Atlan - Sonderbeitrag
von der LKS der Atlan-Hefte: 493          Extrasinn - Übersicht

Struktur und Aufbau des Weltenfragments Pthor (IV)

von Andreas Möhn

5. Mythen und Geschichten
Pthor besitzt einen recht reichhaltigen Mythenschatz, der von seiner Vergangenheit erzählt. Da soll z. B. im Gebiet des Blutdschungels einst ein reiches Volk existiert haben, das jedoch die Gebote der Herren der FESTUNG nicht beachtete und deshalb, mit Ausnahme der relativ unsterblichen Gedankenmagierin Ajyhna, vernichtet wurde. Der Dschungel überwuchs ihr ganzes Gebiet bis auf die Stahlquelle, wo die Geister des Volkes hausen und Befreiung suchen sollen. Wenn die Quelle sprudelt, wirft sie Metall auf, das sich zu Waffen entwickelt. Tatsächlich sind im Blutdschungel Ruinen einer ehemaligen hochstehenden Zivilisation zu finden, die waffenbildende Stahlquelle selbst weist die charakteristische Form eines Atomkraters auf. Ajyhna schweigt sich auch nach dem Ende der Herren der FESTUNG über die wahren Umstände der Katastrophe aus.
Auch das Emmokro-Tal in der Dunklen Region, wo einst das Volk der Lunen lebte, bevor es sich in einen Geistesblock verwandelte und die Maschinen unter diesem Tal anlegte, ist ein solcher Krater. Es scheint, daß ganz Pthor einst ein paradiesisches von Odin beherrschtes Land war, bevor es die Herren der FESTUNG für ihre Zwecke umbauten.
Sogar die Senke der Verlorenen Seelen war einst ein Teil der Wüste Fylln, bevor sie bewässert und die Glaspaläste in ihr eingerichtet wurden. In dem Gebiet zwischen Donkmoon und Aghmonth, wo früher die Straße der Mächtigen verlief, existierte ein uraltes Waffenlager, das den Finder in Zeiten echter Gefahr zum Sieg führen soll. Als jedoch dort nachgeforscht wurde, erwies sich das Lager als seit Jahrtausenden leerstehend.
Auch die Eisküste war einst als Zyklopenküste ein sehr fruchtbares Gebiet, bevor das Antimateriewesen Kolphyr von den Berserkern im Auftrag der Magier dort festgesetzt wurde. Erst die dadurch veränderten Verhältnisse ließen das Land vereisen.
Das Auftauchen der Feste Grool ist historisch beweisbar. Bei seinem Herrscher Porquetor handelt es sich um einen ehemaligen Herren der FESTUNG, der abtrünnig wurde. Porquetor wurde durch ein größenwahnsinniges Wesen namens Yunthaal ersetzt, das Atlan im Zweikampf tötete. Inzwischen wurde auch die Feste Grool selbst, von Plünderern aus Orxeya zerstört.
Über den Teufelsflußfällen am Südrand der Dunklen Region liegen noch heute die Ruinen der Dunklen Stadt. Es ist zweifelhaft, daß sie von den Lunen angelegt wurde, jedenfalls ist bekannt, daß in ihr ein Schatz liegen soll, der von den tatsächlich existenten Geistern der Stadtkönige bewacht wird.
Ein anderer Schatz, von dessen Existenz Thalia überzeugt war, sollte in dem angeblich sehr fruchtbaren Zentrum von Kalmlech liegen und von den Horden der Nacht bewacht werden. Die Fruchtbarkeit von Kalmlechs Zentrum ist jedoch durch nichts bewiesen.

Auch bei den Magiern gibt es historische Überlieferungen. So lebte im Skatha-Hir der mächtige Magier Kir-Ban, der die Herrschaft über Pthor wollte und Tausende von Pthorern in seine Gewalt brachte. Kaum hatten ihn die anderen Magier verbannt, tauchte Allersheim auf. Er schuf den Patorgh, das Regierungsbebäude von Zbahn, sowie das magische Raumschiff GOL'DHOR und den Berg der Statuen bei Moondrag, an den er seine Feinde in versteinertem Zustand verbannte. Allersheim wurde auf den Planeten Korsel verbannt.
Eine Sage der Berserker erzählt, daß ganze Sternenschwärme den Kosmos durchziehen und den Bewohnern des Weltraums die Intelligenz bringen. Aus einem solchen Schwarm ist der Korsallophur-Stau entstanden, in dem sich Allersheims Verbannungsort Korsel befindet. Die Namensähnlichkeit von Korsallophur und Korsel soll dennoch rein zufällig sein.
Ferner gibt es noch die Mythe von Wolkenheim, dem orxeyanischen Walhall und der Yuugh-Katze. Die Gebeine der Katze sollen heute die Quorks bilden. Sollte es jemanden gelingen, alle Quorks von Pthor in seinen Besitz zu bringen, würde die Yuugh-Katze neu erstehen.
Dieser Mythos erinnert stark an die Geschichte von dem Parraxynt, ein uraltes steinernes Schriftstück, das in Tausende von Bruchteilen über Pthor verteilt ist. Wenn alle Teile dieses Artefakts zusammengefügt werden, soll das letzte und größte Geheimnis von Pthor entdeckt werden. Im Augenblick sitzt, in einem verborgenen Winkel der FESTUNG, der Magier Valschein über diesem überdimensionalem Puzzlespiel.

Zu guter Letzt kann man noch die Mythe von den Zwilligen Zbahn und Zbohr anführen. Die beiden wollten testen, wer die schönere Stadt bauen kann und schufen die Zwillingsstädte gleichen Namens. Jedoch befand jeder die Stadt seines Bruders für schöner und aus Zorn über diese Tatsache kämpften sie miteinander. Als der Kampf der beiden unentschieden ausging, begingen sie Selbstmord, ihre Leichen wurden nie gefunden. Die Geister der Zwillinge sollen noch heute Wanderer einfangen und ihn nach seiner Meinung über die Städte befragen. Je nachdem, welche er schöner findet, wird er von dem betreffenden Erbauer getötet. An Odins Abschnitt des schlafenden Fafnirs gibt es tatsächlich Erscheinungen, die diesem Mythos Nahrung zu geben scheinen.