Nummer: 2803 Erschienen: 08.05.2015   Kalenderwoche: Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 2,10 €

Unter dem Sextadim-Banner
Ein Sonnensystem wird angegriffen - Perry Rhodan gerät zwischen die Fronten
Marc A.Herren     

Zyklus:  

39 - Die Jenzeitigen Lande - Hefte: 2800 - 2874 - Handlungszeit: 17.11.1517 NGZ bis Januar 1519 NGZ (mit Reisen in Bereiche jenseits der Zeit sowie Abstechern in die Jahre 20.103.191 v. Chr., 99.781 v. Chr., 8050 v. Chr., 971 NGZ und 2577 NGZ) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Vennbacc               
Zeitraum: 20.103.191 v.Chr. - (Ende November / Anfang Dezember 1517 NGZ RAS-TSCHUBAI-Bordzeit)
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 52803
EAN 2: 4199124602101
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Auf der Erde schreibt man den Herbst 1517 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Menschen haben Teile der Milchstraße besiedelt, Tausende von Welten zählen sich zur Liga Freier Terraner. Man treibt Handel mit anderen Völkern der Milchstraße, es herrscht weitestgehend Frieden zwischen den Sternen.
 
Doch wirklich frei sind die Menschen nicht. Sie stehen – wie alle anderen Bewohner der Galaxis auch – unter der Herrschaft des Atopischen Tribunals. Die sogenannten Atopischen Richter behaupten, nur sie und ihre militärische Macht könnten den Frieden in der Milchstraße sichern.
 
Wollen Perry Rhodan und seine Gefährten gegen diese Macht vorgehen, müssen sie herausfinden, woher die Richter überhaupt kommen. Ihr Ursprung liegt in den Jenzeitigen Landen, in einer Region des Universums, über die bislang niemand etwas weiß.
 
Auf dem Weg dorthin kommt es zu einem Unfall, der Perry Rhodan in die Vergangenheit der Milchstraße verschlägt, mehr als 20 Millionen Jahre vor seiner Geburt. In dieser Zeit suchen die kriegerischen Tiuphoren die Galaxis heim. Ihr Feldzug gegen deren Bewohner findet statt UNTER DEM SEXTADIM-­BANNER …

 
Die Hauptpersonen
Perry Rhodan Der Unsterbliche sucht nach seinem Gegner.
Gucky Der Ilt muss bei seinen Parakräften abwägen.
Goyro Shaccner Der Rayone schenkt den Terranern Vertrauen.
Poxvorr Karrok Ein Tiuphore ringt um seine Zukunft.
Aurelia Eine Posmi macht Maske.
Licco Yukawa Der Terraner geht in einen Risikoeinsatz.

Allgemein
Titelbildzeichner: Arndt Drechsler
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Der Kodex von Phariske-Erigon
PR-Kommunikation: Werde Fan
Statistiken: Auf zu den DragonDays
Witzrakete:
Leserbriefe: Hans Fallada / Manfred Hartmann / Patrick / Ernst Lala
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Kodex von Phariske-Erigon    Pharisch     Phariske-Erigon    Sternenmark-Bastion Vennbacc    Tiuphoren Catiuphat   Tiuphoren Kampfausrüstung   Yukawa, Licco                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
Andreas Weiß : Ferngesteuerter Touristengleiter FIREFLY - Terranische Technik

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
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Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Sonstiges:

Report

Titelbild:


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Cartoon :
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Reportriss:


Reportclubnachrichten:
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Reportriss: :

Innenillustrationen

Die LARHATOON als SVE-Raumer
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Perry Rhodan, Sichu Dorksteiger und Gucky treffen sich im Palast der Tiefe mit Vecctur Mocell, einem Regierungsmitglied der Rayonen, und dem amtierenden Pyzhurg Conntor Kouccoy. Rhodan gibt den Laren von der LARHATOON die Schuld an der Entstehung des Zeitrisses, den die Rayonen inzwischen als Ursache für das Versagen der Hüter der Zeiten identifiziert haben. Aufgrund des guten Rufes, den die Laren dieser Epoche bei den Kodexvölkern genießen, reagieren Mocell und Kouccoy skeptisch. Ihren Informationen zufolge wollen die Laren nur Handel treiben. Ansonsten halten sich die Rayonen mindestens ebenso bedeckt wie Rhodan, der nach wie vor nicht verrät, dass die Terraner aus der Zukunft kommen. Da trifft eine wichtige Nachricht vom Planeten Zeedun ein. Die Hüter der Zeiten haben einen massiven Angriff der Tiuphoren innerhalb der nächsten acht bis zwölf Tage vorhergesagt. Da die Purpur-Teufe erst in vier Wochen fertiggestellt werden könnte, muss Vennbacc evakuiert werden. Die Rayonen wollen den Terranern entgegenkommen, sofern diese bei der Evakuierung helfen.
 
Währenddessen ist Licco Yukawa mit Aurelia in der Stadt Mictorry unterwegs. Aurelia ist der Prototyp eines Posmis - einer positronisch-semitronischen Entität ohne Plasmaanteil - mit einer Bioplasthülle, die ihr das Erscheinungsbild einer Rayonin verleiht. Da Aurelias Bewusstsein nicht wie bei den Posbis auf einem Ableger des Zentralplasmas basiert, sondern von der Semitronik simuliert wird, eignen sie und der mentalstabilisierte Kommandant der BJO BREISKOLL sich bestens dafür, die Proto-Hetosten auszuspionieren, ohne von der Telepathin Pey-Ceyan bemerkt zu werden. Aurelia bezirzt einen Gleitertaxifahrer und bringt in Erfahrung, dass die Laren nicht nur ihr Schiff reparieren wollen, sondern darüber hinaus den Bau einer besonderen Maschine in Auftrag gegeben haben. Yukawa und Aurelia beschatten Pey-Ceyan, die sich zusammen mit ihren Leibwächtern Belven-Ticmel und Aucette-Teend sowie Kniiten aus dem Laren-Zweigvolk der Lajuures zum Technopraktischen Forum begibt. In dieser Begegnungsstätte wird Fremdtechnik präsentiert und für den Kodex kompatibel gemacht. Als die Leibwächter einen Ausflug mit einer Tiefseekapsel buchen, folgt Aurelia ihnen mit einer eigenen Kapsel. Sie inszeniert einen Unfall und "rettet" die beiden, um an weitere Informationen heranzukommen. Zurück im Forum findet sie heraus, dass die Laren aus der LARHATOON einen SVE-Raumer machen wollen, aber ein Problem mit der Energieversorgung haben, denn in dieser Zeitepoche gibt es weder Mastibekks noch Hypertrops. Als Ersatz hat Kniiten einen Hyperenergie-Kondensator entwickelt, dem aber eine Komponente fehlt. Dabei handelt es sich um einen Stoff, den es nur auf dem Planeten Zeedun gibt: PEW-Metall! Dem Terraner und der Posmi wird klar, dass Zeedun mit Zeut identisch sein muss.
 
Auf Vennbacc bricht Chaos aus, denn vier Sterngewerke der Tiuphoren erscheinen viel früher als von den Hütern der Zeiten vorhergesagt. Eine vollständige Evakuierung ist nun völlig unmöglich. Gucky teleportiert Mocell, Kouccoy und einige ihrer Mitarbeiter in die BJO BREISKOLL. Als er auch Goyro Shaccner in Sicherheit bringen will, der sich noch im Palast der Tiefe befindet, wird Gucky in Kämpfe mit tiuphorischen Landetruppen verwickelt. Shaccner wird verwundet. Gucky muss all seine Kräfte einsetzen, um die Tiuphoren unschädlich zu machen. Dann bringt er Shaccner sowie Yukawa und Aurelia in die BJO BREISKOLL, wobei er durch den Energieschutzschirm des Technopraktischen Forums springt. Die RAS TSCHUBAI hält die Sterngewerke solange in Schach, bis sich die BJO BREISKOLL in den Leerraum absetzen kann. Auch die LARHATOON entkommt. Anschließend erobern die Tiuphoren den Planeten und töten Millionen von Lebewesen, um ihre ÜBSEF-Konstanten zu "ernten". Am 1. Dezember 1517 NGZ Bordzeit dockt die BJO BREISKOLL an der RAS TSCHUBAI an. Die rayonischen Regierungsmitglieder werden an ein Schiff ihres Volkes überstellt. Shaccner bleibt als Kontaktmann bei den Terranern. In einer Nachbesprechung liefert Rhodan eine Erklärung für eine Merkwürdigkeit, die Yukawa und Aurelia aufgefallen ist. Die Laren haben Zeedun als sechsten Planeten des Mitraia-Systems bezeichnet. Zeut war bisher als Sols fünfter Planet bekannt. Des Rätsels Lösung besteht vermutlich darin, dass die von Viccor Bughassidow gesuchte Dunkelwelt Medusa im Jahre 20.103.191 v.Chr. Planet Nr. 5 ist.
 
Zu den tiuphorischen Angreifern gehört Poxvorr Karrok, ein junger Ornatsnovize des Sterngewerks TOIPOTAI, dem es noch nicht gelungen ist, eine Symbiose mit dem Conmentum seines Kriegsornats einzugehen. Er ist zwar auch während des Einsatzes auf Vennbacc nicht inhörig geworden, dennoch hat er sich glänzend im Kampf bewährt. Seine Einheit hat die Koordinaten Zeeduns erbeutet. Diese Welt soll zum nächsten Angriffsziel der TOIPOTAI werden. Karrok ist zugegen, also sich Xacalu Yolloc, Kommandant der TOIPOTAI und Oberbefehlshaber aller Sterngewerke in Phariske-Erigon, mit dem Kommandanten des Sterngewerks XOINATIU unterhält. Dieser konzentriert sich ganz auf die Erforschung des Zeitrisses, um diesen nutzbar zu machen. Yolloc hält Zeedun für ein lohnenderes Ziel, denn die Hüter der Zeiten, jene lästigen Warner des Kodex, würden sich sehr gut im Sextadim-Banner der TOIPOTAI machen...

Johannes Kreis

 
Rezension

Neuer Zyklus: Kein Roman ohne Angriffe der Tiuphoren, komplett mit Raumschlachten und Bodenkämpfen. Jetzt ist auch noch zu erwarten, dass die für einen PR-Zyklus unverzichtbare Solsystem-in-Gefahr-Keule herausgeholt wird. Das wird langsam langweilig. Ähnlich wie die anderen Autoren lässt auch Marc den guten Perry an den "sinnlosen Krieg" der Tiuphoren und an ihre "perverse Euphorie" denken. Ich finde, solche Reaktionen passen nicht zu einem Menschen mit mehrtausendjähriger Lebenserfahrung und "kosmischem Bewusstsein". Ein Raumlandesoldat, der so denkt, wäre etwas ganz anderes. Dennoch macht Marc es besser als die Autoren der letzten drei Romane. Diesmal erleben wir die Tiuphoren endlich mal "von innen", denn in einigen Kapiteln wird Poxvorr Karroks Perspektive gewählt. Jetzt sind die Tiuphoren keine gesichtslosen Feinde mehr, die es abzumurksen gilt; jetzt haben wir einen von ihnen kennengelernt. Mir hat die Schwarzweißmalerei nicht gefallen, die bisher im Umgang mit den Tiuphoren gepflegt wurde. Marc verwendet mehr Schattierungen - das war überfällig.
 
Überraschung! Sind die Tiuphoren böse, pervers oder krank (ich zitiere hiermit Perry und Gucky)? Nein, sie handeln ganz einfach so, wie es ihrer Mentalität, ihrer Moral, ihrem Prinzip vom ehrenhaften Handeln entspricht. Stärke zu zeigen ist Voraussetzung für den Aufstieg in der tiuphorischen Hierarchie. Ruhm im Kampf zu erlangen ist so etwas wie eine Religion, denn nur wer ehrenvoll gekämpft hat, kann in die Ewigen Jagdgründe gelangen, die bei den Tiuphoren Catiuphat heißen. Vor allem muss man begreifen: Bis jetzt sind wir (bzw. PR und Konsorten) nur Tiuphoren-Soldaten begegnet. Wer selbst schon gedient hat, wird wissen, dass sich der Tonfall beim Militär durchaus vom "normalen Leben" unterscheidet, und dass es gar nicht so wenige Kommissköpfe mit fragwürdigen Vorstellungen gibt. Wer weiß, wie tiuphorische Zivilisten ticken? Es ist ja völlig in Ordnung, dass sich die Terraner den Aggressoren entgegenstellen. Sie müssten es nur nicht dauernd voller Wut, Abscheu, Verachtung usw. tun. Jaja, ich übertreibe, aber ihr versteht hoffentlich, was ich meine.
 
Genug moralisiert! Ich habe Marcs Romane seit einiger Zeit schmerzlich vermisst. PR 2803 ist für mich der beste Roman des neuen Zyklus und ich hoffe sehr, dass Marc die Zeit findet, wieder mehr zur Serie beizusteuern. Es ist alles da, was mein Herz begehrt! Viele unerwartete Informationen, interessante Einblicke in die faszinierende Gesellschaft der Tiuphoren, Humor ohne die aufgesetzte Gucky-Flapsigkeit von letzter Woche, Spannung mit wohldosierter Action, und eine neue Nebenfigur mit enormem Potenzial. Aurelia (den Namen hat Gucky erfunden) ist sozusagen eine synthetische Version von Mr. Spock. Sie ist hochintelligent, stets logisch und vielleicht etwas pedantisch. Den Umgang mit menschlichen Emotionen und Eigenheiten muss sie erst noch lernen. Daher kommt es immer wieder zu köstlichen Reibereien. Und sexy ist sie obendrein, soweit das bei einer Romanfigur überhaupt möglich ist.
 
Sollte Perry je ins Jahr 1517 NGZ zurückkehren - wird er dann die Verhältnisse vorfinden, die er kannte? Der Zeitriss ist die Mutter aller Zeitparadoxa, denn wie wir jetzt wissen, ist er die Ursache dafür, dass die Hüter der Zeiten versagen. Das wiederum hat bereits zum Untergang mehrerer Planetenbevölkerungen geführt. Möglicherweise war genau das aber auch für die weitere Entwicklung notwendig. Ohne die vom Zeitriss ausgehende Störung hätten die Hüter vermutlich vor den Angriffen der Tiuphoren warnen können. Somit wäre der Bastionist Blaccter Koyshan womöglich nicht gestorben, vielleicht hätte sich die von ihm repräsentierte politische Strömung durchgesetzt, Vennbacc wäre zu einer Bastion ausgebaut worden und so weiter. Dann wären die Rayonen wahrscheinlich nicht zu den Onryonen geworden, die wir heute kennen… Also muss Perry sich wohl wirklich keine Gedanken mehr über mögliche Zeitparadoxa machen, denn das Schlimmste ist entweder sowieso schon passiert oder seine Taten sind vorherbestimmt.
 
Das führt mich zum Thema Zeedun = Zeut. Schon 200.000 v.Chr. waren die Takerer aus der Galaxie Gruelfin auf Zeut aktiv. In der uns bekannten Zeitlinie des Perryversums existiert der Planet bis 50.068 v.Chr. und wird dann erst im Lemurisch-Halutischen Krieg vernichtet. Ansonsten ist sehr wenig über den Planeten bekannt, die Hüter der Zeiten sind eine völlig unbekannte Größe. Verwicklungen dieser Art sind zurzeit das Salz in der Suppe bei Perry Rhodan - ich möchte schon gern wissen, wie alles zusammenhängt, da nehme ich das Geballer und die Vernichtung des x-ten Planeten in Kauf. Apropos: Ich frage mich, ob ich das Konzept der Testwelt richtig verstanden habe. Es sieht so aus, als müssten hilfesuchende Völker ihre Eignung für den Kodex beweisen. Das heißt also: Wer nützlich für den Kodex ist, wird beschützt, alle anderen dürfen vor die Hunde gehen. Wie zynisch ist das denn? Gut, letzte Woche hieß es, der Zulauf überfordere den Kodex. Aber wenn wir in diesem Zyklus schon in Gut-Böse-Schemata denken...
 
Noch eine Anmerkung zu Perry Rhodan. Mir scheint, ähnlich wie bei Gucky soll an alte Zeiten angeknüpft werden. In den Anfangsjahren der Serie war Perry ein charismatischer Anführer, ein ziemlich harter Hund und ein gewieftes Schlitzohr. Das ist mehr oder weniger verloren gegangen, Perry wurde zum Zauderer und Weichei, um es überspitzt auszudrücken. Jetzt jedoch geht er aktiv und entschlossen vor, allerdings auch etwas voreilig, und er greift zu nicht ganz sauberen Tricks. Marc bringt das glaubwürdig rüber. Wollen wir hoffen, dass es den anderen Autoren genauso gut gelingt.

Johannes Kreis  09.05.2015

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Der Kodex von Phariske-Erigon

Mit dem Begriff Kodex von Phariske-Erigon – kurz Kodex – wird die Gemeinschaftszivilisation umschrieben, die in den Alten Sternenlanden als kulturell aktivem Zentrum in der Southside der Milchstraße aktiv ist. Im Unterschied dazu gehören all jene Milchstraßenregionen außerhalb der Sternenlande zu der Freien Sternenweite. Letztere dürfte somit, wenngleich es sich natürlich nur um eine sehr grobe Einteilung handelt, Teil des Einflussgebiets des Imperiums der Empörer sein. Andererseits kämpft der Kodex an Hunderten Fronten gegen die Tiuphoren, deren Sterngewerke wohl nicht geschlossen und massiv auftreten, sondern immer nur partiell und gezielt zuschlagen – insbesondere natürlich bei ihrem Banner- Kampagnen.
 
Dem Imperium der Empörer stehen die rund hundert raumfahrenden Nationen des Kodex von Phariske-Erigon gegenüber. Die meisten der in den Alten Sternenlanden zu findenden Sternenstaaten sind eher klein, umfassen zwischen zehn bis hundert Siedlungswelten. Drei Völker allerdings – so die Aussagen der Chemebochavi – führen den Kodex gleichberechtigt an: die Eyleshioni, die Rayonen und die Ziquama.
 
Die Eyleshioni wurden von S'chemta als geniale Biologen und Gentechniker umschrieben; ihre Heimatwelt sei Eyyo im Paynvardsystem, die Heilswelt. Bemerkenswert ist hierbei, dass es die Eyleshioni auch in der Gegenwart des Jahres 1517 NGZ noch gibt – wenngleich über sie nur wenig bekannt ist: Bewohner der Welt Eyyo, aus den Tiefen der Southside. Die Eyleshioni betreiben keine eigene Raumfahrt. Fremden sind Landungen auf Eyyo nicht gestattet. Kontakte laufen ausschließlich über Eyyos Mond Fälveym. Kein Nicht-Eyleshioni hat Eyyo jemals betreten, und es existieren keine Aufnahmen oder Berichte über diesen Planeten. (PR 2757)
 
Auch die Rayonen sind ohne Zweifel in Gestalt der Onryonen in zwanzig Millionen Jahren noch aktiv. Im Jahr 20.103.191 vor Christus sind sie Raumfahrer – Pioniere, die stets neue Herausforderungen suchen. Ihr wichtigstes Forschungs- gebiet ist der Halbraum, der Zwischenbereich zur fünften Dimension, den sie On-Raum nennen. Sie ergründen ihn mit großer Hingabe. Rayonen und On-Raum – da braucht es keine hyperinpotronische Berechnung zur auf der Hand liegenden Vermutung, dass sich diese Begriffe mit der Zeit zu Onryonen abgeschliffen haben.
 
Ihre Heimatwelt ist Ryo im Valoysystem als Mittelpunkt des Rayonats, das eine knapp 5000 Lichtjahre durchmessende Raumkugel umfasst und unbenommen der größte Sternenstaat des Kodex ist. Zu ihm gehören 3944 Siedlungswelten in 3880 Sonnensystemen – durchaus also mit der LFT vergleichbar, zu deren 5000 Licht- jahre durchmessendem Kerngebiet etwas mehr als 4000 Siedlungswelten gehören. Beim Rayonat wird der Kernbereich um die Kugelschicht der Sternenmark erweitert, sodass sich ein Gesamtdurchmesser von rund 10.000 Lichtjahren ergibt.
 
Die Ziquama vom Planet Ziqua im Golqasystem sind laut S'chemta Techniker. Angeblich sind sie für die sogenannten Purpur-Teufen verantwortlich, über die wir gar nichts wissen. Mehr werdet ihr darüber nicht erfahren. Der Kodex hält die Funktionsweise der Purpur-Teufen geheim. Die Teufen gelten als Mittel der letzten Hoffnung. Uns Chemebochavi steht diese Rettung nicht zur Verfügung, weil wir dem Verteidigungsbündnis nicht beigetreten sind. (PR 2801)
 
Mit Blick auf die Informationen, die uns zur Verfügung stehen, stellt sich bei den Ziquama die Frage, ob wir es bei ihnen vielleicht mit den Erbauern des Neutronen- sternengevierts zu tun haben. Shanda Sarmotte gegenüber jedenfalls hatte sich das Chi-Wesen, das sich selbst als Kustus, Sachverwalter bezeichnete, wie folgt geäußert: Meine Gebieter sind die, die du in Gedanken Gravo-Architekten nennst. (...) Das, was du als Dhalaam-System bezeichnest, befindet sich in den Alten Sternenlanden. In dem Gebiet, das du in deinen Gedanken Southside der Milch- straße nennst. Alles andere ist das Imperium der Empörer. (PR 2728)
 
Zwischen den Fronten befinden sich die unabhängigen Völker und Staaten. Angesichts des Vorgehens der Tiuphoren fühlen sich von diesen viele, wenn nicht die meisten mittlerweile nicht nur bedroht, sondern ernsthaft gefährdet. Einzige Hoffnung auf Rettung dürfte in ihren Augen sein, sich an den Kodex zu wenden und um Aufnahme oder Assoziierung zu ersuchen. Demgegenüber stehen jene Völker, die den Kodex bilden – ihre Besorgnis ist mindestens ebenso berechtigt. Sie können sich selbst schon kaum der Tiuphoren erwehren, sodass jedes weitere Kodexvolk die Möglichkeiten und Mittel noch mehr schwächt. Andererseits verspüren sie die Pflicht, sie nicht alleine zu lassen …

Rainer Castor

   
NATHAN