Atlan - Der Plasmamutant    


Nach Exposé von William Voltz

Inhalt

Der Plasmamutant: (Heft 109 bis 111, 113 bis 115, 117 bis 119)
Handlungszeit: August 2842 bis November 2842
Als 1. Auflage erschienen: November 1973 bis Januar 1974
Als 2. Auflage erschienen: September 1980 bis November 1980
Situation:

Anfang August 2842 gibt es weder innerhalb noch außerhalb des Solaren Imperiums Gegner von Bedeutung, und demzufolge haben sich die Verantwortlichen der Großadministration, der Solaren Abwehr und der USO scheinbar nur mit dem üblichen Routinekleinkram zu beschäftigen. Kein Wunder also, daß Perry Rhodan und seine Lebensgefährtin Mory Abro, die Obfrau von Plophos, Staatsgeschäfte Staatsgeschäfte sein lassen und sich einen langen Urlaub gönnen. Doch kaum, daß sich die beiden mächtigsten Menschen der Galaxis in die Tiefen der Milchstraße zurückgezogen haben, kommt es auf Plophos zu einer Kette von Attentaten, die bedenkliche Ausmaße annehmen. Jalzaar Awrusch, als Stellvertretender Obmann von Plophos stets im Schatten der Obfrau, obwohl er es ist der die eigentlichen Regierungsgeschäfte leitet, sieht seine Stunde gekommen, sich zu profilieren. Doch bald wächst der Polizei von Plophos das Chaos über den Kopf. Da Mory Abro und Perry Rhodan unauffindbar sind, bleibt Awrusch nur die USO um Hilfe zu bitten.
Anmerkungen: Mit Atlan-Heft Nr. 109. Befehle des Bösen, von Ernst Vlcek. startete der 11. Unterzyklus von "Atlan - Im Auftrag der Menschheit" und dieser sollte betont zeitkritisch werden. Das Thema "Organtransplantation und Organhandel" war in den 70er Jahren ein heißes Eisen. Zumal die Transplantationsmedizin noch ein junger Zweig der Chirurgie war. 1967 war es dem südafrikanischen Arzt C. Barnard erstmals gelungen ein Herz zu transplantieren und 1969 erfolgte die erste Transplantation in Deutschland. Auf der anderen Seite führte der Gedanke, an einen womöglich aufkommenden Organhandel, zu fast neurotischen Ängsten, die zum Beispiel 1979 im Thriller "Fleisch" von Rainer Erler eingefangen wurden. Daß solche Geschichten im Rhodan-Kosmos, in dem ganze Organe im Reagenzglas nachgezüchtet werden, etwas anachronistisch wirken, muß allerdings auch angemerkt werden.
Bahnbrechend für den Rhodan-Kosmos war der Unterzyklus in anderer Hinsicht, erstmals war der Gegner der Helden ein Supermutant, der die Macht in der gesamten Milchstraße anstrebt und dies zu erreichen versucht, indem er in seine Opfer Ableger seiner Selbst einpflanzt, die nun als Parasiten den Willen ihrer Wirte steuern. Damit steht der Plasmamutant in der Tradition der "Invasion der Körperfresser" und ist selbst Ahnherr von Gestalten wie SEELENQUELL (PR-Hefte 2000 bis 2099).
Atlan-Heftliste:

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Allgemeine Überlegungen von Torben Kneesch:

In diesem Mini-Zyklus bekommt es die USO mit einem mutierten Ableger des Zentralplasmas der Posbis zu tun, der nach der Macht in der Galaxis strebt. Diese Version des Plasmas hat die Fähigkeiten, durch kleine Plasmakugeln (Kaschkarits genannt) fremde Körper kontrollieren zu können. Wie kriegt man die Kugeln in die Opfer? Nun, man pflanzt sie in Organe und Gliedmaßen ein, die zur Transplantation vorgesehen sind. Denn so haben wir uns die Zukunft doch immer vorgestellt, daß man sich nach einem Unfall in die nächste Klinik begibt und sich einen neuen Arm aussucht. Vielleicht diesmal etwas behaarter? Nicht ganz so blaß? Mal sehen, was gerade eingeliefert worden ist.
Spaß beiseite, dieses Transplantations-System wirkt auf mich unfreiwillig komisch. Zunächst habe ich das für einen Ideenauswuchs der 70er gehalten, bis in der Chearth-Handlung (Materia-Zyklus in den Perry Rhodan-Heften 1950 bis 1999) als Avatare bezeichnete Androiden als Spender benutzt worden sind. Dabei hatte schon in Perry Rhodan-Heft Nr. 450: Aufbruch der MARCO POLO, K. H. Scheer beschrieben wie Organe auf der MARCO POLO bei Bedarf nachgezüchtet werden.
Davon abgesehen sind die Guten in diesem Zyklus drei Spezialisten, die auch die USO-Familie genannt werden. Das Konzept wird nicht einmal konsequent durchgehalten, da das weibliche Mitglied zwecks Untersuchung des Plasmas nach Quinto-Center zurückkehrt, wo es zu einer Hommage an den Blob kommt. Den beiden anderen USO-Spezialisten konnte ich nicht viel abgewinnen, wie der wenig originellen Grundidee dieser Handlung.
Ansonsten bietet dieser Unterzyklus etwas über Zirkusschiffe ähnlich der ARTIST QUEEN und über Plophos, wobei Mory Abro durch Abwesenheit glänzt. Dafür werden bereits die Panither als (noch) unbedeutende Gruppierung erwähnt.
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© Schrotys Materiequelle     Seite von Bernd Labusch     © Kommentar von Torben Kneesch