Heft: PR 1922
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Rubrik:
Organisationen
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Erstnennung in Zyklus:
18 - Die Chronofossilien/Die Vironauten
Nennungen in Zyklus:
Eintragsdatum:
-
Letzte Änderung:
18.01.2018

Quellenliste:
PR-Heft:
Auflage:

Folge:

Report in PR-Heft:
Glossar in PR-Heft:
1922
Computer / Kommentar:
1518   2052           
Lexikon I:
Lexikon II:
Lexikon III:
F-K 38 - 39
Atlan-Lexikon in HC:
Encyclopädia Terrania:
Galaktikum
Alias
Galaktikum

Beschreibung - Autor: PR-Redaktion

Im Jahr 429 NGZ aus der GAVÖK hervorgegangene galaktische Regierung: Alle Milchstraßenbewohner sollen Teil einer einzigen galaktischen Nation werden, mit gleichen Rechten und Pflichten und ungeachtet ihrer Herkunft. Die Zusammensetzung entspricht zu Anfang jener der GAVÖK. Die Posbis sind Vollmitglieder, die Haluter sind ebenfalls hinzugestoßen. Jedes Mitgliedsvolk entsendet, unabhängig von seiner Größe und seiner wirtschaftlichen, militärischen oder wissenschaftlich-technischen Macht, einen Galaktischen Rat als seinen Delegierten.
 
Bei der Gründung des Galaktikums gibt es 383 Mitgliedsvölker und ebenso viele Räte. Ratsvorsitzender ist Pratt Montmanor. Für die Übergangszeit bis zu einer neuen Wahl vertritt Julian Tifflor als Galaktischer Rat die terranischen Interessen. Das Galaktikum ist zuständig für Außenpolitik, Verteidigung (Kontrolle über die alten GAVÖK-Flotten), Beziehungen zur Kosmischen Hanse und alle sonstigen Fragen, die die gesamte Milchstraße betreffen: Währung, galaktisches Recht usw. Die alten Regierungen der einzelnen Sternenvölker kümmern sich dagegen hauptsächlich nur noch um ihre lokalen Angelegenheiten.
 
Die Amtsperiode eines Galaktischen Rats beträgt nach Konsolidierung des Galaktikums zehn Jahre (diese Begrenzung wird wenige Jahre später aufgehoben). Jeder Galaktische Rat wird von seinem jeweiligen Volk gewählt, wobei der Wahlrhythmus individuell gehandhabt wird. Tagungsort ist nach wie vor das Raumschiff MUTOGH-MANN SCERP.
 
Das oberste Prinzip des Galaktikums ist der Konsens: Keine Entscheidung darf die lebenswichtigen Interessen eines Mitgliedsvolkes verletzen. Ziel des Galaktikums ist, außer dem weiteren Zusammenwachsen der galaktischen Zivilisationen einen der Kosmischen Hanse ebenbürtigen Machtfaktor in der Milchstraße zu bilden. Im Jahr 445 NGZ beträgt die Zahl der im Galaktikum vereinten Milchstraßenvölker genau 400. Galaktischer Rat der LFT ist Sheela Rogard.
 
Weitere prominente Galaktische Räte sind Pryit (Blues), Barnon (Arkoniden) und Ovo Jambor (Haluter). Das Galaktikum besteht seine erste schwere Prüfung während der Terrorherrschaft des Sotho Stygian in der Galaxis, wobei die Haluter die Organisation zum Schein vorübergehend verlassen.


Quellen: PR-Lexikon III - FK Seite 38 - 39
Beschreibung 2 - Autor: PR-Redaktion

Im Jahr 429 NGZ wurde das Galaktikum als eine Art Galaktisches Parlament gegründet, in dem alle Milchstraßenbewohner vertreten sein sollen. Bei der Gründung des Galaktikums bestand es aus insgesamt 383 Mitgliedsvökern, von denen die meisten aber von den großen Nationen - Blues, Arkoniden, Terraner - abstammen. Während der Monos-Diktatur war das Galaktikum nur eine Farce, danach wurde es neu errichtet, geriet nach einer kurzen Epoche des Aufschwungs aber immer mehr in die Interessenkonflikte der galaktischen Großmächte.
 
Tagungsort des Galaktikums war das Humanidrom im Orbit von Lokvorth; das im Rahmen der Tolkander-lnvasion zerstört wurde. Im Jahr 1290 NGZ versuchen die Arkoniden mit Hilfe des Projektes Mirkandol eine Wiederbelebung des Galaktikums. Als der ursprüngliche Tagungsort durch extragalaktische Invasoren vernichtet wird, bietet der  arkonidische Imperator  Bostich I. dem Galaktikum 1290 NGZ mit der prunkvollen neu erbauten Stadt Mirkandol auf  Arkon I ein neues Zentrum.
 
Seit das Galaktikum in Mirkandol und damit unter dem politischen Druck Arkons tagt, ist seine Bedeutung weiter gesunken.


Quellen: Glossareintrag in PR 1922
Beschreibung 3 - Autor: Perrypedia

Das Galaktikum (zeitweise auch Erstes Galaktikum genannt) war eine meist schwache Koalition der großen Mehrheit aller Milchstraßenvölker, ähnlich der GAVÖK und des späteren Neuen Galaktikums. Das Galaktikum bestand mit Unterbrechungen von 429 NGZ bis 1344 NGZ. Ab dem 1. Januar 1350 NGZ existiert offiziell das Neue Galaktikum als Nachfolgeorganisation.
 
Begriff
Ironischerweise war es einer der größten Unterdrücker in der Geschichte der Milchstraße, der den Begriff »Galaktikum« 3460 erstmals verwendete. Der Erste Hetran Leticron benutzte die Bezeichnungen  »Galaktikum« und »Neues Galaktikum« in einer als Drohung an die Terraner gerichteten Rede mehrfach. (PR 672) In einem positiven Zusammenhang wird der Begriff im Jahr 429 NGZ erstmals von ES gebraucht: »Die Milchstraße ist zu einem Galaktikum geworden, ihre Bewohner zu Galaktikern, meldete sich wieder die körperlose Stimme. Das ist ein Riesenschritt vorwärts in eurer Entwicklung.« (PR 1252)
 
Übersicht
Das Galaktikum konnte als Werte- und Verteidigungsallianz aller galaktischen Völker angesehen werden. Ziel war es, das Zusammenwachsen der galaktischen Zivilisationen zu fördern. Damit gingen die Ziele über die der Vorläuferorganisation GAVÖK hinaus, die sich »nur« als Verteidigungsallianz angesehen hatte. Das Galaktikum erhob dabei den Anspruch, eine Regierung auf galaktischer Ebene zu bilden. Alle Bewohner der Milchstraße sollten hierbei Teil einer gemeinsamen und einigen galaktischen Nation werden. Dabei sollte jeder die gleichen Rechte und Pflichten, ungeachtet seiner Herkunft, besitzen. Als oberstes Prinzip wurde der Konsens gepflegt. Keine Entscheidung, die vom Galaktikum getroffen wurde, durfte die lebenswichtigen Interessen eines Mitgliedsvolks verletzen.
 
Aufbau
Das Entscheidungsgremium des Galaktikums war die Vollversammlung unter der Leitung eines Ratsvorsitzenden.
 
Jedes Mitgliedsvolk entsandte dazu einen Galaktischen Rat, der in der allein entscheidungsberechtigten Vollversammlung abstimmen durfte. Jede Stimme eines Mitgliedsvolks hatte dabei das gleiche Gewicht unabhängig von der Größe und Wichtigkeit des entsprechenden Volkes. Dies allerdings hatte aufgrund der Größe des Galaktikums unter anderem aber auch zur Folge, dass aufgrund der erforderlichen Einstimmigkeit nur sehr selten Beschlüsse gefasst werden konnten und das Galaktikum die meiste Zeit eine schwache Organisation darstellte. In Friedenszeiten gingen insbesondere die großen Mitgliedsvölker gern ihrer eigenen Wege.
 
Bekannte Ratsvorsitzende
Pratt Montmanor (429 NGZ bis ???)
 
Geschichte
Gründung und Anfangsjahre
Auf Terra fand 429 NGZ die Terranische Konferenz statt, in deren Verlauf etwa Mitte 429 NGZ das Galaktikum als Nachfolgeorganisation der GAVÖK gegründet wurde. In den Anfangsjahren besaß das Galaktikum 383 Mitgliedsvölker. Diejenigen, die bereits der GAVÖK angehörten, sowie die Posbis und Haluter. Jedes Mitgliedsvolk entsandte dabei einen Galaktischen Rat in das Galaktikum. 445 NGZ zählte das Galaktikum 400 Mitgliedsvölker.
 
Tagungsort des Galaktikums war anfangs - wie auch schon bei ihrem Vorgänger - das Raumschiff MUTOGHMANN SCERP. Zum ersten Ratsvorsitzenden wurde Pratt Montmanor gewählt, der vorher auch schon Präsident des GAVÖK-Forums war.
 
Die ursprünglich terranisch dominierte Kosmische Hanse wurde nach dem Ende von Seth-Apophis 427 NGZ im Jahre 430 NGZ als Handelsorganisation in das Galaktikum integriert. (Nur) die Hälfte der Hanse-Sprecher bestand aus Nicht-Terranern.
 
Die Ewigen Krieger
Einer ersten schweren Bewährungsprobe war das Galaktikum während der Besetzung der Milchstraße durch die Ewigen Krieger und ihren Sotho Stygian ausgesetzt, wobei aber das Galaktikum zeitweise als Geisel der Ewigen Krieger und nicht besonders präsent wirkte. Um einen ersten Schritt gegen die Herrschaft des Sothos zu machen, beendeten vorübergehend die Haluter scheinbar ihre Mitgliedschaft. Ein Angriff von Stygians Truppen auf Halut scheiterte.
 
Der Hundertjährige Krieg
Während des Hundertjährigen Krieges ab 449 NGZ in der Milchstraße wurde das Galaktikum immer mehr zu der starken Regierung, als die es immer gewünscht war. Allerdings nur aufgrund der puren Not, da die Milchstraßenvölker gegen die Hauri und Blitzer eine starke zentrale Macht brauchten, die den Krieg koordinierte. Bis zum Ende des Hundertjährigen Krieges 549 NGZ leistete das Galaktikum eine konzentrierte Abwehrarbeit.
 
Die Dunklen Jahrhunderte
Im Endeffekt begünstigte diese Entwicklung einer starken Position des Galaktikums im Hundertjährigen Krieg aber die Machtübernahme durch Monos ab 469 NGZ. Das Galaktikum verkam vor allem ab 491 NGZ zu einer Pseudoinstitution ohne echte Legitimation, es vertrat lediglich die Positionen und Ziele von Monos und setzte diese auch durch. Als Ironie muss gewertet werden, dass die exekutive Macht des Galaktikums sich während der Dunklen Jahrhunderte auf dem Höhepunkt ihrer Möglichkeiten fand. Als Vertretung der galaktischen Völker fiel das Galaktikum zunehmend aus.
 
Die Neugründung nach der Monos-Diktatur
Eine Neuauflage erlebte das Galaktikum, als die Monos-Diktatur nach Jahrhunderten im Jahre 1147 NGZ endete. Tagungsort des Galaktikums wurde zunächst das Humanidrom im Orbit von Lokvorth im Scarfaaru-System. Auch die Bionten, Fehlprodukte der Gen-Experimente von Monos mit den verschiedenen Völkern, die damals auf Welten zwischen den Schutzwällen der Milchstraße deportiert worden sind, waren Mitglieder des Galaktikums.
 
Die Völker von Hangay und die Kartanin aus M 33 unterhielten diplomatische Missionen auf Lokvorth. Dao-Lin-H'ay war Galaktische Rätin für Hangay im Auftrag der Völker der Kansahariyya. Lingam Tennar, der galaktische Rat der Haluter, schlug 1169 NGZ vor, die Mitgliedschaft im Galaktikum auf alle Völker der Lokalen Gruppe auszuweiten. Mit den Posbis, den Hangay-Völkern und den Kartanin aus M 33 sei bereits ein Anfang gemacht worden. In Andromeda solle gezielt für eine Beteiligung am Galaktikum geworben werden.
 
Krise des Galaktikums
Allerdings stellte sich bald heraus, dass das neue Galaktikum im Vergleich zu den Jahren vor Monos nur noch ein Schatten seiner selbst war. Äußere Bedrohungen als gemeinsamer Kitt hatte es in den Dunklen Jahrhunderten aufgrund der Schutzwälle nicht gegeben, die einzelnen Völker waren von Monos durch das Galaktikum deutlich voneinander isoliert (Parzellierung der Milchstraße) worden, die Raumfahrt verlor viel von ihrem Stellenwert. Die alten Ideale von einer gemeinsamen galaktischen Zivilisation fanden nur noch in den Hirnen von Träumern Platz, während die einzelnen Völker in der Aufbruchszeit nach Monos zum Teil rücksichtslos ihre eigenen Interessen verfolgten und ihre Einflussbereiche ausdehnten.
 
Als beispielhaft für die eintretende permanente Krise des Galaktikums konnten die Topsider gelten, die während der Monos-Herrschaft auf eine planetengebundene Zivilisation mit den drei Nationalstaaten Enshgerd-Ahk-Bund, Trukrek-Hun-Reich, Guragkor-Gmen-Allianz zurückgeworfen worden waren. Das Galaktikum förderte den Wiederaufstieg der Topsider zu einem raumfahrenden Volk und wies den drei Staaten 36 Chronopuls-Wachforts und drei Systeme zur Kolonisierung zu: dem Enshgerd-Ahk-Bund Mahkaman im Genshaka-System, dem Trukrek-Hun-Reich Trakrun im Trukanur-System und der Guragkor-Gmen-Allianz Kimako im Kogmena-System. Jeder der drei Staaten war durch einen Galaktischen Rat im Galaktikum vertreten. Die Topsider rebellierten jedoch gegen die ihrer Ansicht nach zu kleine Einflusssphäre und besetzten 20 bewohnte Welten. Die Topsider fanden Unterstützer mit ganz eigenen Ambitionen, zum Beispiel die Friedensstifter der Linguiden und die Pariczaner bzw. Überschweren. Diese Herausforderung konnte letztendlich gelöst werden, wobei die Pariczaner 1174 NGZ für 200 Jahre vom Galaktikum aus der Milchstraße verbannt wurden. Die restlichen Überschweren mussten abrüsten.
 
Nichtsdestotrotz wurde das Galaktikum während dieser Krisenzeit immer noch - wie selbst in den Dunklen Jahrhunderten - als moralische Instanz wahrgenommen.
 
Zeit des Verfalls
Der 1223 NGZ gewählte Erste Terraner Buddcio Grigor propagierte als erster eine Politik der Stärke und der Abgrenzung der Liga Freier Terraner gegenüber den anderen Nationen der Milchstraße und schwächte damit das Galaktikum entscheidend. Er überführte die Kosmische Hanse wieder in das Eigentum der LFT. Das HQ-Hanse wurde zum neuen Regierungssitz der LFT. Als Folge dieser Politik wurde aus der Arkonidischen Republik, dem Len Ark'Tussan mit der Inthronisierung der bisherigen Präsidentin Theta da Ariga als Imperatrix Ariga I. das stark expansiv agierende Kristallimperium.
 
Die übrigen Völker bildeten als Gegengewicht zu den Machtblöcken der Terraner und Arkoniden das Forum Raglund. Damit war das Galaktikum tatsächlich in drei konkurrierende Machtblöcke zerfallen. die sich gegenseitig nicht trauten. Am ehesten wurde die Idee des Galaktikums noch im Forum Raglund hochgehalten, wobei aber auch hier diverse Völker, vor allem die Akonen und die Jülziish eine einseitige Dominanz anstrebten.
 
Dominanz Arkons und Ende
Nach der Vernichtung des Humanidroms durch die Tolkander lud der arkonidische Imperator Bostich I. die Vertreter des Galaktikums im Jahre 1290 NGZ ein, in der neu gebauten Wüstenstadt Mirkandol auf Arkon I ihren neuen Tagungsort zu finden. Unter dem Schatten des Kristallimperiums verlor der Traum vieler kosmopolitischer Idealisten allerdings endgültig an Bedeutung. Das aggressive und stark expansive Kristallimperium diktierte dem Galaktikum weitgehend seine eigene Politik, es sah das Galaktikum ausschließlich als Vertreter arkonidischer Interessen. Das Galaktikum wurde in Mirkandol zur Geisel der arkonidischen Politik. In diese Zeit fiel die Hyperimpedanz-Erhöhung des Jahres 1331 NGZ, womit das Galaktikum durch die nunmehr großen Erschwernisse bei der Raumfahrt faktisch aufhörte zu existieren.
 
Ein letzter Anlauf für eine Wiederbelebung des Galaktikums fand am 4. Februar 1344 NGZ mit der Aufbaukonferenz der Völker statt. Der beginnende Angriff TRAITORS auf die Milchstraße beendete aber sowohl die Aufbaukonferenz als auch endgültig das Galaktikum, welches während der Besetzung der Milchstraße durch TRAITOR keine Rolle mehr spielte.
 
Ein Neues Galaktikum nach TRAITOR
Während einer Konferenz der Galaktiker in Aarus-Jima wurde am 27. Juni 1346 NGZ inoffiziell das Neue Galaktikum als Nachfolgeorganisation gegründet. Konkrete Schritte zur Bildung des Neuen Galaktikums konnten aber während der bis Ende 1347 NGZ dauernden Besetzung der Milchstraße durch TRAITOR noch nicht unternommen werden. Am 1. Januar 1350 NGZ, nach Abzug von TRAITOR aus der Milchstraße, konnte das Neue Galaktikum endlich offiziell bestätigt werden. (PR 2412)


Quellen: PR 1261, PR 1262, PR 1921, PR 2412
Beschreibung 4 - Autor:


Quellen:
Beschreibung 5 - Autor:


Quellen:

Heft: PR 1921
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Verweise:








Dazugehöriger Kommentar von Kurt Mahr: Ein Politikum: Das Galaktikum

Anmerkung: Die Texte liegen vor - die Veröffentlichung jedoch wurde vom Verlag Pabel-Moewig leider untersagt !

Quellen: PR-Heft Nummer 1518
Dazugehöriger Kommentar von Rainer Castor: Das Galaktikum

Wenn wir die galaktische Geschichte seit dem Auftreten der Terraner auf dieser Bühne einmal Revue passieren lassen, fällt leider auf, daß Zeiten, in denen mehr oder weniger funktionierende »gesamtgalaktische Strukturen« existiert haben, schon recht lange vorbei sind.
Einen ersten und für rund 200 Jahre durchaus erfolgreichen Versuch gab es mit der Galaktischen Allianz und dem Vereinten Imperium, entstanden als Reaktion auf die Bedrohung durch Posbis und Laurins. In jene Zeit fiel auch die Gründung der alten USO am 1. Juli 2115, einer damals ebenso anerkannten wie respektierten, wenngleich vielleicht von dem einen oder anderen nicht ganz so gerne gesehenen Organisation. Mit dem Zerfall von Galaktischer Allianz und Vereintem Imperium begann dann aber ein Prozeß, der eher in Rivalität und Kleinstaaterei mündete: Im vormals arkonidischen Einflußbereich entstanden Tausende rivalisierender Duodezmonarchien, die Akonen köchelten an ihrem eigenen Süppchen, und Terra bekam ebenfalls Probleme mit seinen Abkömmlingen, wie schon das Beispiel von Iratio Hondros Plophosern zeigte.
 
Spätestens nach dem Großangriff der Dolans auf das Solsystem und den sich daraus ergebenden Folgen wurde auch hinsichtlich des Solaren Imperiums eher von einem »Sterbenden Imperium« gesprochen. Aus abgefallenen Kolonien gingen neue Konstellationen wie Carsualscher Bund, Imperium Dabrifa und Zentralgalaktische Union hervor. Sicher, das Solare Imperium blieb eine starke Großmacht. Aber die übrige Galaxis zeigte sich um so zerrissener, nicht zuletzt auch, wenn wir an die als »Bruderkriege« titulierten Auseinandersetzungen zwischen den Blues-Völkern nach dem Ende der Gataser-Hegemonie denken. Hinzu kamen dann Katastrophen wie die Schwarm-Verdummung: Angesichts der wahren Dimensionen dieser Zäsur, die eigentlich jeden Verstand überfordert, verwundert es nicht einmal, daß hier Verdrängungsmechanismen und »Verharmlosung« folgten. Aber man stelle sich konkret vor: Eine ganze Galaxis mit Billionen Lebewesen wird auf prätechnisches Niveau zurückgeworfen! Niemand hat die Abermilliarden Opfer gezählt, aber es gab sie...
 
Und die nächste Zäsur folgte schnell mit dem Hetos der Sieben. In jene Zeit fiel dann auch der zunächst eher belächelte zweite Versuch zur Schaffung gesamtgalaktischer Strukturen: Galaktische Völkerwürde-Koalition, in der Kurzform GAVÖK, war die von Atlan gewählte Bezeichnung für die im Dezember 3580 neugegründete Allianz der galaktischen Völker, deren oberstes Ziel darin bestand, die Invasoren des Hetos der Sieben mit vereinten Kräften wieder aus der Milchstraße zu vertreiben. Die Vereinigung umfaßte zunächst nur die wirtschaftliche und militärische Macht der Beteiligten und war ein Völkerbündnis auf freiwilliger Basis. Die politischen und weltanschaulichen Vorstellungen ließen sich ungleich schwerer auf einen gemeinsamen Nenner bringen, doch infolge der allen galaktischen Völkern drohenden Gefahr durch das Konzil wurden sie notgedrungen weit in den Hintergrund gestellt. Das GAVÖK-Forum als oberstes Gremium bestand aus Vertretern aller 381 Mitgliedsvölker; die Posbis hatten einen ständigen Vertreter im Forum, ohne selbst Vollmitglied zu sein, die Haluter hielten sich zurück.
 
Die modifizierte Satzung der GAVÖK, seit 127 NGZ in Kraft, beinhaltete folgende Punkte:
 
Die GAVÖK-Partner verpflichteten sich, untereinander Frieden zu wahren
Eine Einmischung in interne Probleme eines Volkes durch die GAVÖK war unzulässig.
Die GAVÖK-Partner verpflichteten sich zur gegenseitigen Hilfeleistung gegen jeden Feind oder Angreifer, wenn der Angegriffene durch Antrag um Hilfe ersuchte und das Forum dem Antrag mit mindestens Vierfünftelmehrheit zustimmte. Vorher war zu prüfen, ob die Bedrohung nicht mit diplomatischen Mitteln beseitigt werden konnte.
Die GAVÖK verfügte über keine eigene Kampfflotte, sondern die Flotten blieben in der ausschließlichen Hoheit der Mitgliedsvölker, obwohl im Ernstfall das Forum die von den Mitgliedern abgestellten Verbände führte.
 
Im Jahr 429 NGZ ging aus der GAVÖK das Galaktikum als eine Art Galaktisches Parlament hervor, in dem alle Milchstraßenbewohner vertreten sein sollten. Bei seiner Gründung bestand es aus insgesamt 383 Mitgliedsvölkern, von denen die meisten allerdings von den großen Nationen - Blues, Arkoniden, Terraner - abstammten. Das oberste Prinzip des Galaktikums war der Konsens: Keine Entscheidung durfte die lebenswichtigen Interessen eines Mitgliedsvolkes verletzen - was im Extrem auf Selbstblockade hinauslaufen konnte, ja mußte, wenn es hart auf hart kam. Ziel des Galaktikums war, neben der Förderung des weiteren Zusammenwachsens der galaktischen Zivilisationen einen der Kosmischen Hanse ebenbürtigen Machtfaktor in der Milchstraße zu bilden. Auf dem Papier war das Galaktikum zuständig für Außenpolitik, Verteidigung, Beziehungen zur Kosmischen Hanse und alle sonstigen Fragen, die die gesamte Milchstraße betrafen: Währung, galaktisches Recht und dergleichen. Im Jahr 445 NGZ betrug die Zahl der im Galaktikum vereinten Milchstraßenvölker genau 400.
 
Während der Monos-Diktatur war das Galaktikum nur eine Farce, danach wurde es neu errichtet, geriet nach kurzem Aufschwung aber immer mehr in die Interessenkonflikte der galaktischen Großmächte. Tagungsort war anfangs das im Verlauf der Tolkander-Invasion zerstörte Humanidrom im Orbit von Lokvorth; seit 1290 NGZ ist es Mirkandol auf Arkon I. Sicher kann (und muß!) man über Erfolg oder Mißerfolg beziehungsweise Versagen des Galaktikums, vor allem seit seiner Ansiedlung auf der Kristallwelt, trefflich streiten. Stets ist bei einer solchen Betrachtung aber zu berücksichtigen, daß Strukturen und Organisationen wie das Galaktikum nur so viel wert sein können, wie ihnen von den Mitgliedern beigemessen wird. Und in dieser Hinsicht lag und liegt vieles im argen..

Quellen: PR-Heft Nummer 2052
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