Nummer: 2135 Erschienen: 23.07.2002   Kalenderwoche: 30 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,65 €

Der Zeitbrunnen
Um Soners Leben und Ehre - ein Prinzenkrieger steht vor Gericht
Horst Hoffmann     

Zyklus:  

32 - Das Reich Tradom - Hefte: 2100 - 2199 - Handlungszeit: 1311 - 1312 NGZ (4898 - 4899 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Vision               
Zeitraum: 1311 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4199124601654
EAN 2: 22135
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Nach einem langen Flug über fast 700 Millionen Lichtjahre erreichte die SOL im Dezember 1311 Neuer Galaktischer Zeitrechnung endlich die Galaxis Wassermal. Hier hoffen die Besatzungsmitglieder unter dem Kommando des Arkoniden Atlan, weitere Informationen über Thoregon und die Helioten zu erhalten. Immerhin gibt es in der Galaxis Wassermal die Pangalaktischen Statistiker, legendäre Wesen, die unglaubliches Wissen über die Geschichte des Universums angehäuft haben.
Doch kaum waren Atlan und sechs seiner Begleiter auf der Welt Vision gelandet, dem geistigen Zentrum der Galaxis, wurden sie bereits in einen Konflikt verwickelt, der ganz Wassermal betrifft.
Der Prinzenkrieger Soner, einer der Herrscher der Pfauchonen, stellt sich derzeit gegen sein Volk, um gegen sein durch Propheten vorhergesagtes Schicksal zu kämpfen. Atlan und seinen Begleitern blieb nichts anderes übrig, als sich mit den zahlreichen anderen Besuchern des Planeten evakuieren zu lassen.
Natürlich gaben die Menschen aus der Milchstraße nicht auf. In einer wagemutigen Aktion gelang es ihnen, erneut auf dem Planeten zu landen. Dort steht ihnen die Konfrontation mit den Prinzenkriegern bevor, und sie treffen auf ein seltsames Gebilde - es ist DER ZEITBRUNNEN...

 
Die Hauptpersonen
Sihame Die pfauchonische Prinzessin ergreift die Initiative zur Rettung des Prinzenkriegers
Atlan Der Arkonide muss sich mit wild gewordenen Robotern herumschlagen
Soner Der Pfauchone bekommt Kontakt zu einer seltsamen Welt
Trim Marath Der Para-Defensor sucht das Gespräch mit einem Pangalaktischen Statistiker

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Ins Universum lauschen ?
PR-Kommunikation: Die Risszeichnungs-Toolbox
Statistiken: Die Welt von PR - Einstiegshilfe / PR - 3.Auflage Heft 1538 / 1539
Witzrakete:
Leserbriefe: Oliver Faber / Winfried Leitschuh / Robert C.Praetzler / Bernd Janik / Oliver Stiehler / Christian Matz
LKSgrafik: Helmut Bone: Instellare Romanzustellung
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Mächtge    Orlarg     Schroeder, Startac    Schwarm    Ukkhar    Zeitbrunnen                                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
Andreas Weiß : GWALON-Klasse der Arkoniden - Extraterrestrische Raumschiffe

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: - Seiten:
Cartoon :
Reporttitel:
Reportgrafik:
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau:
Reportriss: :

Innenillustrationen

Zeitbrunnen - Sihame
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Sihame hatte Mühe, sich festzuhalten. Ein Arm Pogos lag um ihre Wespentaille, mit der anderen führte er die Zügel. Die Prinzessin war froh, dass der Umburg ihres Entführers nicht so schnell gewesen war. Sie hätte sich im scharfen Sand sämtliche Haut aufgerissen, wo sie nicht geschützt war.
Der Ritt dauerte etwas mehr als eine halbe Stunde. Dann hatten sie ihr Ziel erreicht. Der Fluss stank ätzend, aber das störte sie nicht mehr. Alles, was zählte, war, dass der Zeitbrunnen sich noch an Ort und Stelle befand.


Zeichner:  
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeichner:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



Zeicher:
Seite:
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


 

 
 
 
Inhaltsangabe

Sihame beobachtet mit aufsteigender Panik, wie sich der Turm der zehnten Stadt zur Seite neigt. Atlan ist bereits im Turm verschwunden, um die Manipulation der beiden Mutanten zu stoppen. Sollte der Turm stürzen, dann würde er mit Sicherheit die gesamte, umliegende Stadt vernichten und das wäre auch ihr Ende. Die Prinzessin entscheidet sich nicht länger auf die Galaktiker zu warten und sucht mit Eile nach einem Beförderungsmittel, das sie in die Stadt Raud'ombir bringen kann. Dort vermutet sie ihren Gemahl, den Prinzenkrieger Soner. Sihame wird schließlich fündig und kann ein altes, aber noch funktionsfähiges Fahrzeug der unterirdischen Beförderungsanlagen aktivieren. Sie verliert keine Gedanken mehr an Atlan, Startac und Trim und verlässt die zehnte Stadt.
 
Soner, der Prinzenkrieger der Speiche Kaza, hält sich tatsächlich in der Stadt Raud'ombir auf. Der Ort besitzt für ihn eine besondere Bedeutung, denn hier hat er seine Frau Sihame das erste Mal getroffen. Soner glaubt momentan das einzige Wesen auf dem Planeten Vision zu sein. Er erwartet die bevorstehende Kleine Konjunktion und will den Pangalaktischen Statistikern die für ihn wichtigste Frage seines Lebens stellen. Wird er, Soner, wirklich die Galaxis ins Chaos stürzen, wie von den Propheten vorausgesagt? Die Antwort auf diese Frage ist Soner so wichtig, dass er den Planeten Vision, für alle Pfauchonen ein heiliger Ort, mit seiner Flotte abriegeln ließ, um ganz allein den Pangalaktischen Statistikern gegenübertreten zu können. Ohne es zu beabsichtigen, hat Soner so eine überaus kritische Situation geschaffen, denn die übrigen acht Prinzenkrieger sind mit ihren Flotten herbeigeeilt und haben ihrerseits den Planeten und Soners Flotte eingeschlossen. Ein Funke genügt, um die gespannte Lage in eine Eskalation zu verwandeln, bei der erstmals in der Geschichte Pfauchonen gegen Pfauchonen kämpfen.
 
Soner, der seine Körperkräfte stark überfordert, will sich unbedingt bis zum Beginn der Kleinen Konjunktion wach halten. Dieser Marathon ohne Schlaf zehrt an seinen Kräften. Ein Versuch mit dem Pangalaktischen Statistiker Raud in Verbindung zu treten, scheitert. Es ist noch zu früh. Soner wandert ruhelos durch die umliegende Stadt und wird auf ein seltsames Phänomen aufmerksam. Mitten in der Stadt trifft er auf ein merkwürdiges, schwarzes und rundes Loch im Boden. Soner fühlt sich irgendwie von dem Phänomen angezogen und nähert sich vorsichtig der Erscheinung. Als er am Rand des Loches niederkauert und vorsichtig seine Hand in die Öffnung steckt, nimmt er eine Art mentale Botschaft auf, die ihm eine Landschaft am Rande eines Berges zeigt. Das schwarze Wabern des Loches wirkt nicht bedrohlich und so tastet Soner tiefer in die Erscheinung, bis er schließlich von ihr Verschlungen wird.
 
Der Prinzenkrieger findet sich auf einem fremden, offensichtlich weit entfernten Planeten wieder. Am Ziel befindet sich ein identisches "Loch" und der Prinzenkrieger begreift, dass es sich offensichtlich um ein Transportsystem handelt. Als er kurz die fremde Umgebung erforscht, trifft er auf ein fremdes Wesen, dessen Behausung eine Art Kontrollraum darstellt. Nach kurzer Verständigung fallen Begriffe wie Zeitbrunnen und Schwarm, mit denen Soner jedoch nichts anfangen kann. Das fremde Wesen empfiehlt dem Prinzenkrieger die Rückkehr, da sich der Zeitbrunnen bald wieder auflösen wird.
 
Auch Sihame, die auf der Suche nach Soner ebenfalls auf den Zeitbrunnen stößt, macht eine ähnliche Erfahrung. Auch die Prinzessin wird an einen fernen Ort Verschlagen und lernt Wesen kennen, die begierig nach Geschichten verlangen, bevor die Prinzessin wieder zum Planeten Vision zurückkehren darf. Schließlich finden sich beide in einer Herberge der Stadt wieder und können sich endlich in die Arme schließen. Soner, total entkräftet schläft kurz darauf in Sihames Armen ein.
 
Atlan, Startac und Trim befinden sich zur selben Zeit ebenfalls auf dem Weg nach Raud'ombir. Als sie die Stadt erreichen, spürt Trim eine starkes, mentales Feld vom Turm des Pangalaktischen Statistikers. Der Mutant schwört, das Raud sehr nahe ist und das, obwohl die Kleine Konjunktion erst ein einigen Tagen ansteht. Sihame sucht mittlerweile nach einem Ausweg für sich und Soner, der im Rahmen der Ehrgesetze gehbar erscheint. Sihame kommt zu der Überzeugung, das nur ein Ehrengericht der Prinzenkrieger die Situation lösen kann und schafft es Soner zu überzeugen. Als jedoch die übrigen Prinzenkrieger auf Vision landen, erkennt Sihame ihren schweren Fehler. Die Gesichter der meisten Prinzenkrieger sind vor Hass verzerrt und einer Einigung verschlossen. Soner hat wohl keine Chance gegenüber dem Gericht zu bestehen. Sihame ist verzweifelt und muss mit ansehen, wie sich die meisten Prinzenkrieger für die Hinrichtung ihres Mannes entscheiden. Atlan, Startac und Trim werden zur selben Zeit von einer Horde Roboter attackiert, die ihnen das Leben schwer machen. Soner selbst hat die Maschinen entsprechend programmiert, da er nach der ersten Begegnung mit Sihame entschlossen war, die Galaktiker nicht auf Vision zu dulden. Jetzt muss der Prinzenkrieger selbst um sein Leben bangen.
 
Als sich die Lage zuspitzt und Soner kurz vor der Exekution steht, erfolgt ein tief greifendes Ereignis, dass von allen Pfauchonen auf Vision und in den Schiffen des Systems vernommen wird. Der Pangalaktischen Statistiker Raud steigt von seinem Turm herab, viel früher als erwartet und unterbricht das Ehrengericht der Prinzenkrieger. Auch Atlan, Startac und Trim, die sich noch immer der ständig attackierenden Roboter erwehren müssen, nehmen die gewaltige, mentale Botschaft auf. Raud klagt die Pfauchonen an, ihren Ehrenkodex auf die Spitze getrieben und sich ihrer eigentlichen Aufgabe entfremdet zu haben. Der Gute Geist von Wassermal hat ihn gerufen und von der aktuellen Entwicklung informiert. Raud spricht eine göttliche Amnesie aus und entbindet somit alle Pfauchonen von ihren Ehrenschulden. Auch Soner ist damit nicht mehr angeklagt. Die Pfauchonen sollen fortan nur noch ehre damit erwerben, den Göttern und den Geschöpfen in Wassermal zu dienen. Dann verlässt Raud wieder die Szenerie. Doch nicht alle Prinzenkrieger können sich sofort auf die neue Situation einstellen. Soner muss in Notwehr den Prinzenkrieger Orlag töten, der unfähig ist, von seinem Hass abzulassen.
 
Als Trim dem Pangalaktischen Statistiker folgt und einen weiteren Kontaktversuch unternimmt, verkündet Raud eine zweite Botschaft. Er kündigt an, dass die kleine Konjunktion um zehn Tage verschoben wird. In fünfzehn Tagen, ab dem aktuellen Datum gerechnet, komme es anstelle dessen zu einer Großen Konjunktion. Raud befiehlt weiter, das die SOL mit ihrer gesamten Besatzung zu diesem Termin auf Vision anwesend sein muss. Bis das Ereignis stattfindet, darf das Schiff das System nicht mehr verlassen. Atlan fügt sich dem Befehl und die Situation um Vision entschärft sich innerhalb kurzer Zeit. Vor allem die jungen Prinzenkrieger können sich schnell auf die Forderungen Rauds einstellen. Da momentan nur acht Prinzenkrieger am Leben sind und die Zahl acht von allen Pfauchonen als Unglückszahl gefürchtet wird, ernennen sie Sihame zur Herrin der Nacht, um den getöteten Orlag vorübergehend zu ersetzen.

 
Rezension

"Göttliche Amnestie" - au weia!!! Ich fand es nicht ganz einleuchtend, daß Soner a) seine Gemahlin nach allem, was vorgefallen ist, gleich akzeptiert und b) seine ganzen Bemühungen nach ein paar Worten von Sihame selbst ad absurdum führt, indem er sich dem Ehrengericht stellt. Das paßt alles nicht so ganz zusammen. Und immer wieder der Gute Geist von Wassermal als "Deus ex machina". Das nervt allmählich!
 

Johannes Kreis  

   
Inhaltsangabe 2

Als der zehnte Turm der Pangalaktischen Statistiker aufgrund der Manipulationen Trim Maraths zu kippen droht, ergreift die allein draußen zurückgebliebene Sihame die Flucht. Es gelingt ihr, eine unterirdische Rohrbahn zu aktivieren, die sie sogar zu ihrem gewünschten Ziel, der Stadt Raud'Ombir, bringen wird. Sihame nimmt als sicher an, dass Soner sich in dieser Stadt aufhält, weil sie sich dort zum ersten Mal begegnet sind. Soner ist tatsächlich in der genannten Stadt. Es ist sein Ziel, die Pangalaktischen Statistiker zu fragen, ob das ihm von den Pfauchonischen Propheten vorausgesagte Schicksal wirklich unausweichlich ist. Sein Überfall auf Vision hatte nur den Zweck, ihm ungestörten Zugang zu den Statistikern zu ermöglichen.
 
Um die Kleine Konjunktion nicht zu verpassen, hält Soner sich künstlich wach. Bei einer seiner ziellosen Wanderungen fällt ihm ein schwarzes, rundes Loch mitten in der Straße auf, das so aussieht, als wäre ein Stück aus der Realität herausgestanzt worden. Soner beugt sich ein wenig zu tief in das Loch und findet sich plötzlich auf einer fremden Welt wieder – er ist in einen Zeitbrunnen gestürzt.
 
Wenig später, nachdem Soner bereits wieder zurückgekehrt ist, betritt auch Sihame den Zeitbrunnen. Sie landet auf einer ganz anderen Welt als ihr Gatte. Von beiden Welten aus kann man einen Schwarm erkennen. Endlich begegnen Sihame und Soner sich, und es folgt eine frohe Wiedervereinigung. Sihame macht Soner das Unrecht seines Handelns klar und überredet ihn, sich dem Ehrengericht der Prinzenkrieger zu stellen. Soner nimmt umgehend Kontakt zu seinen acht ehemaligen Kollegen auf. Es zeigt sich jedoch schnell, dass das Urteil bereits gefällt wurde – Soner soll wegen seines unehrenhaften Handelns getötet werden.
 
Atlan, Startac Schroeder und Trim Marath treffen ebenfalls in Raud'Ombir ein. Marath dringt in den Turm des Pangalaktischen Statistikers Raud vor und stellt fest, dass der Statistiker bereits auf dem Weg nach unten ist. Trim erhält mentalen Kontakt zu der rätselhaften Wesenheit und stellt ihr die drei Fragen der SOL-Agenda, erhält aber keine direkte Antwort. Dann muss er den Turm wieder verlassen. Atlan geht zwischendurch auch noch probeweise durch den Zeitbrunnen.
 
Die drei Galaktiker müssen sich wenig später gegen eine von Soner programmierte Roboterhorde wehren. Sie müssen mit ansehen, wie die Prinzenkrieger sich auf Soners Hinrichtung vorbereiten. Letztlich kommt es aber doch nicht so weit, denn der Statistiker Raud greift auf Veranlassung des Guten Geistes von Wassermal ein. In einer überwältigenden mentalen Botschaft spricht er eine Göttliche Amnestie aus. Alle Pfauchonen, auch Soner, werden von sämtlichen Ehrenschulden befreit. Die Pfauchonen sollen künftig nicht mehr nach dem erstarrten Ehrenkodex leben. Soner muss aber doch noch kämpfen, denn der Prinzenkrieger, Orlag, wollte ihn trotz der Amnestie töten. Dann ist Soner vollständig rehabilitiert, die (ohnehin falsche) Prophezeiung geht nicht in Erfüllung.
 
Es folgt eine zweite Botschaft des Statistikers: Anstelle der Kleinen Konjunktion soll es einige Tage später zu einer Großen Konjunktion kommen. Alle Statistiker werden gleichzeitig von ihren Türmen steigen. Die SOL erhält den Befehl, bis dahin im System des Planeten Vision zu bleiben. Atlan ist zwar nicht glücklich darüber, weil er sich nicht gern zu etwas zwingen lässt, letztlich deckt der Befehl sich aber doch mit seinen Interessen, und so fügt er sich.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Ins Universum lauschen ?

Nachdem auf dem Planeten Vision ein zehnter Turm gefunden, in diesem jedoch kein weiterer Pangalaktischer Statistiker angetroffen wurde, stellt sich mehr denn je die Frage, welche Funktion diese Gebilde denn nun genau haben und welcher Zusammenhang mit den Fähigkeiten der Statistiker besteht, ins Universum zu »lauschen«. Denn dass ein solcher gegeben sein muss, lässt sich nach den Erlebnissen von Trim Marath, Startac Schroeder und Atlan schwerlich leugnen. Der zehnte Turm wurde offenbar schon vor langer Zeit verlassen. Umso erstaunlicher ist es, dass Trim allein durch bloße Konzentration eine Art »Resonanz« hervorruft und in der Lage ist, das riesige Gebilde zu bewegen. Zumindest die Steuerung des Kippvorgangs reagiert auf ihn. Es darf angenommen werden, dass nicht nur die Steuerungsmechanismen auf paramechanischer Technologie basieren, sondern dass auch weitere Funktionen im »Hyper-Psi«-Bereich des hyperenergetischen Spektrums angesiedelt sind. Die berggroßen Türme überragen als schlanke Spitzkegel die übrige Landschaft. Von fünfhundert Metern Basisdurchmesser verjüngen sie sich bis in dreitausend Meter Höhe auf nur mehr achtzig Meter Durchmesser; die »Spitze« verbirgt sich in einer dünnen, wie Dampf wirkenden Wolkenschicht. Die Turmoberfläche ist bucklig und erinnert an porösen, sandsteinfarbenen Tuff. Erst dreißig Meter über dem spiegelnden Platz gewinnt das Material Festigkeit, bei zwanzig Metern Höhe erscheint es halb transparent. Ab zehn Metern Höhe ist eine Verfestigung des leicht flimmernden Feldes zu erkennen, auf dem der Turm schwebt. Als zentrale Achse durchdringt der Schacht den Turm, an dessen Spitze sich normalerweise der Statistiker befindet. Im Falle des leeren zehnten Turms erfolgt eine transmitterähnlicheVersetzung in einen fünf Meter hohen und zwanzig Meter durchmessenden »Kontrollraum« Neben den obligatorischen Schaltpulten, Displays und Projektoren fällt das an ein halbiertes Ei erinnernde Gebilde auf, bei dem es sich offensichtlich um eine Art Konservierungs- oder Stasisanlage zu handeln scheint.
 
Größe und Passform des »Lagers« deuten auf einen menschenähnlichen, zumindest ungefähr menschengroßen Körper hin. Ob es ein Statistiker war, der hier einmal gelegen haben muss, ist noch unklar - doch die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß und damit auch die, dass es sich bei ihnen um körperliche Wesen handelt, welche dann ihr mentales Potenzial ebenso nutzen wie die Möglichkeiten derTürme. Da nach aller Logik sämtliche Türme auf beweglichen Feldern gelagert sind, die Gesamtkonstruktion überdies einer »Parabolantenne« ähnlich ist, dürfte das Kippen dazu dienen, die notwendige Feinjustierung herzustellen. Soweit wir bislang wissen, beobachten die Statistiker Ereignisse von kosmischer Bedeutung, mindestens in diesem Bereich des Universums. Eine Begrenzung ihrer Reichweite ist nicht bekannt. Besteht also ein spezielles Interesse an einem bestimmten Ereignis, lassen sich die Türme zu einer einzigen Empfangsantenne gruppieren. Oder - auch diese Alternative erwägt Atlan - die Türme werden stattdessen zu einem Senderzusammengeschlossen. Körperlich passiv, geistig und paranormal aber hochaktiv, darüber hinaus von der besonderen Technik der Türme unterstützt. Es ist zwar bislang nur Spekulation, aber die Fähigkeiten der Statistiker scheinen einem so genannten Zerotraum zumindest verwandt zu sein. Sogar hinsichtlich des »belauschten« oder angezapften Mediums können wir Vermutungen anstellen. Spätestens seit den Netzgängern ist bekannt, dass das Universum vom »Psionischen Netz« durchzogen ist. Die Reaktion DORIFERS hat es zwar in dessen Einflussbereich verändert, so dass es von den Netzgängern einerseits und von der Enerpsi-Technik andererseits genutzt werden konnte, aber unabhängig davon existiert dieses Netz auch im übrigen Universum (die Querionen konnten und können es beispielsweise auch außerhalb der DORIFER-Sphäre nutzen).
 
Wenn wir nun annehmen, dass sich sämtliche Ereignisse - die Reaktionen und Handlungen von Lebewesen im kleinen wie auch die »rein mechanischen« Abläufe von Galaxien, Sternen, Planeten und allem anderen im großen Maßstab-in diesem psionischen Geflecht widerspiegeln oder ihr hyperphysikalisches Äquivalent haben, ist die »Informationsquelle« der Pangalaktischen Statistiker deutlich weniger geheimnisvoll, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Diese Annahme ist keineswegs weit hergeholt, da es diesen interaktiven wie auch informellen Austausch erwiesenermaßen über die Psionischen Informationsquanten (Psiqs) und Messenger der Kosmonukleotide des Moralischen Kodes gibt. Wenn wir überdies noch die in den Kosmonukleotiden »generierten« Welten der Wahrscheinlichkeit berücksichtigen und den Statistikern einen Einblick in diese. Bereiche zugestehen, gewinnt die Umschreibung »Pangalaktische Statistiker« noch eine ganz andere Bedeutung. Bleibt letztlich die Frage, in welchem Umfang dieses »ins Universum lauschen« stattfindet oder überhaupt stattfinden kann. Immerhin ist die Ausdehnung des Standarduniversums kein »Klacks«, in Hunderten Milliarden Galaxien gibt es abermals Hunderte Milliarden Sterne, Planeten und Myriaden von Lebewesen. Wenn man nicht von kompletter Reizüberflutung in einem kaum noch vorstellbaren Ausmaß ausgehen will, muss eine Selektion stattfinden, eine Konzentration auf Ereignisse ab einem gewissen »Schwellenwert« vielleicht. Oder die Statistiker nehmen - wie die Beweglichkeit der Türme zeigt - gezielt bestimmte Regionen »unter die Lupe«. Wie auch immer. Die in den Mediotheken der Statistikerstädte eingelagerte Wissensmenge ist zweifellos immens, doch selbst sie bleibt, auf das Standarduniversum als Ganzes bezogen, letztlich ohne Zweifel nur ein winziges Bruchstück! Etwas anders anzunehmen hieße, die Statistiker deutlich zu überschätzen

Rainer Castor

   
NATHAN