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Sinnafoch, Steelion Hartok und Philip sind mit einer beschädigten Space-Jet von Oxtorne entkommen. Reginald Bull hat ihre Spur verloren. Sie werden von Mehandor der Uhlmin-Sippe aufgenommen und geben sich wahrheitsgemäß als Pilger aus. Patriarch Vandur und dessen missgebildete Tochter Kithara trauen den Neuankömmlingen zwar nicht, gewähren ihnen aber Unterschlupf in der UHLM, dem einzigen Schiff der Sippe. Der Raumer ist knapp 2800 Meter lang und wurde von jedem Patriarchen erweitert; an einem walzenförmigen "Rückgrat" sind zahlreiche Container, Aggregate und andere Module eingeklinkt, die Zentrale bildet den "Kopf" dieses an einen skelettierten Fisch erinnernden Gebildes. Vandur ist alt und merkt, wie sein Einfluss in der Sippe schwindet. Kithara, eine Frau mit dem Körper eines Kleinkindes, ist seine einzige Vertraute.
Sinnafoch setzt seine Gabe des Paraschleichens und Philips überlegene Kräfte ein, um die Zentrale der UHLM zu erobern. Er nimmt einige Geiseln, unter anderem Vandurs Sohn Yemin. Die Schiffssteuerung kann jedoch von Vandur blockiert werden. Sinnafoch will Vandur zwingen, die UHLM zu einem bestimmten Punkt zu fliegen, doch der Patriarch kann es sich nicht leisten, Schwäche zu zeigen. Er gewinnt die Zustimmung seiner Sippe, als er zum Angriff aufruft. Die Attacke schlägt jedoch fehl - auch Vandur fällt Sinnafoch in die Hände. Jetzt bleibt den Mehandor nichts übrig, als das vorgegebene Ziel anzusteuern: Den Planeten Oaghonyr, einst Hauptwelt der Superintelligenz ARCHETIM und auch heute noch Standort von ARCHETIMS HORT.
Unterwegs bemerkt Hartok, der Sinnafoch bisher bedingungslos gefolgt ist, eine merkwürdige Veränderung an sich selbst. Etwas in ihm scheint dem Drang nachgeben zu wollen, Sinnafochs Ziel per Hyperfunk zu verraten. Kithara beobachtet das Geschehen im Schutz eines Deflektors und redet ihm zu. Der Oxtorner schickt seine Botschaft schließlich ab, und so wird die UHLM im Oa-System von Bulls LEIF ERIKSSON gestellt. Sinnafoch hat aber noch einen Trumpf im Ärmel: Ein DC-Schlachtlicht erscheint. Dem hat das terranische Ultraschlachtschiff nichts entgegenzusetzen, Bull muss fliehen.
Als Sinnafoch mit einem Beiboot zum Schlachtlicht übersetzen will, greift Kithara ihn an. Philip überwältigt sie jedoch. Sinnafoch will sie töten, aber dieser Anblick bringt Hartoks Konditionierung endgültig zum Zusammenbruch. Er versucht auf Sinnafoch zu schießen, doch der Vatrox setzt erneut die Fähigkeit des Paraschleichens ein. Er verlässt die UHLM und verzichtet darauf, Hartok oder die Springer zu züchtigen.
Vandur gibt seine Stellung als Patriarch auf, Kithara wird zum neuen Oberhaupt der Sippe. Hartok quittiert den Dienst. Der Oxtorner und der Mehandor starten mit einer von Reginald Bull als Abschiedsgeschenk zur Verfügung gestellten Space-Jet ins Ungewisse.
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Ich weiß nicht warum, aber irgendwie kann ich mich seit einiger Zeit nicht mehr für Frank Borschs Romane begeistern. Das war früher mal anders. Und auch diesmal beginnt der Roman richtig gut; die Beschreibung der alt gedienten UHLM und der Lebensweise der Mehandor haben mir gefallen. Leider endet diese Phase mit Sinnafochs Ankunft abrupt. Borsch versucht den Vatrox zu einer ambivalenten Figur aufzubauen und die belanglose Story des Romans zu einem menschlichen Drama zu machen. Beides gelingt ihm allenfalls bedingt, das Ganze gleitet ohnehin irgendwann gegen Ende in unerträgliches Pathos ab.
Man kann Hartoks Wandlung akzeptieren, wenn man sie auf die sich allmählich auflösende Konditionierung schiebt, aber was Sinnafoch antreibt, bleibt völlig unklar. Mal ist er ohne Bedenken zu Grausamkeiten bereit, am Ende lässt er alle in Frieden ziehen. Das soll man glauben? Hartok nimmt seinen Abschied als TLD-Agent. Ein Bauernopfer? Er wurde schließlich psychomechanisch manipuliert und kann nicht für sein Handeln verantwortlich gemacht werden. Reginald Bull trägt die Schuld für das Debakel, und eigentlich ist er es, der die Verantwortung übernehmen müsste - er müsste vom Amt des Verteidigungsministers zurücktreten. Aber das wird wohl kaum geschehen.
So interessant die Schilderung des Lebens der Mehandor auch beginnt: Kitharas Lebensgeschichte hätte Borsch sich sparen können. Aber es musste ja mal wieder ein Doppelroman sein. Also muss man sich durch die Geschichte einer Nebenfigur quälen, von der man niemals wieder etwas hören wird. Nein, mit Borschs Romanen werde ich nicht mehr warm. Schade eigentlich.
Woher wusste Sinnafoch, dass bei Oaghonyr ein Schlachtlicht warten würde? War das Schiff schon immer dort? Warum ist es dann der Superintelligenz ARCHETIM nie aufgefallen? Oder wurde es erst kürzlich ins Oa-System beordert? Wenn ja: Was sucht es dort? Fragen über Fragen…
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Verbrämte Geschichte ? Sicher lässt sich trefflich darüber streiten, ob Reginald Bull mit seinem Plan einen Fehler begangen hat oder nicht. Klar ist jedoch auf jeden Fall, dass Frequenzfolger Sinnafoch alles andere als ein gewöhnlicher Gegner ist. Als Vatrox fürchtet er den Tod nicht, weil sich sein Vamu nicht verflüchtigt, sondern nach jedem körperlichen Tod auf einer Hibernationswelt in einem weiteren Klonkörper wiedergeboren wird. Mit normalen Verhören ist da nicht viel zu erreichen. Folter bringt ebenfalls nichts - von ihrer Ächtung aus grundsätzlichen ethischen Gründen einmal ganz abgesehen. Wie also ist einem Wesen beizukommen, das sich unter Umständen selbst das Leben nehmen kann, um genau dadurch weiterzuleben und frei zu sein? Vor diesem Hintergrund ist der Einsatz auf der Extremwelt Oxtorne zweifellos gewagt, aber wenigstens eine Möglichkeit, mehr über den Gegner und seine Mentalität herauszufinden. Sinnafoch wurde beobachtet, seine Reaktionen wurden studiert. Eine wichtige Rolle spielte unter anderem der Armreif, dem der Frequenzfolger leise Melodien ebenso wie eine Stimme entlockte, deren Aussagen zunächst nicht entschlüsselt werden konnten. Dass Sinnafoch letztlich entkam, gibt dem Ganzen zwar einen bitteren Beigeschmack, doch die gewonnenen Informationen haben durchaus einen Gegenwert, der nicht zu unterschätzen ist.
Insbesondere die aus dem Handelsidiom der Frequenz-Monarchie übersetzte »Kosmogonie der Vatrox« dürfte von einiger Bedeutung sein - wenngleich vorläufig noch nicht endgültig zuunterscheiden ist, was davon als verbrämte Überlieferung und was als konkrete Geschichte zu betrachten ist. Maßgeblich für die Vatrox ist die Besonderheit ihres Vamu. Weil wir es hier mit der von ihnen eingefärbten Sicht der Dinge zu tun haben, bleiben natürlich aus gutem Grund berechtigte Zweifel, inwieweit den Aussagen Allgemeingültigkeit zukommt. Zumindest in ihren Augen und für ihre Existenz dürfte es allerdings zutreffend sein - zumal vergleichbare Vorstellungen zu reingeistiger Existenz, Bewusstsein, Seele bis zur ÜBSEF-Konstante der Cappins im Kosmos ja durchaus verbreitet sind. Versuchen wir also, die in der Vatrox-Kosmogonie gemachten Aussagen zu entschlüsseln: Mit dem Zeitalter der Ersten Hyperdepression wird das Entstehen von drei Wesenheiten verbunden, die eine »Triarchie« bildeten - VATROX-VAMU, VATROX-CUUR und VATROXDAAG.
Als diese darangingen, aus dem gesammelten Vamu des Volkes ein neues Geistwesen zu schaffen, kam es zum Kampf. Zwei der Triumvire unterlagen, nur VATROX-VAMU hielt länger stand - bis auch diese Wesenheit besiegt war. Sie wurde von der eigenen Schöpfung »übernommen«, die sich seither VATROX-VAMU nennt. Die beiden anderen Triumvire flohen mit dem Vamu der Vatrox, suchten ein Versteck vor VATROX-VAMU. Schließlich trafen sie auf die Anthurianer, die - zweifellos ebenfalls zur Zeit der Ersten Hyperdepression - das Polyport-Netz errichtet hatten und den Vatrox samt ihren Geistwesen Hilfe und Zuflucht boten. Sie traten in die Dienste der Anthurianer, doch die Furcht von VATROX-VAMU blieb und wurde zur Haupttriebfeder der weiteren Handlungen. In einer Sterneninsel, die heute von ihren Bewohnern Hathorjan genannt wird, errichteten die Triumvire eine Zuflucht. Wie wir inzwischen wissen, wurde dieser Teil der verbrämten Geschichte von ES bestätigt.
Auf Wanderer erfuhr Perry Rhodan, dass sich in Andromeda sechs Hibernationswelten befinden, auf denen die Kämpfer der Frequenz-Monarchie die Jahrmillionen überdauert haben. (PR 2522) In der Vatrox-Kosmogonie klingt das wie folgt: Lange suchten wir im Schutz, den uns die Anthurianer gewährten, einen neuen Weg. Schließlich fanden wir ihn. Nicht mehr länger ging unser Vamu in der Gemeinschaft auf. Nicht mehr länger waren wir auf den Schutz der Anthurianer angewiesen. Unsere Stunde kam. Wir schüttelten die schützenden Hände der Anthurianer ab. Sie waren zu Fesseln geworden. Aus Dienern wurden Herren. (PR 2529) Es muss also zu einem Putsch gekommen sein, einem Aufstand, oder wie immer man es bezeichnen will. Die Frequenz-Monarchie entstand - und diese wurde in den nachfolgenden Hyperdepressionsepochen zur »Plage«.
Die Frequenz-Monarchie ist eine zikaden-oder auch heuschreckenartige Zivilisation, die ausschließlich zu Zeiten einer Hyperdepression im Kosmos auftritt - und mithilfe ihrer Technologie entlang des Polyport-Netzes die Völker parasitär ausbeutet. (PR 2522) Natürlich bedarf es noch vieler weiterer Informationen, um Licht ins Dunkel zu bringen - aber ein Anfang ist gemacht
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