Nummer: 2035 Erschienen: 22.08.2000   Kalenderwoche: 34 Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Exodus der Herzen
Atlan auf Auroch-Maxo-55 - eine Wasserwelt steht vor dem Untergang
Uwe Anton     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Auroch-Maxo-55   Segafrendo            
Zeitraum: 18. Jahrmillion v. Chr.
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 02035
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Enthalten in Edition Terrania Band 9
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Nach wie vor ist die SOL mit ihrer Besatzung in der Vergangenheit gestrandet, nach wie vor gibt es für das alte Generationenraumschiff keine Möglichkeit zur Rückkehr in die Gegenwart. Durch einen Abgrund von 18 Millionen Jahren von ihren Gefährten in der heimatlichen Milchstraße getrennt, müssen Atlan und seine Begleiter in der Galaxis Segafrendo um ihr Überleben kämpfen.
In Segafrendo tobt seit über tausend Jahren ein fürchterlicher Krieg. Die mörderischen Mundänen haben die friedliche Kultur der Galaktischen Krone so gut wie zerstört; es kann sich nur noch um wenige Jahre handeln, bis die Invasoren die Galaxis komplett beherrschen. Und die Menschen an Bord der SOL wissen, daß sie in diesen Konflikt praktisch nicht eingreifen können. Das ist auch nicht ihre Aufgabe. Bevor das Raumschiff in die Vergangenheit geschleudert wurde, erhielt die Besatzung einen Auftrag der Superintelligenz ES: Man müsse nach Auroch-Maxo-55 fliegen, um von dort einen Kym-Jorier zu bergen. Gelinge das nicht, drohe der Untergang der Menschheit.
Den Planeten Auroch-Maxo-55 hat man mittlerweile gefunden. Er liegt im Zentrum einer Dunkelwolke und wird von Zigtausenden von Mundänen-Raumschiffen gesucht. Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis es über der Wasserwelt zur Konfrontation von Galaktikern und Mundänen kommt. Und dazu droht nun auch noch der EXODUS DER HERZEN ...

 
Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide erfährt die Geheimnisse der Inzaila
Ronald Tekener Der Smiler zieht in eine Schlacht
Paumyr Die Pflanzenintelligenz sucht ihre Bestimmung
Jamaske Das Biogramm wird zur Botin
Runrick Der Mun-2 trifft auf seine achte Welt

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Quo Vadis, SOL ?
PR-Kommunikation: Perry Rhodan Tage Rheinland-Pfalz
Statistiken:
Witzrakete:
Leserbriefe: Christopher Kirschberg / Michael Hippa / Michael Stadlmair / Arno Seng / Michael Wuttke / Martin
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Alshma Ventor    Inzaila     Jamaske    Provcon-Faust    Tzan'dhu    Vincraner                                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
Mark Fleck : Kriegsleichter der Mundänen - Extraterrestrische Raumschiffe

Journal

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Innenillustrationen

Impressionen - Wasserwelten
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:47
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


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Inhaltsangabe

Paumyr, die älteste von insgesamt 19 Pflanzenexistenzen auf Auroch.Maxo-55, weiß das mit der Ankunft des blauen Walzenschiffs das Schicksal des Planeten besiegelt ist. Die 19 Inzaila, die als schwimmende Pflanzeninseln über den Ozean von Auroch-Maxo-55 treiben, haben längst die Mentalität und Absichten der Mundänen durch das psionische Geflecht, mit dem sie die Silberwolke durchdringen, erkannt. Die Lage scheint aussichtslos, da erfassen die Sinne der Pflanzenintelligenzen die SOL. Paumyr und die anderen Inzaila spüren, dass die SOL von einer freundlichen Aura umgeben ist. Voller Hoffnung entsendet Paumyr seine Botin Jamaske, ein Bioprogramm das einer Rautak nachgebildet ist. Jamaske materialisiert an Bord des Hantelschiffes und bittet um Hilfe. Atlan ist sofort von der Erscheinung der Rautak fasziniert. Der Arkonide weiß das die Zeit drängt und lässt das Schiff von Jamaske zum Planeten lotsen.
 
Nur noch 9 Stunden haben die Galaktiker Zeit den Auftrag von ES auszuführen. Als der Wasserplanet plötzlich vor der SOL auftaucht, messen die Galaktiker sofort eine kreisförmige, hyperenergetische Zone am Südpol des Planeten an, auf die 19 überwucherte Pflanzeninseln zusteuern. Die Zone weist einige Merkmale eines Giganttransmitters auf, ähnlich den alten Sonnentransmittern der Lemurer. Als die SOL sich dem Planeten genug genähert hat, spricht Paumyr direkt zu Atlan. Dem Arkoniden wird mit Bedauern klar, das Jamaske nichts anderes als eine Projektion darstellt, eine Botin. Paumyr eröffnet auf Atlans Frage, ob sie ihm einen Kym-Jorier übergeben kann, das es keine Schmetterlinge ESTARTUs mehr in der Silberwolke gibt. Die Pflanzenintelligenz bietet ihm jedoch etwas an, das einem Kym-Jorier nahe kommt. Atlan hat seine Zweifel ob dieses Angebot ausreicht um den Auftrag von ES zu erfüllen, trotzdem begibt er sich mit einer Space-Jet auf die Oberfläche der schwimmenden Pflanzeninsel. Als Atlan das Herz Paumyrs erreicht, spürt er die unglaubliche, mentale Kraft die von der Pflanzenintelligenz ausgeht. Im Zentrum der Entität angelangt, zeigt ihm Paumyr eine Reihe von Eiern, aus denen einst Kym-Jorier hätten werden sollen. Nur ein einziges Ei zeigt Spuren von Leben, es scheint noch immer von Energie durchflossen zu sein. Atlan nimmt das Ei an sich, als plötzlich ein Rück durch Paumyr geht. Etwas entscheidendes scheint geschehen zu sein.
 
Aus dem All sieht die Besatzung der SOL das Geschehen in voller, tragischer Realität. Der S-Zentrant der Mundänen und das blaue Walzenschiff haben den Planeten entdeckt. Auf Auroch-Maxo-55 spielen sich rätselhafte Vorgänge um die hyperenergetische Erscheinung am Südpol ab und Atlan ist noch immer auf der Pflanzeninsel. Ein psionischer Energiestoß ungeahnter Stärke jagt plötzlich von der Oberfläche dem S-Zentranten entgegen und lässt seine Schutzschirme wie eine platzende Seifenblase verwehen. 18 der Pflanzeninseln haben sich geopfert um diesen psionischen Energiefluss zu erzeugen. Jamaske deutet an, das nun das Ende der Welt eingeläutet wird, untersagt aber Tekener gleichzeitig den S-Zentranten mit einem gezielten Feuerstoß zu vernichten. Hauchmen Zivirasch, der Untergang der Welt stehe bevor. Tekener erkennt, das die psionische Entladung zwar den S-Zentranten lahmgelegt, die blaue Walze jedoch nicht beeinflusst hat. Mit einem einzigen, gezielten Feuerschlag, könnte das blaue Walzenschiff jetzt Paumyr und Atlan auf der Oberfläche vernichten. Tekener entschließt sich zum Angriff.
 
Während die SOL massiv gegen die blaue Walze vorgeht, das Schiff der Kosmokraten ins freie All treibt und unter dem Schutz des CARIT vernichten kann, nähert sich der unter dem Willen von Paumyr stehende S-Zentrant  immer mehr der Oberfläche von Auroch-Maxo-55. Atlan kann von der Oberfläche beobachten, wie gigantische Zapfstrahlen vom S-Zentranten in den Ozean von Auroch-Maxo-55 greifen und Wasser ansaugen, das auf der Oberfläche des gigantischen Schiffes platziert wird. Atlan versteht die Zusammenhänge erst, als Paumyr sich aus dem Wasser erhebt und zu dem S-Zentranten in die Luft schwebt. Die Pflanzenintelligenz will das Trägerschiff der Mundänen kapern!
 
Atlan, der mit seiner Space-Jet zur SOL zurückkehrt, vernimmt das schallende Gelächter von ES, das bei seiner Annäherung mit dem Kym-Jorier Ei an den Kokon einsetzt. Die Stimme von ES teilt der Besatzung mit, das es rechtzeitig gelungen ist den Kym-Jorier zu bergen. Doch damit ist erst ein Teil der gestellten Aufgabe erfüllt! Die Kommando-Crew der SOL hört atemlos die Stimme der Superintelligenz: Soll die Menschheit, ES und Thoregon gerettet werden, dann muss sich die SOL unverzüglich an einen Ort namens INSHARM begeben, wo weitere Anweisungen folgen werden. Auf die Frage an das Bioprogramm Jamaske, wo dieser Ort zu finden ist, antwortet die Projektion der Rautak geheimnisvoll: Unendlich weit von Auroch-Maxo existiert eine Oase des Friedens, in der das Wissen und die Weisheit des Kosmos gesammelt werden. Die Frage Atlans wie man zu jenem rätselhaften Ort kommen kann, beantwortet sich nach kurzer Zeit von selbst, denn die SOL reagiert nicht auf die Steueranweisungen den Orbit um den sterbenden Planeten zu verlassen. Es gibt nur einen Weg und der führt in die hyperphysikalische Erscheinung am Südpol des sterbenden Planeten.
 
Alle 18 Pflanzeninseln haben sich geopfert um Paumyr die Flucht zu ermöglichen und an Bord des gekaperten S-Zentranten steuert die Pflanzenintelligenz unbekannten Zielen entgegen. Für die SOL wird es jedoch gefährlich, denn mit dem verschwinden der intelligenten Pflanzeninseln wird die Dunkelwolke wieder für die Ortungsstrahlen der Mundänen durchlässig; und die sind noch immer mir Millionen Schiffen in und um die Dunkelwolke postiert und beginnen gegen die SOL vorzurücken. Es gab nur einen Ausweg: Atlan befielt mit der SOL in das Energiefeld über dem Planeten einzudringen. Kurz darauf wird das Hantelschiff entmaterialisiert.

 
Rezension

 

   
Inhaltsangabe 2

Mit der Ankunft des blauen Walzenraumers entscheidet sich das Schicksal der Welt Auroch-Maxo-55, Paumyr und die anderen Inzailas spüren das nahe Ende, denn es ist zu früh, um eine Inzaila Onda zu werden. Sie spüren aber auch, dass die Besatzung der SOL ihnen helfen kann. Paumyr, die älteste Inzaila, sendet eine Botin in Gestalt der Rautak Jamaske an Bord der SOL, um sie nach Auroch-Maxo-55 zu lotsen.
 
Nachdem Jamaske an Bord der SOL materialisiert, sind die Galaktiker nur kurz überrascht, nehmen das Hilfsangebot der Bioprojektion aber gerne an, denn die Frist von ES, einen Kym-Jorier von Auroch-Maxo-55 zu bergen, rinnt gnadenlos dahin. Als das terranische Forschungsschiff den Planeten erreicht, verbleiben nur noch neun Stunden Zeit. Doch Paumyr gibt bekannt, dass es keine Kym-Jorier mehr gibt, diese starben ein Jahr nach der Schlacht bei Cours. Allerdings gibt es noch Kym auf Auroch-Maxo-55. Atlan soll sich alleine, mit einer Space-Jet, zu Paumyr begeben. Unterdessen messen die Galaktiker ein seltsames transmitterartiges Feld am Südpol des Wasserplaneten an und die neunzehn Inzailas, die diesem zustreben. Laut Jamaske handelt es sich bei der rätselhaften Erscheinung um das Alshma Ventor, den Durchgang zum INSHARAM.
 
Als Atlan die Pflanzeninsel Paumyr erreicht, erschlägt dessen psionische Ausstrahlung ihn beinahe. Zwei weitere Rautak-Projektionen geleiten den unsterblichen Arkoniden in das Innere der Insel. Als er das Zentrum der Pflanzenintelligenz erreicht hat, wird er zuerst enttäuscht: Wie Paumyr bereits angedeutet hat, gibt es auf Auroch-Maxo-55 und in ganz Segafrendo keine Kym-Jorier mehr, doch er bietet Atlan Eier an, die er schon seit tausend Jahren mit sich trägt, es sind die Eier von Kym. Und tatsächlich scheint noch eines dieser Eier mit Leben erfüllt zu sein. Atlan nimmt das Ei an sich, als plötzlich ein Ruck durch Paumyr geht. Etwas Entscheidendes scheint geschehen zu sein. Es gelingt dem Arkoniden gerade noch, den Paratron seines Schutzanzuges zu aktivieren, dann wird er von einem energetischen Chaos getroffen.
 
Unterdessen sind die kobaltblaue Walze und der S-Zentrant MASMOKO über Auroch-Maxo-55 erschienen, doch ehe die Terraner um Ronald Tekener eine Entscheidung treffen können, senden die achtzehn Inzaila, alle außer Paumyr, einen gigantischen psionischen Energiestoß aus. Die SOL wird nur von Ausläufern gestreift, doch trotzdem fallen alle Besatzungsmitglieder in einen komaähnlichen Zustand, nur Icho Tolot bleibt aktiv. Ziel des psionischen Impulses ist der S-Zentrant, dessen Schutzschirme keinen Widerstand leisten können.
 
Wenig später kommen die Aktivatorträger und auch der Emotionaut Roman Muel-Chen wieder zu sich, die Ortung zeigt, wie die achtzehn Pflanzeninseln in psionischen Feuern vergehen, der »Exodus der Herzen«. Sie haben sich geopfert, um Paumyr, die älteste Inzaila, zu retten. Es folgt »Hauchmén Zovirasch«, der Untergang der Welt, wie Jamaske verlauten lässt. Tekener erkennt, dass nur der S-Zentrant kampfunfähig ist, während der Walzenraumer wieder aktiv wird. Der Smiler gibt Befehl, die kobaltblaue Walze vom Planeten, der durch den Energiestoss leicht aus der Bahn geworfen wurde, abzudrängen.
 
Auf dem S-Zentranten ist Runrick, der Mun-2, dem Sterben nahe; er erkennt, dass die achte wichtige Station in seinem Leben ihm den Tod bringt. Er erkennt noch, dass einige überlebende Mundänen von Paumyr übernommen werden und die Schwerkraftpipelines des gigantischen Schiffes aktivieren, doch dagegen tun kann er nichts mehr. Er geht in die ewigen Totenstädten von K'u ein, wird zu einem wunderschönen Diamanten mit nur einer einzigen Verunreinigung.
 
Der SOL gelingt es, im Schutze ihrer Carithülle, die Walze tiefer in die Dunkelwolke abzudrängen und schließlich zu vernichten. Bei der Rückkehr sehen die Galaktiker, wie sich die Pflanzeninsel von der sterbenden Welt löst und auf den S-Zentranten zuschwebt, so sieht also die Rettung der Inzaila aus, Paumyr verlässt die Welt auf dem von ihm kontrollierten S-Zentranten MASMOKO. Atlan soll die Pflanzeninsel schnellstmöglich verlassen, da sich die Inzaila recht schnell aus diesem Sektor verabschieden möchte. Es wird deutlich, dass mit den Untergang der übrigen Inzailas auch der psionische Schutz der Dunkelwolke zusammenbricht und die kreuzenden Mundäneneinheiten immer bessere Ortungsergebnisse erzielen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis weitere Einheiten bei Auroch-Maxo-55 eintreffen.
 
Atlan, auf der SOL zurück, bringt das Kym-Ei in die Zentrale, wo er es dem Kokon von ES einsetzt. Eine Projektion von ES, in Gestalt eines alten weißbärtigen Terraners, teilt der Besatzung mit, dass es rechtzeitig gelungen ist, den Kym-Jorier zu bergen. Doch die nächste Aufgabe wartet schon: Die SOL muss auf schnellstem Wege einen Ort, der INSHARAM genannt wird, erreichen. Als Atlan SENECA den Befehl zur Flucht gibt, verweigert die Biopositronik den Dienst.
 
Das Bordgehirn der SOL ist nicht gewillt, das System zu verlassen. Aber Atlan ist nicht gewillt, durch das seltsame Alshma Ventor zu gehen. Erst als es fast zu spät ist und die Mundänen die Galaktiker geortet haben, und nur noch diese gewagte Alternative als Ausweg bleibt, nutzt der mit ES hadernde Arkonide sie.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Quo Vadis, SOL ?

Dringende Warnung: Zuerst Roman lesen!
 
Was Jamaske als Projektions-Ausgeburt der Inzaila Paumyr in ihrer Rautak-Mythologie an Bord der SOL zu verkünden weiß, ist derart verbrämt, daß sich fast schon jede Spekulation verbietet. INSHARAM - der Ort hinter dem Alshma Ventor, dem Schlafenden Licht; unendlich weit von Auroch-Maxo entfernt, eine Oase des Friedens, in der das Wissen und die Weisheit des Kosmos gesammelt werden...
 
Na wunderbar! Wäre nicht die zweite eindringliche Botschaft von ES, daß sich die SOL nach der Bergung des Kym-Joriers schnellstens nach INSHARAM zu begeben habe und dort weitere Anweisungen folgen würden, könnte man das Ganze durchaus als »wirres Gefasel« abtun. So jedoch, parallel zu dem Höhepunkt von Hauchmén Zovirasch, dem Ende der Welt, gewinnen die Ereignisse eine Eigendynamik, der sich niemand an Bord der SOL entziehen kann. Die Odyssee geht weiter! An dieser Stelle ist es wohl angebracht, innezuhalten und zu versuchen, ein Resümee zu ziehen. Da haben wir zum Beispiel die SOL selbst. In MATERIA umgebaut, von Shabazza zurückerobert, das Innere der Erweiterungs-Seitenflansche des Mittelteils weiterhin eine Trümmerwüste mit unbekannten Resten und möglicherweise in Erscheinung tretenden Gefahren. Carithülle und Hypertakt-Triebwerk sind in ihren Leistungsgrenzen keineswegs exakt einzuschätzen.
 
Eigentlich ist es im höchsten Maß unverantwortlich, mit einem solchen Raumschiff, das weiterhin auf einen ausgedehnten Werftaufenthalt wartet, auf Reisen zu gehen. Der Verweis auf den Auftrag, um nicht zu sagen Zwang, von ES mag da eine Ausrede zur Selbstbeschwichtigung sein, kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Superintelligenz ihre »Schützlinge« (wieder einmal) mit recht unzulänglich erscheinender Ausstattung die berüchtigten Kastanien aus dem Feuer holen läßt. Andererseits: Vor dem Hintergrund der Zeitreise, den mit den Zeitscheide und der offensichtlich zu schließenden Zeitschleife verbundenen Aspekten könnte das Handeln ES' Teil eines 18 Millionen Jahre umfassenden Zirkelschlusses sein, der auf die Formel hinausläuft: Es geschieht, weil es geschah. Und jede Abweichung genau von dieser Linie, die in einen in sich zurückführenden Kreis mündet, würde genau das Paradoxon heraufbeschwören, das eben nicht eintreten soll. Dazu gehört dann auch, daß eben die SOL genau zum jetzigen Zeitpunkt und in genau diesem Zustand die Reise zu unternehmen hatte, nicht früher, nicht später, nicht anders!
 
Vergleichbares läßt sich ja aus anderen Zeitkreisen ableiten - sei es jener, der über den Kontakt zu Epetran zur Zerstörung des Robotregenten auf Arkon III führte, die Versetzung der CREST III und des ihr nachfolgenden Flottentenders DINO III, was zur Entstehung von OLD MAN führte, bis hin zu Ovarons Begegnung mit sich selbst und den übrigen mit dem Nullzeitdeformator verbundenen Ereignissen. Noch bleibt offen, wie sich der Kreis genau schließen läßt und ob es wirklich gelingt - denn an der Zeitscheide gibt es zwangsläufig keine Garantie. Eine Antwort wird wohl erst der Ort INSHARAM liefern können oder gar nachfolgende Stationen der Reise. Ein zweiter Punkt ist Segafrendo. Hier haben wir von der Galaktischen Krone und ihrem Kampf gegen die von K'UHGAR entsandten Mundänen erfahren. Die Entstehung von ESTARTU - dem »grenzenlosen Glück« - aus dem Koridecc-Schmetterling und der Sorrmo-Sporenwolke wurde ebenso offenbart wie die Tatsache, daß ESTARTU ein Thoregon zu errichten versuchte.
 
Die Galaktische Krone wird untergehen, so, wie sie aus Sicht des Jahres 1303 NGZ vor 18 Millionen Jahre untergegangen ist. Ob es in der Gegenwart der Solaren Residenz noch Mundänen, ihre Riesenflotten und S-Zentranten gibt, bleibt eine offene Frage. Zu wünschen wäre natürlich, daß sie im Verlauf der Jahrmillionen untergingen, im Staub der Geschichte verschwanden. Denn eine Invasion dieser Art ist der ohnehin gebeutelten Milchstraße in keinem Fall zu wünschen. Mit dem Blauen Blond lernten wir eine faszinierende Kultur und Zivilisation kennen, über die mehr zu erfahren sicherlich angebracht gewesen wäre. Wie mag es auf dem Höhepunkt wirklich ausgesehen haben? Damals, als die Josminen in ihren Sphärenrosen noch über Jahrtausende hinweg die Sicherheit gewährleisteten und die Tharoidoner ihre auf Kunst ausgerichtete Mentalität in vollen Zügen ausleben konnten? Wir werden es wohl niemals erfahren. Segafrendo ist, wie es momentan scheint, Vergangenheit; K'UHGAR übernahm die Herrschaft (oder wird sie übernehmen), und es ist wohl besser, wenn es nicht zu einem wie auch immer gearteten Kontakt kommt. Vor diesem Hintergrund stellt die mit dem eroberten S-Zentranten MASMOKO entschwindende Inzaila Paumyr ein Hoffnungsschimmer dar! Paumyr konnte sich zwar nicht zu einer Inzaila Onda, der höheren Entwicklungsstufe, transformieren. Aber dieses Geschöpf wird wohl neues Glück irgendwo in den Weiten des Universums finden, und vielleicht hören wir ja irgendwann noch einmal von ihm...
 
Die SOL taucht in Alshma Ventor ein, in jenes Phänomen am Südpol von Auroch-Maxo-55, für dessen Erforschung keine Zeit bleibt. Hyperphysikalische Anomalien, einander überlappende verschiedenartige Strangeness-Werte, Ausstrahlungen, die ebenso an Sonnentransmitter wie auch an Schwarze Löcher erinnern - alles in wilder Mischung, rätselhaft und fremdartig. Es ist nicht einmal sicher, ob die aufgezeichneten Daten und Parameter später einmal befriedigend ausgewertet werden können. Und die Beobachtung, daß neben vielen anderen Eigenheiten in der Tat transmitterähnliche Eigenschaften angemessen wurden? Mit der Bezeichnung INSHARAM ist das Ziel nur äußerst vage umschrieben. Mythisch und orakelhaft wie vieles, was mit ES zusammenhängt. Noch? Weiterhin? Es bleibt nur die Hoffnung, daß das Hantelraumschiff sein nächstes Ziel wohlbehalten erreicht. Bis dahin heißt es: Quo vadis, SOL?

Rainer Castor

   
NATHAN