Atlan - Sonderbeitrag
von der LKS der Atlan-Hefte: 148          Extrasinn - Übersicht

Bordrechner (I)

von Kurt Mahr

Die Positronik
- auch Positronengehirn. Der Begriff positronisches Gehirn wird erstmals von dem amerikanischen Wissenschaftler und SF-Autor Isaak Asimov geprägt und bezeichnet einen Entwicklungsstand maschineller Intelligenz, der dem Stand seiner Zeit (Elektronengehirne: UNIVAC, ENIAC etc.) nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ weit überlegen ist. Positronengehirne stehen an der Schwelle des Übergangs von höchster Kalkulationsintelligenz zur Individualität und Ich-Empfindung. In seinen Schriften schildert Asimov den Begriff Positroniken so eindrucksvoll, daß er in der Folgezeit ins Grundvokabular der SF-Autoren eingeht.
In der Perry Rhodan-Serie werden Positroniken in vielfälltiger Form erwähnt: als Steuergehirne von Robotern und Raumschiffen, als Herrscher über Sternenreiche (siehe Robotregent*) und sogar als eigenständige Lebensform (siehe Posbis*).

Quelle: Perry Rhodan 279, 1. Auflage, Lexikonseite

Es war schon einmal von der Rolle die Rede, die der elektronische bzw. positronische Rechner im 4. Jahrtausend spielen wird. Damals ging es um allgemeine Anwendungen, um die Art und Weise, wie der Rechner das Alltagsleben des Menschen beeinflußt. Heute soll es um spezifischeres gehen: Die Rolle des Rechners an Bord eines interstellaren Raumschiffes.
Wer die Flüge der Apollo-Serie zum Mond verfolgt hat, der weiß, daß es in der Raumfahrt mit der "Hier kommt ein Hindernis, da muß ich den Knüppel nur mal kurz nach links reißen"-Methode vorbei ist. In zunehmend stärkerem Maße ersetzt der Rechner den menschlichen Piloten. Die Steuerung von Hand ist nur noch für den Ausnahmefall vorgesehen. Der Rechner bewältigt alles Übrige. Wenn es heutzutage schon so ist, welche Rolle muß der Bordrechner erst in Perry Rhodans Zeitalter, im 4. Jahrtausend, spielen? Es läßt sich leicht ausmachen, daß der Rechner an Bord eines rhodan'schen Raumschiffes mit mehreren tausend Besatzungsmitgliedern mindestens die folgenden Funktionen selbstständig ausüben müssen wird:
         1. - die Lenkung des Raumschiffs nach vorgegebenen Koordinaten
         2. - der Schutz des Raumschiffes im Falle von Gefahr
         3. - der Empfang und die Vermittlung von Daten (einschl. Funkgesprächen)
         4. - die Überwachung des Schiffshaushaltes
         5. - die Beratung der Schiffsleitung

Zur Wahrnehmung dieser Pflichten ist der Bordrechner, unter dem wir uns ein überaus leistungsfähiges Gerät vorzustellen haben, mit einer Armee von Peripheriegeräten ausgestattet. Die Gesamtanordnung der Rechner ist als Blockdiagramm dargestellt.

Noch eine Anmerkung: Auf dem Blockdiagramm der Abbildung ist von jedem Gerät (mit Ausnaheme der Online-Speicher) nur ein Exemplar eingetragen. Bei der ungeheueren Wichtigkeit der Peripheriegeräte wie Autopiloten und Gefahrenrechner (dazu später mehr) für die Sicherheit des Fahrzeuges und seiner Besatzung ist es dagegen selbstverständlich, daß jedes Gerät mindestens in doppelter Ausführung, manche sogar dreifach, existiert, so daß die Funktion eines Gerätes, sollte es durch technisches Versagen ausfallen, sofort und ohne Verlust an Zeit oder Wirksamkeit, von seinem Zwilling oder einem der beiden Drillinge übernommen werden kann.

Im Folgenden wollen wir auf die einzelnen Funktionen der Peripheriegeräte eingehen