897. Nr. 23. / Lordrichter 11. Erschienen: März 2005 Seiten: 63 Preis: 1,75 Euro EAN 1: 4194727401755 EAN 2: 50023

 

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Mond der Visionen

  Hans Kneifel



Zyklus:  

Lordrichter-Miniserie  (Heftliste)

Weitere Angaben:

Örtlichkeiten: 

Zeitraum: 

Hardcover:

Vassantor

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.



Die Hauptpersonen
Atlan Visionen quälen den Arkoniden
Kythara Die Varganin überwacht die Reparatur des Kardenmogher
Gorgh-12 Der Wissenschaftler entlastet Kythara bei der Arbeit
Emion Ein Wurm sorgt für Verwirrung
Allgemein   
Titelzeichner: Hank Wolf
LKS: Kurzbewertungen und Leserbriefe / Lesergraphik: "Kythara und Atlan" von Saskia Hengstermann

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Romaninhalt
Am 24. Mai 1225 NGZ fliegen die Varganin Kythara, der Arkonide Atlan, der Daoghor Gorgh-12 und das noch immer schlafende Saqsurmaa Emion an Bord des Kardenmoghers den Kleinplaneten Vassantor an. In den Lagern der Ruinenstadt in einem der zahlreichen Mondkrater des nur 3450 Kilometer durchmessenden Himmelskörpers befindet sich ein Hegnudger, den Atlan und seine Freunde dringend zur Vervollständigung des varganischen Vielzweckroboters benötigen. Bereits während des Anflugs auf den Planetoiden leidet der Arkonide unter störenden Erinnerungsschüben an frühere Aufenthalte auf Vassantor. Außerdem erlebt er Visionen, die aus Erinnerungsfetzen des längst verstorbenen varganischen Sehers Vrentizianex bestehen.
Einst handelte es sich bei dem ehemaligen Wohnsitz von Vrentizianex und den ihm ergebenen Mondschattenpriestern, um den Mond einer erdähnlichen Welt, in der Handlungsgegenwart zieht er als einsamer Irrläufer um sein Zentralgestirn. Die Sekte der Mondschattenpriester wurde bereits vor 800.000 Jahren von den Varganen zerschlagen. Vrentizianex wurde seines Augenlichts beraubt und nach Helpakanor verbannt. Dort traf 8022 v. Chr. der junge Kristallprinz Atlan auf ihn und wurde Zeuge vom Tod des Mutanten. Kurze Zeit später wurde Atlan von den Maahks gefangengenommen und nach Vassantor verschleppt. Von der varganischen Station fand der Kristallprinz nur mehr eine Ruinenstadt vor. Damals tobte bereits der Methankrieg und am Rand eines Kraters auf Vassantor sollte es zum Gefangenenaustausch zwischen Arkoniden und Maahks kommen. Die Methanatmer hielten Atlan für einen hochrangigen Offizier der Arkon-Flotte und forderten im Austausch ihren Grek 1 zurück. Die Aktion endete in einem Desaster, das allein der Kristallprinz überlebte.
Auch für Kythara ist Vassantor mit persönlichen Erinnerungen verbunden. Zeitweilig hatte sie selbst der Gemeinschaft der Mondschattenpriester angehört, doch zählte sie später zu den Verschwörern, die den Seher Vrentizianex das Handwerk legten. Erst viele Jahrtausende später, nach dem Bruch mit ihrem früheren Lebensgefährten Kalarthras, dem Leiter jenes Projekts, das zur Errichtung der fünf varganischen Psi-Quellen führte, kehrte sie in die Mondstadt zurück und verbrachte einige Jahre auf Vassantor, bis es sie in die Obsidian-Kluft verschlug.
Trotz beständig wachsender geistiger Verwirrung begibt sich Atlan in die unterirdischen Anlagen der Ruinen der varganischen Station, um den Hegnudger zu bergen. Dank Kytharas Fürsprache und der Nennung des Passworts: "Rhatgit-Kherop", wird Atlan von der Zentralpositronik der Station als Zugangsberechtigter anerkannt. Doch verschlimmert sich der Zustand des Arkoniden beständig weiter, schon bald kann er Wirklichkeit und Visionen nicht mehr auseinander halten. Dennoch wird dem Zellaktivatorträger der Hegnudger ausgehändigt. Doch gleichzeitig registriert die Positronik, das Atlans Geist zunehmend von Bewußtseinsfragmenten des Sehers beherrscht wird. Vrentizianex wurde vor 800.000 Jahren mit der Auflage verbannt, niemals nach Vassantor zurückzukehren. Nun scheint aus Sicht der Positronik der Seher im Körper des Arkoniden zurückgekehrt zu sein. Da sie ihn nicht direkt töten darf, nutzt sie den bedauernswerten Zustand des Unsterblichen aus und verstärkt dessen Visionen. Sie konfrontiert ihn mit Traumwelten, die von der Rückkehr der Varganin Ischtar handeln, Atlans großer Jugendliebe. Die falsche Ischtar versucht den Arkoniden zu überreden, sich selbst in eine Situation zu bringen, die ihn tötet. Etwa indem er im Vakuum des Weltraums seinen Helm öffnet, um die nur imaginär anwesende Jugendfreundin zu küssen.
Als Atlan längere Zeit nichts von sich hören läßt, wird Kythara unruhig. Als hochrangige Varganin teilt ihr die Positronik auf eine direkte Nachfrage sofort mit, das sie plant den Arkoniden umzubringen. Der Unsterblichen gelingt es im letzten Augenblick, das Schlimmste zu verhindern. Während sie durch das Labyrinth der Ruinenstadt irrt, glaubt sie, mit ihren semitelepathischen Fähigkeiten, die Anwesenheit ihres ehemaligen Lebensgefährten Kalarthras zu spüren. Hält dies später jedoch für eine Sinnestäuschung. Gorgh-12 überwacht die Wartungsarbeiten am varganischen Vielzweckroboter und den Einbau des Hegnudgers, während Kythara den Arkoniden gesund pflegt. Atlan war aus Sicht der Zentralpositronik von Vassantor bereits klinisch tot. Als er aus dem Koma erwacht, sind alle Spuren der Visionen und der Bewußtseinsfragmente von Vrentizianex verschwunden.
Atlan und Kythara glauben, es nun mit den Lordrichtern aufnehmen und die Psi-Quelle Murloth befreien zu können. Auf den Weg in den Murloth-Nebel stellen die beiden Unsterblichen jedoch überrascht fest, daß das Saqsurmaa Emion scheinbar aus dem Kardenmogher verschwunden ist.

Handlungszeit: 24. bis 25. Mai 1225 NGZ bzw. 24. bis 25. Mai 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
Die Protagonisten holen noch einmal kurz Luft, bevor es im nächsten Roman in die Schlacht gegen die Lordrichter geht. Interessant ist der Roman vor allem, dank der zahlreichen Hintergrundinformationen zu Vassantor, Vrentizianex und Kythara, die allerdings scheinbar nur wenig mit dem eigentlichen Thema des Kurz-Zyklus: Die Identität und die Ziele der Lordrichter, in Verbindung stehen.
Lordrichter 11 ist in diesem Zusammenhang fast ein Castor-light. Mir persönlich sind solche Romane lieber, als ziellose Actionstorys, wie z. B. im Lordrichter 10.

Das Atlan einen Großteil des Romans damit verbringt, durch das Labyrinth seiner Traumwelten zu irren, dürfte jedoch, wie Hans Kneifels barocke Erzählweise, nicht jedermanns Sache sein.

Die Begegnung Atlans mit dem Seher Vrentizianex auf dem Planeten Helpakanor im Jahre 10.498 da Ark war Thema der Atlan-Hefte 181, 182.
Der mißglückte Gefangenenaustausch auf Vassantor wurde in Atlan 183 geschildert.
Alle drei Romane sind im Atlan-Hardcover 25 enthalten.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch