Nummer: 2032 Erschienen: 01.08.2000   Kalenderwoche: 31 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 3,00 DM Preis seit 2001 in €:

Suche in der Silberwolke
Im Schatten der Mundänenmacht - die SOL in tödlicher Mission
H.G.Francis     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Segafrendo               
Zeitraum: 17.995.095 v. Chr.
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603003
EAN 2: 02032
Ausstattung:  Report Nr.318 mit Datenblatt
Anmerkungen: 
Enthalten in Edition Terrania Band 9
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Nach wie vor ist die SOL mit ihrer Besatzung in der Vergangenheit gestrandet, nach wie vor gibt es für das alte Generationenraumschiff keine Möglichkeit zur Rückkehr in die Gegenwart. Durch einen Abgrund von 18 Millionen Jahren von ihren Gefährten in der heimatlichen Milchstraße getrennt, müssen Atlan und seine Begleiter in der Galaxis Segafrendo um ihr Überleben kämpfen.
In Segafrendo tobt seit über tausend Jahren ein fürchterlicher Krieg. Die mörderischen Mundänen haben die friedliche Kultur der Galaktischen Krone so gut wie zerstört; es kann sich nur noch um wenige Jahre handeln, bis Segafrendo komplett von den Mundänen beherrscht wird. Und die Besatzung der SOL weiß, daß sie in diesen Konflikt praktisch nicht eingreifen kann. Das ist auch nicht ihre Aufgabe. Bevor das Raumschiff durch den Mega-Dom in DaGlausch ging, erhielt die Besatzung einen Auftrag der Superintelligenz ES: Man müsse nach Auroch-Maxo-55 fliegen, um von dort einen Kym-Jorier zu bergen. Gelinge das nicht, drohe der Untergang der Menschheit.
Das Ziel Auroch-Maxo ist mittlerweile näher gerückt. Und dort beginnt nun die SUCHE IN DER SILBERWOLKE ...

 
Die Hauptpersonen
Atlan Der Arkonide versucht in der Vergangenheit einen Auftrag von ES zu erfüllen
Mondra Diamond Die ehemalige TLD-Agentin befolgt die Signale ihres Sohnes Delorian Rhodan
Necker Rhavved Der Dookie findet im Mittelteil der SOL merkwürdige Dinge
Tangens der Falke Der Wissenschaftler erforscht alte Hinterlassenschaften
Ronald Tekener Der Smiler entwickelt riskante Pläne
Raffa Gynnar Der Dookie tanzt völlig aus der Reihe

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: -   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Dunkelwolken
PR-Kommunikation: Moewig Fantastic
Statistiken: Austria Con III
Witzrakete: Harry M.: Kontakt-Knilch - Das Briefgeheimnis (im Report)
Leserbriefe: Norbert Grün / Christian Bentele / Klaus Heckfuss / Claudia Bochynek / Dipl.Soz.-Arb. Andres Block / Volkmar Straub / Michaela Schneider / Stephan Hegger / Marcus Kubasik / Dieter Hofmann
LKSgrafik: Norbert Reichinger: ?
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Generationenschiffe    Korphyren     Korphyra    Tangens der Falke    Tauu-Sektor                                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 318 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops - der Außerirdische (Folge 191) / Harry M.: Kontakt-Knilch - Das Briefgeheimnis
Reporttitel: Report-Intro (Hubert Haensel) / Roman Schleifer: Fundsachen / Deutschland-Start des Rocket-eBook / Die SOL-Edition Völkerdatenblätter / Christoph Anczykowski: Rißzeichnungs-Techniklexiokon (II)
Reportgrafik: Raimund Peter: Fotografik - Flotte über Terra
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen August 2000
Reportriss: Christoph Anczykowski / Oliver Johanndrees: : Die Space-Jet-Story Folge 13 - Lasten-Space-Jet Typ COMET-BUSTER / Arkonidische Robotertechnik - KATSUGO-Kampfroboter

Innenillustrationen

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© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


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Inhaltsangabe

Segafrendo, tief in der Vergangenheit: Die SOL ist unterwegs zur Dunkelwolke Auroch-Maxo, um im Auftrag von ES ein Wesen mit der mysteriösen Bezeichnung Kym Jorier zu bergen. Laut Informationen der Superintelligenz, hängt vom Gelingen des Auftrages die Zukunft der Menschheit ab. Das Auroch-Maxo System ist seit der Entstehung von ESTARTU in eine silbrige Dunkelwolke gehüllt. Die Dunkelwolke ist nahezu kugelförmig und durchmisst nach den bereits vergangenen 400.000 Jahren seit ihrer Entstehung, noch 20 Lichtstunden. Zu allem Unglück scheint die Auroch-Maxo Dunkelwolke das Aufmarschgebiet der Mundänen zu sein, denn um das Zielgebiet ortet die SOL massive Flottenballungen der Krieger aus der Galaxis Dubensys.
 
Da die Frist für die gestellte Aufgabe verrinnt, bleibt Atlan keine andere Wahl. Mit einem riskanten Manöver tritt die SOL kurz vor der Dunkelwolke aus dem Hypertakt und wird sofort von den Mundänen angegriffen. Als das Hantelschiff in die Dunkelwolke eindringt, ist durch die besondere Struktur der Wolke keine Ortung mehr möglich und die Schiffe der Mundänen können die SOL nicht weiter verfolgen. Je tiefer die SOL in die Dunkelwolke eindringt, desto weniger ist mit den Ortungsgeräten anzufangen. Doch wie soll die SOL jenen Koordinatenpunkt finden, der mit Auroch-Maxo 55 bezeichnet wird? Atlan und die Besatzung sind sich noch nicht einmal darüber im klaren, ob mit der Bezeichnung eine Koordinate, ein Planet oder gar eine Raumstation gemeint sein könnte. Einige Zeit dringt die SOL tiefer und tiefer in die Silberwolke ein, ohne jedoch zielgerichtet nach Auroch-Maxo 55 suchen zu können. Ohne funktionierende Orter bewegt sich das Hantelschiff praktisch blind vorwärts.
 
Parallel zu diesen Ereignissen sind die Schatztaucher im Mittelteil der SOL bei ihrer Arbeit. Der Dookie Necker Ravved und sein Team werden immer wieder in der Schlacke des zerstörten Mittelteils fündig und fördern seltsame Gegenstände zu Tage. Ravved entdeckt diesmal eine Reihe von Gegenständen, die entfernt an Blütenblätter erinnern und sich wie ein Puzzle zusammensetzen lassen. Mühevoll befreit er Stück für Stück aus der Asche und komplettiert das seltsame Gebilde. Als das Objekt scheinbar zusammengesetzt ist, kommt es zu einem seltsamen Ereignis. Das Objekt verschwindet im Nichts. Möglicherweise hat sich das Objekt zu psionischer Energie umgewandelt, denn zeitgleich erfolgt eine Reaktion des kleinen Delorian Rhodan, der über seine Mutter Mondra Diamond das Signal gibt, die SOL auf ihrer Fahrt durch die Dunkelwolke sofort zu stoppen.
 
Atlan gibt dem energischen Wunsch Mondras nach und stoppt das Schiff. Tatsächlich kommt es kurze Zeit später zu einer Begegnung in der Dunkelwolke. Die SOL stößt auf das Wrack eines uralten Schiffes der Rautak! Ohne den Hinweis Delorians wäre es niemals zu diesem Zusammentreffen gekommen. Nach dem Umfang der Zerstörungen  zu urteilen, muss das Wrack schon viele Hundert, vielleicht Tausend Jahre durch den Nebel driften. Die ursprüngliche Schiffszelle und Abmessungen können nur noch erahnt werden. Atlan beauftragt die Schatztaucher mit der Untersuchung des Wracks, die kurz darauf einen Haufen verbrannter Computertechnik aus dem Wrack zu Tage fördern. Atlan, der sich weit mehr erhofft hat, ist etwas enttäuscht. Trotzdem lässt der Arkonide die Schatztaucher an der Auswertung der geborgenen Geräte arbeiten. Mit der Hilfe von Icho Tolot, SENECA, Tangens dem Falken und Myles Kantor, schaffen es die Spezialisten tatsächlich einige Speicherfragmente der zerstörten Geräte zu lesen und wieder herzustellen.
 
Ein Speicherbaustein zeigt in der Bildwiedergabe ein humanoides Wesen, das als Rautak und Bewohner des Auroch-Maxo-Systems identifiziert werden kann. Die Besatzung der SOL erfährt Details über die extremen Veränderungen, welche durch die Sporenwolke im Auroch-Maxo-System verursacht wurden. Vor allem die reduzierte Sonneneinstrahlung führt auf den Welten der Rautak zu großen, klimatischen Problemen. Mit allen verfügbaren Ressourcen, so erfährt die Besatzung der SOL, streben die Rautak ein Projekt an, das den sonnennahen Planeten Auroch-Maxo-55 durch Terraforming bewohnbar machen soll. Am Ende der Nachricht erfährt die Besatzung, das die Umsiedlung angeblich scheiterte und die Rautak in einer letzten Anstrengung ein Generationenschiff bauten, um ihre fähigsten Köpfe in ein anderes Sonnensystem zu evakuieren. Auch dieser Plan scheint gescheitert zu sein, wie Atlan an dem Wrack unschwer erkennen kann.
 
Kurz darauf kommt es zu einer weiteren, erschreckenden Begegnung in der Sporenwolke. In relativ geringem Abstand zieht ein gigantisches Objekt an der SOL vorbei, welches nahezu planetare Abmessungen aufweist. Es kann sich dabei nur um einen der legendären S-Zentranten handeln, eines der gigantischen Führungsschiffe der Mundänen. Dem S-Zentranten voraus fliegt ein blaues Walzenschiff, dass offensichtlich das Mundänenschiff anführt oder lotst. Atlan erkennt in dem blauen Walzenraumer ein Schiff des selben Typs, der auch von Cairol verwendet wurde. Hatte das zu bedeuten, das die Ordnungskräfte bei den Geschehnissen in Segafrendo ihre Hände im Spiel haben? Als der S-Zentrant wieder in der Sporenwolke untertaucht, entsteht urplötzlich eine Art frei schwebendes Hologramm, direkt neben dem von ES übergeben Kokon, der sich noch immer in der Zentrale der SOL befindet. Das Hologramm zeigt das Bild eines Rautak, der beide Hände hebt und sich als einen "Boten" vorstellt. Die Vorgänge werden immer mysteriöser und die Besatzung der SOL hat nur noch wenige Stunden Zeit, um ihre Aufgabe erfolgreich abzuschließen.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Während sich die SOL der Tauu-Dunkelwolke nähert, erforschen die Dookies weiter die verwüsteten Regionen im Mittelteil des Schiffes. Necker Ravved entdeckt dabei den Körper eines antilopenartigen Tieres, dessen Fleisch sich aber als ungenießbar erweist. Daneben birgt der Schatztaucher milchig-weiße, fast transparente Objekte, die wie Blütenblätter aussehen und sich zu einem Muster zusammensetzen lassen. Dao-Lin-H'ay stellt daran ein geringes psionisches Potenzial fest sowie eine diffuse Beziehung zu einer Person an Bord.
 
Die fast kugelförmige Tauu- bzw. Auroch-Maxo-Dunkelwolke, wo die SOL 56,08 Seg (18 Tage) vor Ablauf der von ES gesetzten Frist eintrifft, durchmisst zwanzig Lichtstunden und strahlt mit beachtlicher Stärke im Fünf-D-Bereich. Die Wolke ist von einem Wall Mundänen-Schiffe umgeben, und ständig fliegen Schiffe ein und aus. Die SOL nähert sich im Hypertakt und fliegt mit 35 Prozent der Lichtgeschwindigkeit ein. Höhere Geschwindigkeiten sind auch nicht möglich. Die Ortung versagt fast komplett, und es drohen variable Schwerkraftfelder.
 
Der Mun-3 Karattas, den der Mun-1 zum Sonderbeauftragten für die Dunkelwolke machte, lässt die Jagd auf das Hantelschiff beginnen. Doch aufgrund der gleichen Probleme gestaltet sich diese schwierig.
 
Tagelang sucht die SOL nach dem Planeten Auroch-Maxo-55. Als nur noch vier Tage der Frist übrig sind, lösen sich die gefundenen Blütenobjekte plötzlich auf. Zugleich spürt Mondra Diamond eine Art Energiestoß und hat die Vision einer Wiese mit großen, weißen Blumen, von denen Energie und Informationen ausgehen. Im Auftrag Delorian Rhodans sucht sie die Zentrale auf und fordert von Atlan, die SOL zu stoppen. So wird das 1900 Meter lange und 840 Meter durchmessende Wrack eines Generationenschiffes der Rautak geortet, wo die Dookies sich erneut bewähren können. Der Dookie Raffa Gynnar, der sich wegen des ungewissen Schicksals der SOL in Alkohol ertränkt hat, wird inzwischen von Ronald Tekener psychisch betreut und schwört, nie wieder Alkohol zu trinken.
 
Die Schatztaucher bergen aus dem Wrack eine Tonne Computerteile. Obwohl in schlechtem Zustand, gelingt es Myles Kantor und Tangens dem Falken mit Hilfe SENECAS, daraus Informationen zu gewinnen, die die bisherigen Erkenntnisse bestätigen und ergänzen:
 
Die Wolke, die vor 420.000 Jahren bei der Geburt ESTARTUS entstand, beeinträchtigte durch ihre Lichtabsorption die Bewohnbarkeit der von den Rautak besiedelten Planeten Nr. 13, 19 und 20 des AM-Systems. Sie machten daher den 55. Planeten urbar. Da sie die Planeten von außen nach innen zählten, war es eine der sonnennächsten Welten. Auf der Wasserwelt bildeten sich durch die bei der Entstehung ESTARTUS freigesetzten Sporen große schwimmende Pflanzeninseln. Dann jedoch kühlte der Planet ab, und die Rautak bauten ein Generationenschiff, um ein anderes System zu besiedeln. Doch das Schiff explodierte und löschte die Rautak aus.
 
Auf Grundlage der neuen Daten kann SENECA die ungefähre Bahn von AM-55 berechnen, der trotzdem unauffindbar bleibt. Auch Delorian kann nicht helfen, und scheinbar versucht sich ein schemenhaftes Wesen in der SOL zu manifestieren. Weiterhin wird ein S-Zentrant geortet – und das nur aufgrund seiner Größe. Atlan zieht Vergleiche mit den Sporenschiffen, MATERIA, den Paddler-Werftplattformen und OLD MAN. Für kurze Zeit scheint dort auch eine Blau leuchtende Walze zu stehen, die an das Schiff des Roboters Cairol erinnert.
 
Endlich, neun Stunden vor Ablauf der Frist, bildet sich in der Zentrale der SOL das Abbild einer weiblichen Rautak. Sie teilt mit, als Bote gesandt worden zu sein.
 
Weil er das Hantelschiff nicht stellen konnte, wird Karattas indessen vom Mun-1 angewiesen, den Weg der Ehre zu gehen, und tötet sich selbst.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Dunkelwolken

Neben den Sternen und ihren Begleitern ist das Weltall von interstellarer Materie durchzogen. Unterschieden wird hierbei zwischen interstellarem Gas und Staub. Während das Gas meist aus einzelnen Atomen, Molekülen, Ionen und freien Elektronen besteht, sind mit dem Begriff Staub alle festen und größeren Teilchen gemeint. Beides kommt häufig gemeinsam vor. Handelt es sich bei der interstellaren Materie um große und dichte Ansammlungen staubförmiger Massen, wird von Dunkelwolken oder Dunkelnebeln gesprochen; kleinere Ansammlungen werden als Globulen bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Massen, die das Licht der hinter ihnen befindlichen Sterne durch Absorption schwächen, röten oder gar ganz schlucken. Werden Wolken dagegen von vorne oder seitlich von Sternen beschienen, führt die Lichtstreuung zu diffusen Reflexionsnebeln, und wenn interstellares Gas gar durch die Strahlung heißer Sterne zur Emission eines Linienspektrums angeregt wird, spricht man von Emissionsnebeln. Je nach der Sternenposition ist der Übergang von dunklen zu hellen Nebeln klar auszumachen.
 
Verdichtungen des interstellaren Mediums führen schließlich zur Entwicklung von Protosternen, aus denen dann neue Sterne geboren werden. Bei der chemischen Zusammensetzung der interstellaren Staubpartikel spielen Silikate eine Hauptrolle. Als weitere Bestandteile sind Graphit, Metalloxide, Wassereis, aber auch festes Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, Ammoniak und sogar polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe zu nennen. In der weiteren Sonnenumgebung beträgt die mittlere Dichte des interstellaren Gases beispielsweise nur rund 10-24 Gramm pro Kubikzentimeter - das macht im großräumigen Mittel etwa ein bis zwei Wasserstoffatome pro Kubikzentimeter aus. Wolkenstrukturen, in denen Wasserstoff in neutraler atomarer Form vorliegt, erreichen bis zu 100 Atome pro Kubikzentimeter, und in den dichten Regionen von Molekülwolken können Dichten von einer Million und mehr Molekülen pro Kubikzentimeter erreicht werden. Die Verteilung des interstellaren Staubes ergibt Dichten, bei denen sich in einem Würfel von hundert Metern Kantenlänge häufig nur wenige Staubkörner in der Größenordnung bis zu einem Mikrometer befinden. Bezogen auf den Gasanteil heißt das, daß auf 100 Milliarden bis eine Billion Wasserstoffatome ein interstellares Staubteilchen kommt. Dennoch können Riesenmolekülwolken Gesamtmassen von einigen Millionen Sonnenmassen beinhalten.
 
Während die kleinen Dunkelwolken von Globulen Durchmesser zwischen einigen Lichtmonaten bis zu wenigen Lichtjahren erreichen, erreichen die großen Dunkelnebel Ausdehnungen von hundert und mehr Lichtjahren Durchmesser. Für die Raumfahrt sind Gas-, Staub- und Dunkelwolken - trotz des Einsatzes von hochwertigen Schutzschirmen - eher ein Alptraum, dem man besser aus dem Weg geht oder den man bestenfalls von außen betrachtet, so daß die Schönheit der jeweiligen Struktur aus der Distanz genossen werden kann. Denn selbst die nicht so dichten Strukturen entwickeln sich für ein Objekt, das sich mit hohen Prozentsätzen der Lichtgeschwindigkeit fortbewegt, zu einem massiven Widerstand, der dem gleicht, als wolle man mit dem Kopf durch eine Wand. Mehr noch: Selbst kleinste Partikel entwickeln aufgrund der hohen Relativgeschwindigkeiten eine kinetische Energie, die mitunter den Vergleich zu Megabomben keineswegs zu scheuen braucht...
 
Schon vor diesem Hintergrund ist die von der SOL im Tauu-Sektor angeflogene Dunkelwolke alles andere als ein Objekt, in das Raumfahrer so ohne weiteres einzufliegen bereit sind. Daß es sich bei der Auroch-Maxo-Dunkelwolke überdies um den bei der Entstehung von ESTARTU aus dem Koridecc-Schmetterling und der Sorrmo-Sporenwolke verbliebenen Rest handelt, macht die Angelegenheit nicht einfacher. Schon aus der Ferne erweist sich die auf etwa zwanzig Lichtstunden, also knapp 22 Milliarden Kilometer, geschrumpfte Struktur als bemerkenswert - werden von ihr doch exorbitante Mengen ultrahochfrequenter Hyperstrahlung emittiert. In der rein optischen Erscheinung erweist sich die »Dunkelwolke« von Auroch-Maxo eher als mattglimmender Reflexionsnebel, der von riesigen silbrigen Schlieren, Fäden, Filamenten und Schwaden geprägt wird, erfüllt von einem durchdringenden Lumineszenzleuchten. Hinzu kommt, daß die Ortungsverhältnisse im Inneren der Wolke keineswegs stabil sind, sondern ständig und willkürlich wechseln. Zumindest ein Teil der beobachteten Hyperstrahlung lädt hierbei nicht nur die Wolkenmaterie auf, sondern äußert sich einmal in Form variabler Schwerkraftfelder, während sich ein weiterer Teil zunächst als instabile Hyperbarie manifestiert - jenem hyperenergetischen Äquivalent, das im Standarduniversum Masse und Gravitation ergibt - und dann zu stabiler fester Masse kondensiert.
 
In dieses Gebilde sind nun neben der Sonne Auroch-Maxo auch deren 67 Welten eingebettet. Hierbei den 55. Planeten zu finden - und das unter dem erbarmungslosen Diktat des immer näher rückenden Termins - übertrifft wohl die Arbeit des Sisyphus um einige Größenordnungen. Schon unter normalen Bedingungen wäre es nicht leicht, doch hier kommt noch die Bedrohung durch die ständig patrouillierenden Mundänen hinzu. Vermutlich ist es als reines Glück zu bezeichnen, daß die Beinahe-Begegnung mit jenem riesigen Objekt, in dem die SOL-Besatzung sicher zu recht einen der legendären S-Zentranten vermutet, glimpflich verläuft - zumal unter Berücksichtigung jener scheinbar als Scout vorausfliegenden kobaltblauen Walze, die fatal an das Raumschiff Cairols erinnert. Doch dann erscheint der Bote, eine zunächst geisterhafte Erscheinung, die sich schließlich zur hominiden Gestalt verdichtet - und nur noch neun Stunden verbleiben bis zum Ablauf der Frist…

Rainer Castor

   
NATHAN