875. Obsidian Nr. 1. Erschienen: Mai 2003 Seiten: 61 Preis: 1,65 Euro EAN 1: 4194727401656 EAN 2: 40001

 

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Im Licht des Kristallmondes

  Hubert Haensel



Zyklus:  

Obisdian-Miniserie  (Heftliste)

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Zeitraum: 

Hardcover:

Omega-Centauri-Sonnenleuchtfeuer, Vergessene Positronik

1225 NGZ bzw. 4812 n. Chr.


 
Allgemein   
Titelzeichner: Dirk Schulz
Illustrationen: Dietmar Krüger
LKS: Interview mit dem Roman- und Obsidian-Exposé-Autor Uwe Anton

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Romaninhalt
Die im Hyperraum eingelagerte Kharag-Stahlwelt ist die Steuerzentrale des Sonnentransmitters im Zentrum des Kugelsternhaufens Omega-Centauri, der auch als Omega-Centauri-Sonnenleuchtfeuer bezeichnet wird. Mehr als zwei Tage sind vergangen, seit Atlan seinen Widersacher Crest-Tharo da Zoltral besiegte und sich mit einer Weltraumbestattung vom Hohen Tamrat Nevus Mercova-Ban verabschiedete, in dessen Körper für Minuten der Geist von Atlans Geliebter Li da Zoltral gelebt hatte. In dieser Zeit ist ein Teil der Besatzung des Kreuzers TOSOMA durch frische Kräfte vom Mutterschiff ATLANTIS ersetzt worden, zu denen auch der neue 2. Piloten Lethem da Vokoban gehört. Wissenschaftler untersuchen die Kharag-Stahlwelt und deren Gegenstation im Normalraum auf der Methanwelt Kharba, während die ATLANTIS mit Crest-Tharo als Gefangenem nach Arkon I aufgebrochen ist.
Obwohl Atlan noch immer unter den Nachwirkungen der Hypnoschulung leidet, mit deren Hilfe er binnen kürzester Zeit das Leben des Tamrats Mercova-Ban nacherlebte, befindet sich der Arkonide auf der Kharag-Stahlwelt und koordiniert die Forschungsarbeiten. Die TOSOMA unter dem bewährten Kommando des Afroterraners January Khemo-Massai, kreist in einem stationären Orbit über Kharba, um dem Unsterblichen und seinen Mitarbeitern im Notfall Rückendeckung zu geben. Dies scheint ein reiner Routinejob zu sein, bis unvermittelt eine riesige Weltraumplattform im Zentrum des Sonnendodekaeders erscheint, bei der es sich um die Vergessene Positronik der Varganen handelt. Atlan ist in seiner Jugend bereits diesem kosmischen Objekt begegnet und beschließt auf die TOSOMA zu wechseln.
Auf der Stahlwelt betritt er, begleitet von Horgald Massarem, Jorge Javales und Veloz da Metztat, den Transmitter zum Kreuzer. Doch werden sie von der Plattform abgefangen, die inzwischen von parasitär lebenden Robotspinnen beherrscht wird. Für die vier Entführten beginnt eine wilde Verfolgungsjagd durch die Gänge und Hallen der Raumstation, bei der Horgald Masarem und Veloz da Metztat ihr Leben verlieren. January Khemo-Massai beschließt mit der TOSOMA die Vergessene Positronik anzufliegen und ein Einsatzteam abzusetzen, das Atlan befreien soll. Als der Kreuzer sich der varganischen Plattform nähert, aktiviert sich unvermittelt der Sonnentransmitter und versendet Raumstation und Kreuzer.
Als Gegenstation des Sonnenleuchtfeuers von Omega-Centauri erweist sich ein Sonnensystem im Inneren einer Dunkelwolke, das den Namen Obsidian-Kluft erhält. Nachdem Jorge Javales und Atlan den Transmitterschock überwunden haben, fliehen sie mit einem Kleintransmitter von Bord der Plattform, während die Vergessene Positronik beschleunigt und mit immer neuen Gewaltstarts aus der Dunkelwolke zu entkommen versucht. An Bord der TOSOMA stellt man fest, daß die fünf Planeten des einzigen Sterns der Kluft die Ecken eines Fünfecksbilden und sich bis ins Detail ähneln. Die Ausnahme bildet der einzige Mond im System, bei dem es sich um ein mit Kristallen überzogenes Sporenschiff der Mächtigen zu handeln scheint.
Auf der Kharag-Stahlwelt erscheint eine junge, rothaarige Frau in einem goldenen Kettenanzug und läßt sich über einen Personentransmitter in die Kluft senden.

Handlungszeit: Mitte März 1225 NGZ bzw. Mitte März 4812 n. Chr.

Anmerkungen:
- Der Obsidian-Minizyklus schließt chronologisch unmittelbar an die Handlung des Centauri-Minizyklus an.
- Die Vergessene Positronik war Schauplatz von Atlan-Heft Nr. 142 und die erste Station auf dem Weg zu den Varganen im Mikrokosmos.
- Wie Uwe Anton im Interview auf der LKS verrät, handelt es sich bei der mysteriösen Rothaarigen um die wiederauferstandene Li da Zoltral.

Für sich allein genommen ist Obsidian 1 gar nicht mal schlecht. Durch Plot und Handlungsschauplatz läd er allerdings zu einem Vergleich mit Atlan 142 ein und offenbart dabei auch gleich seine Schwächen. Der Roman ist durchaus solide, wenn auch hausbacken. Eine Story wie Tausend andere nach dem "Zehn-kleine-Negerlein-Prinzip". Aber Obsidian 1 wirkt seltsam steril, kein Vergleich zu Atlan 142, der in seiner Zeit auch nur Dutzendware war.
Atlans Jugendabenteuer waren im Grunde "Indiana Jones im Weltraum" es wimmelte von bunten Vögeln, kautzigen Figuren und anderen Originalen. Die Helden kämpften sich durch ein Labyrinth ausgeklügelter, phantasievoller Fallensysteme, die zugegeben extrem unpraktisch und ineffizient waren. Die alten Hefte überzeugten auch nicht durch ein Übermaß an Logik, sondern eher durch naiven Spieltrieb.
Dies alles fehlt Obisidian 1 vollständig, dafür wirken die Protagonisten charakterlich ausdifferenzierter, nur sie sind halt reines Kanonenfutter ohne besondere Eigenschaften und ihr Schicksal geht dem Leser nicht sonderlich nahe. Und sie irren durch die grauen Gänge einer Raumstation, die außer surrealen Roboterspinnen und einer mittelprächtigen Vergangenheit nichts zu bieten hat.


© Schrotys Materiequelle
© Romanzusammenfassung von Bernd Labusch