen ist es, Wissen über den Feind zu erlangen; und dieses Wissen kann in erster Linie nur vom übergelaufenen Spion kommen. Er bringt nicht nur selbst Informationen, sondern er macht es auch möglich, die anderen Arten von Spionen vorteilhaft zu nutzen...
 
So werden der erleuchtete Herrscher und der weise General die Intelligentesten seiner Armee als Spione einsetzen und auf diese Weise hervorragende Erfolge erzielen. Spione sind ein äußerst wichtiges Element des Krieges, denn von ihnen hängt die Fähigkeit der Armee ab, sich zu bewegen…
 
Ohne Aussicht auf Vorteile setz keine Armee in Bewegung. Ohne Aussicht auf Erfolg setz keine Truppen ein. Ohne Gefahr kein Kampf. Kein Herrscher soll aus Wut einen Krieg anfangen. Kein Feldherr soll aus Verärgerung eine Schlacht schlagen. Nur wenn Vorteile absehbar sind, soll man zum Kampf schreiten; sind keine Vorteile abzusehen, so soll man den Kampf unterlassen. Die Wut des Herrschers mag sich wieder in Frohsinn, der Ärger des Generals wieder in Heiterkeit verwandeln. Doch ein Staat, der untergegangen ist, wird nicht wiedererstehen, und ebenso kann man Tote nicht wieder zum Leben erwecken...
 
In hundert Schlachten Sieger zu sein ist nicht der Gipfel der Kriegskunst; der Gipfel der Kriegskunst ist es, die Armeen des Gegners ohne Blutvergießen niederzuzwingen...
 
Dem gibt es wohl nichts hinzuzufügen

Rainer Castor

   
NATHAN