Sphärenrad der Nonggo (1997) |
Bild und Text © Heinz Haßfeld |
Datenblatt aus PR 1892 Auflage 1 Report Nr.285 | ►Index | ►Datenblätter PR 1501 - 2000 | ◄► |
Die rote Sonne Teuller hatte bis vor siebentausend Jahren nur
einen Planeten, die Riesenwelt Ongg. Zu diesem Zeitpunkt
beschlossen die Nonggo, dem planetenverbundenen Leben den Rücken
zu kehren. Ongg wurde von der bereits damals technisch
hochstehenden Zivilisation zerlegt, die brauchbare Materie wurde
in zehn Sphären umgewandelt.
Man stelle sich ein Sphärenrad als gigantisches, rotierendes
Riesenrad ohne Speichen vor, die Dicke beträgt jeweils fünf
Kilometer.
An der Innenseite der Felge gibt es eine bis zu hundert Meter
dicke Schicht Erdboden und eine Atmosphäre, die bis in eine Höhe
von zwei Kilometern künstlich gehalten wird. Der Himmel über den
Sphärenrädern des Teuller-Systems bietet stets einen
irrlichternen Eindruck ohne festliegende Farbe. Die
Atmosphärenschicht ist zu dünn, um durch den Brechungseffekt
eine wahrnehmbare Farbe anzunehmen. Der einzige sichtbare Effekt
entsteht durch energetische Wechselwirkung zwischen dem
Prallschirm, der die Atmosphäre hält, und einer Vielzahl
energetischer Vorgänge in den hochtechnifizierten
Nonggo-Städten. Die Innenseite eines Sphärenrades dient
grundsätzlich Wohnzwecken.
Auf den Außenseiten befinden sich technische Anlagen, Raumhäfen,
Fabriken usw. Zwischen Innen- und Außenseite existieren je nach
Sphäre Treppen- und Antigravschächte von je vierzig Meter
Durchmesser, ausschließlich für den Personenverkehr gedacht.
Aktuell exsistieren zwölf Sphärenräder. Diese umkreisen die
Sonne Teuller auf planetenartigen Umlaufbahnen. Ihre Namen sind
Zeun, Meved, Kort,
Grendiss, Kenteullen-Rad,
Bor, Gieber, Nneu,
Hermülen, Lantis,
Namig und Sündenrad.
Das Datenblatt zeigt das älteste und größte Nonggo-Sphärenrad
Kenteulen-Rad. Die Rotation des Kenteulen-Rades um die imaginäre
Mittelachse erzeugt am Boden 0,7 Gravos. An der Innenseite der
Sphäre befindet sich die Wohnzone mit den Städten, u.a. der
Megastadt Kenteullen und dem Glockenpalast.
Etwa fünfzig Kilometer entfernt existiert mit einem Pilzdom ein
Zugang zur Brücke in die Unendlichkeit. Als vor Jahrtausenden
der Ursprungsplanet zerlegt wurde, blieb nur ein kreisförmiges
Areal von 112 Kilometern Durchmesser, rings um den Pilzdom
stehen. Dies ist die einzige originale Planetenoberfläche, die
man im Teuller-System noch findet. An sich war eine komplette
Zerlegung des Planeten geplant, doch kam es damals im Umkreis
des Pilzdomes zu besorgniserregenden physikalischen Effekten.
(Seitdem glauben die Nonggo, daß man einen Pilzdom nicht
versetzen kann.) Der Durchmesser des kritischen Areals von 112
Kilometern bestimmte die Breite des im Bau befindlichen
Sphärenrades.
A: Drauf- und Seitenansicht (halbseitig)
B: Teilausschnitt der Innenseite mit
Erdschicht. Darunter verschieden große Lagerräume,
Prallschirmprojektoren und Generatoren,
Energieversorgungsleitungen
C: Teilausschnitt der Außenseite (hier zeigt
der Schwerkraftvektor nach außen, in anderen Bereichen der
Außenseite, z.B. Raumhafen, ist es umgekehrt) mit
Maschinenanlagen, Schwerkraftgeneratoren, Energieerzeugung usw.
D: Porträt eines Nonggo
|
Seite © Schroty's Materiequelle