Nummer: 2040 Erschienen: 26.09.2000   Kalenderwoche: 39 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Der Galaktische Mediziner
Zheobitt ist ein Ara - er verfolgt eine unmögliche Mission
Susan Schwartz     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Thantur-Lok   Solsystem            
Zeitraum: November 1303 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 02040
Ausstattung:  Report Nr.320 mit Datenblatt
Anmerkungen: 
Enthalten in Edition Terrania Band 11
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Spätestens nachdem die Truppen des Kristallimperiums den offiziell selbständigen, aber mit der Liga Freier Terraner verbündeten Planeten Ertrus besetzt haben, warten die Bewohner der Milchstraße auf den Ausbruch eines großen galaktischen Krieges. Doch nach wie vor schrecken Perry Rhodan und die Führung der Liga davor zurück; ein offener Konflikt mit Arkon würde Milliarden von Todesopfern kosten und die Milchstraße in ein Schlachtfeld verwandeln.
Die Terraner setzen deshalb im Sommer und Herbst des Jahres 1303 NGZ auf geheimdienstliche Vorstöße und Diplomatie. Der Versuch von Julian Tifflor, dem Residenz-Minister für Liga-Außenpolitik, in der Eastside der Galaxis ein Bündnis mit den Blues-Nationen zu schmieden, ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Dabei weiß niemand außer den Teilnehmern der Geheimkonferenz, was auf dem abgeschiedenen Planeten Santanz wirklich geschehen ist ...
Für die Terraner gibt es zu allem Überfluß ein weiteres Problem: Es bezieht sich auf die jungen Monochrom-Mutanten, die sich in eine Stadt in den Anden zurückgezogen haben. Dort warten rund 35.000 junge Menschen auf ihren Tod, dem sie auf ihre Weise entgegenwirken wollen.
Mit Zheobitt tritt ein Mann auf den Plan, der den Mutanten helfen könnte, wenngleich nicht aufgrund seines eigenen Wunsches. Zheobitt ist DER GALAKTISCHE MEDIZINER ...

 
Die Hauptpersonen
Zheobitt Der Galaktische Mediziner bekommt eine unlösbare Aufgabe
Zwergmaus Der Mann vom Planeten Hoff ist der persönliche Chronist des Mediziners
Kreyfiss Der Blender vom Planeten Ariga wird zum Retter in der Not
Nagriol Der Lordmeister sucht einen Nachfolger für sein Amt
Irkani Thrada Die Stellvertrterin des Lordmeisters liebt Intrigen und Gift

Allgemein
Titelbildzeichner: Ralph Voltz
Innenilluszeichner: Alfred Kelsner   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Die Zunft der Mantarheiler
PR-Kommunikation: PR-FanZentrale: Edition SOL - Völkerdatenblätter
Statistiken:
Witzrakete: Harry M.: Kontakt-Knilch - Die irre Adresse (im Report)
Leserbriefe: Gerhard Petzhold / Maurice Hasenpusch / Elisabeth Schaller / Bea Moor / Oliver Nink / Andreas Stehr / Michael Stadlmair / Peter Raunecker / Martin Knull
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Aralon    Ara-Raumschiffe     Aras    GAVÖK    Golteinheiler    Mantarklinik    Sjad-See                                           
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 320 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops - der Außerirdische (Folge 192) / Harry M.: Kontakt-Knilch - Die irre Adresse
Reporttitel: Report-Intro (Hubert Haensel) / Dieter Bohn: Terranische Freizeiteinrichtungen - XMPL-Tempel / Klaus N.Frick: Bebilderte Welten 6
Reportgrafik: Alexnader Braccu: Herzliche Grüße aus Andromeda
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen Oktober 2000
Reportriss: Georg Joergens : Die Technik der Solaren Residenz Teil 1 - Der Transport-Transmitter

Innenillustrationen

Impressionen - Zheobitt (u. ZENTRIFUGE)
Zeichner:  Alfred Kelsner  
Seite:9
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


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© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Zheobitt ist ein legendärer Galaktischer Mediziner und Kommandant des privaten Medo-Schiffes ZENTRIFUGE. Wie alle Aras ist auch Zheobitt extrem hager, besitzt den eiförmig verlängerten Schädel seines Volkes und ist ein Albino mit fast farbloser Haut und roten, vom Blut gefärbten Augen. Zheobitt wie auch sein Schiff die ZENTRIFUGE sind überall in der Milchstraße bekannt und geachtet. Zheobitt gilt als einmalige Kapazität in seinem Fach, aber auch als ein gerissener Geschäftsmann. In seiner Begleitung befindet sich »Zwergmaus«, ein kleiner humanoider vom Planeten Hoff. Einst von terranischen Siedlern abstammend, haben sich die Menschen vom Planeten Hoff in den letzten 3000 Jahren durch den Einfluss ihrer Umwelt verändert. »Zwergmaus« ist nur etwa 1,20 Meter groß und weißt eine starke Körperbehaarung auf. Zheobitt hat »Zwergmaus« bei sich aufgenommen um seine Memoiren für ihn niederzuschreiben. Die Besatzung der ZENTRIFUGE hat sich nach und nach gebildet und wurde während der vergangenen Reisen immer mehr aufgestockt. Der Kommandant ist ein Springer mit dem Namen Kalem-Hre. Zum Wissenschaftsstab gehören 55 Aras, sowie weitere Koloniale aus dem Einflussbereich des Kristallimperiums. Zheobitt, der schon lange auf eine Ehrung seiner Verdienste hofft, wird plötzlich von der Hauptwelt der Galaktischer Mediziner angefunkt und nach Aralon gebeten, wo die Zada-Meister persönlich prüfen möchten, ob er in ihre Reihen aufgenommen werden kann. Für Zheobitt ist das gleichbedeutend mit der höchsten Auszeichnung. Bisher fand Zheobitt hauptsächlich bei den Arkoniden die gesuchte Anerkennung, vor allem als er Sargor von Progeron mit seinem medizinischen Können das Leben rettete. für diesen Verdienst bekam Zheobitt ein Honorar von 26 Millionen Chroners, das er hauptsächlich in die Ausstattung der ZENTRIFUGE investierte.
 
 
Auf Aralon wird Zheobitt von dem uralten Meister Nagriol empfangen. Die Vorstellung als Aspirant vor dem Gremium läuft nach bestimmten Regeln ab. Bevor Zheobitt endgültig in den Kreis der Meister aufgenommen wird muss er eine schwierige Aufgabe, eine Art Prüfung absolvieren. Zheobitt fühlt sich allen möglichen Prüfungen gewachsen und bleibt gelassen. Erst als Nagriol die Art der Prüfung präzisiert, gefriert Zheobitts Gesichtsausdruck zu einer Maske.  Er soll den Exodus der Monochrom-Mutanten verhindern! Zheobitt, der äußerlich völlig ruhig bleibt ist innerlich jedoch tief aufgewühlt. In seinem Innern glaubt der Ara das die gestellte Aufgabe unlösbar ist, trotzdem nimmt er die Herausforderung an. Als Meister Nagriol später Zheobitt privat aufsucht, gesteht ihm der alte Meister das er auf der Suche nach einem Nachfolger ist und ihn ausgewählt hat. Zuerst muss Zheobitt jedoch die gestellte Aufgabe erfüllen.
 
Am selben Abend erhält Zheobitt völlig unerwarteten Besuch von Irkani, ebenfalls eine Ara aus dem Kreis der  Zada-Meister, die ihn mit ihren weiblichen Reizen verführen und für eine zukünftige Allianz gewinnen möchte. Zu ihrem großen Entsetzen stellt Irkani fest, das sie mit ihrer erotischen Ausstrahlung bei Zheobitt nicht landen kann, denn der Galaktische Mediziner hat sich mit einer Selbstoperation die männlichen Keimdrüsen entfernt. Die Ara ist fassungslos und Zheobitt überaus erheitert, denn er hat die Absichten Irkanis gleich durchschaut.
Zheobitt beginnt bald darauf mit seinen Recherchen und sichtet alles Material das ihm über die Monochrom-Mutanten zur Verfügung steht.
 
Terra, 5. November 1303 NGZ: Perry Rhodan ist erst vor kurzem von der Schlacht um Ertrus zurückgekehrt. Sein Blauer Galornenanzug ist schwer beschädigt und funktionsunfähig. Rhodan plagen viele Sorgen vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklung in der Milchstraße und so trifft ihn eine Funkbotschaft von Aralon, der Welt der Galaktischer Mediziner, völlig unvorbereitet. Ein Ara namens Zheobitt bittet um eine Audienz und stellt eine Heilung der Monochrom-Mutanten in Aussicht. Rhodan erwidert den Anruf fast augenblicklich und bittet Zheobitt zu einem 4 Augen Gespräch in die Solare Residenz.
 
Das Gespräch mit Rhodan verläuft für Zheobitts Verständnis überraschend unbürokratisch und direkt. Rhodan nimmt das Hilfsangebot an und verspricht Zheobitt, der um eine Besuchserlaubnis für Para-City bittet, jede nur erdenkliche Unterstützung. Zheobitt kehrt noch einmal kurz nach Aralon zurück um sich auf seine Aufgabe vorzubereiten. Dort entgeht er nur knapp einem Mordanschlag von Irkanis, der mit einem Kontaktgift ausgeführt wird.
 
Als Zheobitt nach Terra zurückkehrt erfährt er von Rhodan das sich die Mutanten abgeschottet haben und keine Fremden in ihrer Stadt dulden. Als Zheobitt mit seinem Schiff unweit von Para-City landet, meldet sich Moharion Mawrey und vermittelt ein Gespräch mit Koo Parkinson, der den Ara unbedingt mit "Lucky" bekannt machen will......

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Anfang November 1303 NGZ empfängt der 70-jährige Ara Zheobitt die Aufforderung, die Zada-Meister auf Aralon aufzusuchen, weil er in ihren Kreis aufgenommen werden soll. Nach seinem Empfinden kommt dieser Ruf viel zu spät, denn Zheobitt hält sich für den bedeutendsten Mediziner der Gegenwart.
 
In der Tradition der Galaktischen Mediziner ist die Medizin für Zheobitt, der einen Stab von 55 Aras beschäftigt, zunächst einmal ein Mittel, um Geld zu verdienen. Sein Ehrgeiz, dem göttlichen Mo nachzueifern, ist aber so groß, dass er immer wieder finanzielle und persönliche Risiken eingegangen ist, um neue Heilverfahren zu entwickeln. Seinen eigenen Körper hat er durch Selbstoperationen so modifiziert, dass er zu einem perfekten medizinischen Instrument geworden ist. Implantierte Laserstrahler geben seinen Augen eine eigene Leuchtkraft, gentechnisch erzeugte Rezeptoren ermöglichen es ihm, den Geruch ausgewählter, medizinisch relevanter Substanzen wahrzunehmen, und die Finger der linken Hand hat er durch kleinere, gentechnisch modifizierte Replikate mit langen Kunststoffnägeln ersetzt, um sie zu idealen Operationswerkzeugen zu machen.
 
Zheobitt wird stets von einem kleinen, buckligen Mann vom Planeten Hoff in Horstmanns System begleitet, den er Zwergmaus nennt. Er dient dem eitlen Ara als Chronist seiner Glanztaten, aber auch als Gesprächspartner. Der zweite ständige Begleiter ist der Blender Kreyfiss. Das vom Planeten Ariga stammende Tier hat Zheobitt durch zahlreiche Eingriffe in einen wandelnden Bioreaktor verwandelt, der Pharmaka und biomechanische Nanoroboter produzieren kann.
 
Nach Erhalt der Nachricht gibt Zheobitt an Kalem-Hre, den Kommandanten seines Medoschiffes ZENTRIFUGE, den Befehl, Aralon anzufliegen. Die 200 Meter durchmessende Halbkugel trägt auf der ebenen Schnittfläche fünf 30 Meter hohe Reaktoren zur Herstellung biologisch-medizinischer Substanzen. Neben dem Springerabkömmling gehören der Besatzung dessen Stellvertreterin Harssa, eine Hektonerin, und der Zaliter Cuyltan an. Dazu kommt noch der blauhäutige Thekum.
 
Im Mantar-Zada-Saal der Mantarklinik, die auf Aralons Kontinent Rotrom viele Quadratkilometer bedeckt, wird Zheobitt am 3. November von dem uralten Lordmeister Nagriol, dessen Stellvertreterin Irkani Thrada sowie von Oclu-Gnas, Buat-Creh, Miag-Xorua, Zeyl Jaxi, Zhusmoh, Zhonugu, Atje-Svok und Zurak-tha, den acht anderen Zunftmeistern, empfangen. Sie ernennen ihn zum Laktroteii-Aspiranten des Mantar-Zada und stellen ihm als Bewährungsprobe die Aufgabe, die Monochrom-Mutanten vor dem Eintreten des Massensterbens zu heilen (die Aras haben die Tradition der Goltein-Heiler übernommen, die zu Atlans Jugendzeit sehr aktiv und beliebt waren. Nach dem Maahkkrieg versiegte ihre Kunst, bis die Aras sie wieder aufnahmen).
 
Unter vier Augen teilt Nagriol ihm anschließend mit, dass er Zheobitt zu seinem Nachfolger auserkoren habe. Thrada, die ebenfalls die Nachfolge anstrebt, versucht, Zheobitt zu verführen, um ihn in ihrem Sinne lenken zu können. Sie muss jedoch feststellen, dass sich der Mediker vor einigen Jahren selbst kastriert hat, um sich vor derartigen Anfechtungen zu schützen.
 
Unverzüglich beginnt Zheobitt, auf Aralon Informationen über die Monochrom-Mutanten zusammenzutragen, und nimmt Kontakt mit Terra auf. Dort empfängt ihn Perry Rhodan am 6. November in der Solaren Residenz. Zheobitt ist von dem Unsterblichen fasziniert und gibt all seine Ressentiments auf. Auch Rhodan ist von dem Ara beeindruckt und verspricht, sich bei Moharion Mawrey für eine Besuchserlaubnis in Para-City einzusetzen.
 
Zurück auf Aralon, geht Zheobitt daran, seine Datensammlung zu sichten. Doch die gedemütigte Thrada hat das Material mit einem Kontaktgift auf Chimoxen-Basis versehen. Zwergmaus stirbt, und Zheobitt überlebt nur, weil er in letzter Minute aus Kreyfiss' Zitzen ein Gegenmittel entnehmen kann. Als die stellvertretende Lordmeisterin, die die Szene beobachtet, ihn mit eigener Hand töten will, durchschneidet er ihr mit den Skalpell-Klingen seiner linken Hand die Kehle.
 
Noch am 8. November fliegt die ZENTRIFUGE wieder ins Solsystem und landet nahe dem Schutzschirm, der Para-City umgibt. An einer Strukturlücke wird der Ara von Mawrey erwartet, die ihn zu Koo Parkinson führen will.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Die Zunft der Mantarheiler

Wer sich näher mit den Hintergründen und Ursprüngen des als »Galaktische Mediziner« umschriebenen Volkes der Aras beschäftigt, muß schon recht tief in die Vergangenheit vorstoßen: Um 17.000 vor Christus traten erstmals jene schweren, galaxisweiten, die Raumfahrt behindernden Hyperstürme in Erscheinung, die schließlich in die als Archaische Perioden bezeichnete Epoche mündeten, in denen die Kontakte zwischen den Welten abbrachen, weil nahezu die gesamte 5-D-Technik lahmgelegt war. Das Abflauen der aus dem Galaktischen Zentrum hervorbrechenden Hyperstürme um 16.000 vor Christus bedingte, daß etwa ab 3760 da Ark die arkonidische Raumfahrt fast vom Niveau »Null« wieder von neuem beginnen mußte. Hauptantrieb war hierbei die Ausbreitung der Nomadenkultur der Iprasa-Arkoniden nach dem Motto: »Das All kennt keinen Horizont.« Zunächst bereisten die im Matriarchat lebenden Raumnomaden, aus denen durch eingeheiratete Mitglieder des Arkonadels die »Clans des Raumnomadenadels« entstanden, den Kugelsternhaufen mit ihren Großraumschiffen und den aus Asteroiden erbauten Handels- und Wohn-Habitaten. Später stießen sie weit Richtung »Nebelsektor« vor - so genannt, weil von der Position Thantur-Loks aus die Milchstraßenhauptebene als nebelhaftes Sternenmeer wirkte.
 
Von einem um 13.500 vor Christus in die Umlaufbahn des Planeten Archetz, dem fünften der Sonne Rusuma, eingeschwenkten Habitat erfolgte die Besiedlung der Hauptwelt der Galaktischen Händler. Aus den Nachkommen, die wiederum als Händler lebten und ihrerseits dem nomadenhaften Drang folgten, entstanden schließlich die Mehandor, nun jedoch rein patriarchalisch organisiert. Die Aras wiederum gingen aus einer Springer-Sippe hervor, die sich auf den Handel mit pharmakologisch wichtigen Spezialchemikalien, Arzneimitteln, Toxinen und ursprünglich auch exotischen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten spezialisiert hatte. Nicht zuletzt aus Furcht vor der Gefährlichkeit dieser Waren wurde diese Sippe von den anderen Springern gemieden, aus der aufgrund des eingeschränkten Genpools recht schnell die körperlich schmächtigeren und gesundheitlich anfälligeren Aras hervorgingen. Die Raumnomaden- und Händlertradition bestand bei ihnen fort, wenn auch unter dem besonderen Aspekt der Biomedizin, Bakteriologie, Virologie, Genetik und allen damit verbundenen Wissenschaftsgebieten. Den merkantilen Interessen entsprechend war und ist für die Aras Heilung von Krankheiten stets auch Geschäft; statt von »Patienten« sprechen sie im Regelfall nur von »Klienten«. Im Laufe der Zeit entstanden eine ganze Reihe von Forschungs- und Klinikwelten, von denen das um 3500 vor Christus eingerichtete Haupt-Klinikzentrum von Aralon, nur 38 Lichtjahre von Arkon entfernt, schließlich die größte Bedeutung erlangte, so daß viele darin fälschlicherweise die Ursprungswelt der Aras sahen und sehen.
 
Die Zunft der elitären Mantarheiler - das Mantar-Zada - als Betreiber der berühmten Mantarklinik des Kontinents Rotrom war hierbei Vorreiter: Zunft-Meister, Zada-Laktroteii, hatten in der ihnen eigenen und verfremdeten Art die Tradition der um 10.500 da Ark letztmals in Erscheinung getretenen Golteinheiler des Planeten Perpandron aufgegriffen und neu belebt (ATLAN 228 ff.). Schon diese, als »Ärzte der Seele« umschrieben, beriefen sich in verbrämter Weise auf den »Weisen Mantar«, was uns wiederum zur Person des Bauchaufschneiders von Imperator Barkam I. führt, zu Mantar da Monotos. Worin lag aber nun die Besonderheit dieses um 15.600 vor Christus lebenden Arkoniden, daß sich neben den Golteinheilern sogar die Aras auf ihn bezogen? Haupttriebfeder der Ara-Forschung war und ist das Bestreben, die letzten Rätsel des Lebens zu lösen; Langlebigkeit, besser noch Unsterblichkeit hierbei unter anderem das Ziel, das sie zeitweise mit ihrem »Unsterblichkeitsserum« sogar erreichten (siehe PR-Computer 1968, ATLAN-Buch 14).
 
»Ewiges Leben« ist der Traum fast aller sterblichen Wesen, im besonderen jedoch einer, der sehr intensiv in der Überlieferung der Arkoniden und der aus ihnen hervorgegangenen Völker eine Rolle spielte. Hintergrund war hierbei die von Ungezählten betriebene Suche nach einer »Welt des Ewigen Lebens« - sie führte Kerlon wie Crest zur Erde und hatte, wie wir wissen, mit Blick auf die Kunstwelt Wanderer der Superintelligenz ES mehr als nur ein reales wie berechtigtes Körnchen Wahrheit. Genau wie später die Terraner waren auch die Arkoniden einmal ein von ES »bevorzugtes« Volk; für sie war der legendäre Planet Zhygor die Kontaktstelle - und es gab eine ganze Reihe von Imperatoren und ihrer Vertrauten, die in den Genuß von Zellduschen und der damit verbundenen Langlebigkeit kamen. Im Gegensatz zur Praktik eines Perry Rhodans der Frühzeit des Solaren Imperiums fiel bei den Arkoniden das Wissen um diese Dinge jedoch stets unter strikteste Geheimhaltung, ging schließlich sogar wieder ganz verloren. Der breiten Masse bekannt waren nur die ausgeschmückten und schwer überprüfbaren, zu Legenden und Mythen ausgewachsenen Gerüchte. Daß sich dennoch in gewissen Kreisen konkreteres Wissen erhielt, wird durch die Tradition der Mantarheiler deutlich: Mantar da Monotos war einer dieser zellgeduscht-langlebigen Arkoniden, überdies ein genialer Mediziner, der nicht umsonst zum Leibarzt und Kristallmeister seines Imperators avancierte. Klangvolle Namen wie Sogmanton Agh'Khaal, der nach dem legendären Arbaraith suchte und die nach ihm benannte Barriere entdeckte, der Paraphysiker Belzikaan oder die in die Sagenwelt von Hiaroon als »die Barmherzige« eingegangene Arkanta Chariklis verbinden sich mit der Herrschaftszeit Barkams I.
 
Mag sein, daß die Mantarheiler des Jahres 1303 NGZ außer dem Namen nicht mehr viel mit diesen Ursprüngen gemeinsam haben - daß sie sich aber darauf beziehen, sollte nachdenklich stimmen

Rainer Castor

   
NATHAN