Atlan - Das Treffen der Einsamen    


Nach Exposé von William Voltz

Inhalt

Die Straße im Kosmos: (Atlan-Heftliste)
Handlungszeit: September 2843 bis Februar 2844
Als 1. Auflage erschienen: November 1974 bis Februar 1975
Als 2. Auflage erschienen: Oktober 1981 bis Dezember 1981
Situation:
Anfang des Jahres 10.499 da Ark oder 8023 v. Chr. verlor sich Chapats Spur im Dunkel der Geschichte, nachdem er, gemeinsam mit seiner Mutter Ischtar, den Planeten Kraumon für immer verlassen hatte. Laut den Unterlagen der USO kehrte Chapat erst wieder Anfang September 2843 n. Chr. in den erforschten Teil der Galaxis zurück, um in die Ereignisse auf dem Mond Gostacker einzugreifen.
Im Oktober 2843 n. Chr. verläßt Atlan Quinto-Center, ohne Ziel und Anlaß seiner Reise zu hinterlasssen. Grund für das Unternehmen ist das Wirken Chapats auf Kantanong, dem Show-Planeten der Galaxis. Der Lordadmiral der USO folgt den Spuren seines Sohns und gerät dabei, zusammen mit Chapat, in die Gewalt von Alfo Zharadin, dem Eigentümer des Weltraumzirkus TRAUMPALAST. Er läßt Vater und Sohn an eine mit dem Ischtar-Memory manipulierte Traummaschine anschließen und zwingst sie so zu einer Reise in Zeit und Raum. Atlan und Chapat erscheinen im alten Arkon des Jahres 8024 v. Chr. bzw. 10.498 da Ark. Orbanaschol III ist nach dem Mord an seinem Halbbruder Gonozal VII zum Imperator aufgestiegen und liegt mit seinem Neffen dem jungen Kristallprinzen Atlan in einer blutigen Fehde.
Als im Januar 2844 n. Chr. noch immer keine Nachricht von Atlan im Quinto-Center eintrifft, wird sein Stellvertreter Sinclair Marout Kennon nervös, er holt seinen Freund und Partner Ronald Tekener aus dem verdienten Urlaub auf dem Planeten Hyrion und begibt sich auf die Suche nach seinem Chef.
Mehr als einen Monat wartet Chapat, nach seiner und Atlans Befreiung, im Quinto Center auf den passenden Moment sein Anliegen vorzutragen. Zuvor schildert er seinem Vater, schlaglichtartig Stationen seines Lebens, um ihm so einen Überblick über seinen Werdegang zu verschaffen. Erst nachdem Chapat seine Erzählung beendet hat, kommt er zur Sache. Er behauptet, Ischtar würde noch Leben und ein Zusammentreffen von ihm und seinem Vater genau voraus geplant haben. Seine Bitte an Atlan sei es, ihm durch den Energiewirbel des Ischtar-Memory zu folgen und Ischtar zu helfen, sich aus einer kosmischen Falle zu befreien, in die sie bereits 8003 v. Chr. geraten sei. Atlan zögert und lehnt die Aktion schließlich als zu risikovoll ab.
Anmerkungen:
Mit Atlan-Heft Nr. 163. Das Geheimnis von Gostacker, von Kurt Mahr startete der 15. und letzte Unterzyklus von "Atlan - Im Auftrag der Menschheit". Die Entscheidung, die USO-Abenteuer zu beenden, scheint relativ plötzlich gefallen zu sein, jedenfalls wurde in Atlan 174 das Atlan-Heft 177 noch als reguläre Ausgabe des ersten Großzyklus angekündigt. Die inhaltliche Verknüpfung der Handlung des Unterzyklus mit dem "Held von Arkon"-Großzyklus ist diesmal besonders stark ausgeprägt, dafür sorgt bereits Chapat als Hauptperson. Hinzu kommt eine zweibändige Zeitreise Atlans in das Große Imperium seiner Jugend, wo es zu einer Begegnung mit Orbanaschol kommt. Schließlich schildert das Atlan-Heft 173 die Vorgeschichte zu den Lebo-Axton-Abenteuern Sinclair Marout Kennons im alten Arkon. Das Besondere an diesem Abschnitt der Atlan-Serie sind vor allem die eigentlich nebensächlichen Details der Handlungsschauplätze, in die viel mehr Phantasie und Witz gesteckt wurde als sonst. Allerdings litt der Rote Faden der Serie spürbar unter manchen Eskapaden.
Atlan-Heftliste:

Seitenanfang

Allgemeine Überlegungen von Torben Kneesch:

Für diesen Mini-Zyklus muß ich vorweg eine Episode aus den Exclusiv-Romanen erklären. Dort zeugt Atlan in Heft 166 nicht ganz freiwillig, aber auch nicht ganz unfreiwillig mit der Varganin Ischtar ein Kind, eben seinen Sohn Chapat, um den es hier geht. Chapat ist bei seinem letzten Auftritt im "Held von Arkon"-Großzyklus noch ein Kleinkind, allerdings hat er sich schon als Embryo im Überlebensbehälter fleißig mit seinem Vater unterhalten (Kinder von ZA-Trägern sabbeln anscheinend schon im Mutterleib sehr gerne). Eben bei diesem letzten Aufritt wird er von Ischtar mitgenommen, die dabei ihren Liebhaber Atlan und seinen Nebenbuhler Ra verläßt. Darum ist es also verständlich, wenn Atlan bei einer Spur nach einer seiner größten Liebschaften aufschreckt.
Allerdings ist das größte Problem dann doch das Ischtar-Memory, das Chapat mitbringt. Das kleine Gerät macht aus einer normalen Illusionsmaschine tatsächlich eine Zeitmaschine für das Bewußtsein, die schließlich von Sinclair Marout Kennon genutzt wird, um wieder in seinem natürlichen Körper zu leben, in dem er automatisch in der anderen Zeit materialisiert. Und natürlich landet er im alten Arkon, um so wirksam im "Held von Arkon"-Großzyklus mitmischen zu können, während sein Partner Ronald Tekener in die Perry Rhodan-Serie übernommen wird. Dies ist nämlich der letzte Zyklus für den "Im Auftrag der Menschheit"-Großzyklus, der zugunsten der offenbar beliebteren Exclusiv-Abenteuer eingestellt wird.
Wieder ein merkwürdiger dramaturgischer Aufbau: Der vorangestellte Roman ist nicht nur relativ überflüssig, sondern obendrein noch ziemlich peinlich und albern. Kurt Mahrs Roman hat zudem keine richtige Verbindung zum folgenden Roman von H. G. Francis, der dann auch nicht viel zu der Geschichte beiträgt. Dann geht es mit dem Roman von Hans Kneifel erst richtig los. Es folgt ein Doppelband von Ernst Vlcek, in dem wir zum ersten Mal in der Heftserie Orbanaschol III persönlich erleben. Das hätte eigentlich in die Exclusiv-Bände gehört. Die Verwicklungen erreichen dann bereits im Roman von H. G. Ewers ihre Auflösung. Der Abschlußroman von Hans Kneifel läßt dann einiges offen. Chapats Abgang und die Andeutungen über die Gefahr, in der sich Ischtar befände, waren wohl als Einleitung für einen weiteren Mini-Zyklus gedacht.
Atlan-Heft 176 handelt übrigens gleich von Kennons erstem Abenteuer auf Arkon, der sich fortan Lebo Axton nennt (falls jemand über den Namen stolpert). Im Atlantis-Zyklus wird er zuweilen auch der Stumme genannt, wobei er im Körper eines Menschen namens Grizzard steckt. Also wer eine komplette Biographie Kennons erstellen will, hat eine abenteuerliche Geschichte vor sich. Ach ja. Die Traummaschine sorgt dummerweise für verschiedene Zeitabläufe. Atlan und Chapat verbringen nur Tage im alten Arkon, in der Gegenwart sind es Monate. Ebenso endet Kennons Aufenthalt im alten Arkon nach Monaten oder wenigen Jahren, als die Wächter der Traummaschine durch die Verdummung während der Schwarm-Krise versagen, also 600 Jahre später.

Seitenanfang

© Schrotys Materiequelle     Seite von Bernd Labusch     © Kommentar von Torben Kneesch